Haasenberg (Kreis Ortelsburg)

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Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Haasenberg gehörte zum Kreis Ortelsburg und bis 1905 zum Regierungsbezirk Königsberg. Ab 1905 zum neu geschaffenen Regierungsbezirk Allenstein in der Provinz Ostpreußen.

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Haasenberg gehörte seit Einrichtung einer evangelischen Kirche in Kobulten um 1570 zum gleichnamigen Kirchspiel. Am Friedhof vorbei, durch den Kobulter Wald, führte der Kirchweg 4 km in das Kirchdorf. Der Patron der Kirche war der Landesherr. Die Gottesdienste hielten die Pfarrer in polnisch und deutsch ab. Jan Miemsenski predigte an dieser Kirche vermutlich als der erste Pfarrer vor 1579. Die Kirche war zu dieser Zeit noch ziemlich neu. Am 30. Januar des Jahres 1828 mußte diese Kirche wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Es entstand bis zum Jahre 1832 eine neue Kirche. Es handelt sich um ein verputztes Ziegelsteingebäude, daß Ähnlichkeiten mit der Willenberger Kirche aufweist. Beide Bauten wurden nach Entwürfen des Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinckel errichtet.

Katholische Kirchen

  • bis 1894: Mit der Gründung des Dorfes 1399 erfolgte die Eingemeindung vermutlich zur 9 km entfernten Kirche Bischofsburg. Mit der Reformation 1525 entzog der Herzog der katholichen Diözese Ermland die Zuständigkeit über die nun evangelischen preußischen Gebiete. Die ständig an Zahl zunehmenden katholischen Bewohner der Gegend beantragten 1886 die Einrichtung eines katholischen Pfarramtes in Kobulten, um sich den umständlichen Weg nach Bischofsburg ersparen zu können. Unterzeichnet ist das Gesuch an erster Stelle von dem damaligen Gutsbesitzer Holzky auf Gut Pierwoy. Die junge Gemeinde erhielt ein für dieses Vorhaben benötigte Grundstück von Michael Bujna. Darauf baute die Gemeinde von 1897-1899 eine große Kirche. Dieser Neubau entstand im Stil eines gotischen Backsteinbaus. 1901 erhielt katholische Pfarrechte. Im Jahre 1903 wurde der Kirche der Name des „Heiligen Joseph“ gegeben.
  • ab 1894: Kobulten (Kath. Kirchspiel), St. Joseph


Geschichte

Die Gegend um Haasenberg gehörte vor der Eroberung des Deutschen Orden zum Stammesgebiet der Galinder. Bewiesen sind Siedlungen dieses zu den Prußen gehörenden Stammes rings um den ursprunglich an den Ort grenzenden Dimmer See. Ausgrabungen von 1908 durch den Forscher Emil Hollack förderten auf der östlichen Seeseite Richtung Kobulten große Gräberfelder zutage. Phillip von Wildenau verlieh 1399 seinem Gefolgsmann Heinrich Haasenberg 32 Hufen am Dimmer See.

                                     Im Namen unsres Herrn Jesu Christi

Wißentlich sey allen denen die diesen Brief ansehen, wen lesen, daß ich Philppus Wildenau mit Rathe meiner Nächsten und bedachten Muthe gegeben und verliehe meinen getreuen Diener, Heinrich Haasenberger und seinen rechten Erben und Nachkömlingen, zwo und dreizig Huben zu Cöllmischen Rechten, frey erblich und ewiglich zu besitzen, davon soll er mir dienen, wen nur meine oberste Herrschafft geben. So soll er mir bereit seyn zu dienen und meinen rechten Erben und Nachkömlingen mit zwey Diensten, wenn Ichs gebiete soll er haben frey Fischerey in dem Teiche des Flußes der da fleust aus dem Dimmer und in den See so Bollmogienen ist genand, zu seinen Tisch, und nicht zun verkauffen. Erbfreien rechte Erben und Nachkömlingen soll er haben das Gericht binnen seinen Grentzen als zu beweisen sind. Er und seinen rechten Erben und Nachkömlingen Freyheit, soll er haben von Weynachten über Sieben Jahr, so soll er in seinen ersten Dienst treten, und das diese vorgeschriebene Recht also geschehen sind, das sind Gezeugen Ehrbaren nachgeschriebne Leuth. Herr Herder Pfarrer Pfarrer Herder zu Schwersutten, Hans Haasenberg, Nietzu von Haalen, Nietzu von der Schonenweste und anderer viel ehrbarer Leuth und zu einer ewigen Bestättigung, hab ich mein Insiegel an diesen Brief gehangen; der gegebensten der Jahrzahl unseres Herrn Jesu Christi tausend dreyhundert und in den Neun und Vierzigsten1 Jahr, an dem Sontag nach der zehntausendsten Rittern Tag der Märterer.

                                Friedrich Burggrafen Heer zu .............

Hans Truchses von Weyhausen

                                ..................................................

Hans Albrecht........................

Bei Heinrich Haasenberg handelte es sich wahrscheinlich um einen Prußen aus dem Amt Osterode. Um 1430 siedelten noch mehrheitlich Prußen in Haasenberg. Durch die Kriegsereignisse und Epidemien während und nach dem Ständekrieg, mit den Bedingungen des zweiten Thorner Friedens von 1466, siedelten sich mehr polnische Siedler in Haasenberg an und so gehörte der Ort bald zum "polnischen Kammeramt" des Amtes Ortelsburg. Die Verwaltung lag zur Ordenszeit seit Gründung des Amtes um 1360 in den Händen des Pflegers in Ortelsburg. Mit der kirchlichen Reformation 1525 reformierte der Herzog auch die Landesverwaltung und es entstand das Hauptamt Ortelsburg. Um das Jahr 1670 entstand das Kammeramt Mensguth und die Verwaltung von Haasenberg wechselte in die Zuständigkeit des Amtes Mensguth. Ab 1818 stellte das Amt Mensguth seine Tätigkeit ein und die Zuständigkeit wechselte nun in das geschaffene Landratsamt in der gleichnamigen Kreisstadt Ortelsburg. Bis 1945 änderte sich daran nichts mehr.

Ereignisse

  • 05.11.1798 Ausbruch der Pocken


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Grabsteine


Bibliografie

Genealogische Bibliografie

  • Plessa, M. P. Das Grundbuch des Amtes Mensguth 1779, APG-NF 41 (2011), S. 231-268.
  • Plessa, M. P. Einwohner im Amt Ortelsburg im Jahre 1698. Ortelsburger Heimatbote 48 (2011), S. 122-133.
  • Bulitta M, Jend M, Plessa MP. Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Das Tauf-, Heirats- und Sterberegister der katholischen Kirche zu Kobulten im Landkreis Ortelsburg in den Jahren 1894 bis 1945. Nr. 32 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg und Ortelsburg. Bonn, Selbstverlag, 2016.

Historische Bibliografie

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Archive und Bibliotheken

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Haasenberg (Kreis Ortelsburg)/Zufallsfunde


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