Harenburg (Hof)
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Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Regierungsbezirk Osnabrück > Landkreis Osnabrück > Wallenhorst > Lechtingen > Vollerbenhof Harenburg
Portal:Höfe und Bauern | |
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Harenburg | |
Früherer Hofstatus: | Vollerbe |
Grundherr: | Magistrat der Stadt Osnabrück (Arme der Stadt Osnabrück) |
Namensformen: | Harenberg, Harenborch, Harnborch, Horneberch |
Namensursprung: | von hâr = längliche, dammartige Höhe |
Alte Anschrift: | Lechtingen Nr. 10 |
Hofstandardwerte
Aufsitzerstatus
- Eigenbehörig
Grundherr
- Die Armen der Stadt OVollerbesnabrück
Dienstpflichten
Markenrechte, Mastrechte
Viehbestand
Umfang der Ländereien
Entwicklungsgeschichte
Frühe Neuzeit
Reformation und Glaubensspaltung
16. Jahrhundert
Im Jahre 1540 wurde der Hof von Horneberch (Harenberg) mit Frau und einem Knecht bewohnt.[1]
Im Jahre 1580 war Harenburg der Stadt Osnabrück eigenbehörig.[3]
Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg
Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Harnborch einen Betrag von 2 Taler 4 Schilling.[4] Im Jahre 1601 bewohnten dann Frerich und Anna Harenberch mit seiner Mutter Thabe und dem Knecht Johan den Hof. Auf der Leibzucht waren zeitgleich die Eheleute Ludeke und Grete untergebracht.[1]
Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629
Während des Dänisch-niedersächsischen Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[5] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Harnborch für alle 12 Wochen und darf daher als zahlungsfähig gelten.[6] Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Harnborch für alle 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher für diesen Zeitraum als zahlungsfähig gelten.[6] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Vollerben sieben Schillinge zu zahlen und für die folgenden 55 Wochen zahlte Harnborch voll.[7]
Abfindung der Schweden 1649
In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden mussten. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.
Die Bewohner des Hofes Hornborg mussten folgende Zahlungen entrichten:[8]
* Hornborg: 2 Taler, 14 Schilling * uxor: 1 Taler, 7 Schilling * Im Backhauß ein Taglohner um uxor: 12 Schilling * Ein Leibzüchter cum uxor: 8 Schilling
Die Volkszählung 1652
Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Jurgen Harenberg, seine Ehefrau und die Tochter Engel an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil. [9]
Aufklärung
Moderne
Nach dem Ausbruch der Cholera 1831 in Hamburg und Magdeburg wurden in jedem Ort eine Ortschaftskommissionen gegründet, die sich der Pandemiebekämpfung widmen sollten. Insbesondere sollten gesonderte Beerdigungsplätze eingerichtet werden, und für Lechtingen befand sich dieser hinter Harenburgs Kotten.[10] Nach Albers (2016) ist die Krankheit aber in den Kirchspielen Wallenhorst und Rulle nicht ausgebrochen, soweit dies anhand der Kirchenbücher nachzuvollziehen war.[10]
20. Jahrhundert
Der Hof umfasste im Jahre 1913 eine Fläche von 52 Hektar.[1]
Karten
Hofbilder
Gebäude und Bewohner
Haupthaus
Leibzucht
Das Kontributionsregister erwähnt im November 1650 die Leibzucht.[7]
Kotten
Nach der Befreiung von den napoleonischen Truppen wurde im Kirchspiel Wallenhorst eine Armenkommission zur effektiveren Unterstützung der Armen eingerichtet.[11] Aus den in Kollekten gesammelten Mitteln wird 1817 der in Harenburgs Kotten wohnenden Witwe Hörnschemeyer eine Unterstützung bewilligt.
Backhaus
Das Kontributionsregister erwähnt im November 1650 das Backhaus.[7]
Hofinhaber
Generationenfolge
Kirchliche Zugehörigkeit
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Historische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Weblinks
Zitierte Literatur/ Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.
- ↑ Jünemann, Kurt (1951): "Aus der Zeit der Eigenbehörigkeit", in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Kirchspiels Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde (Hrsg): Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951, Wallenhorst, Selbstverlag.
- ↑ Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Aufnahme 33 bei Arcinsys.
- ↑ Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
- ↑ 6,0 6,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ 7,0 7,1 7,2 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 130 als Digitalisat S. 132 bei Arcinsys
- ↑ NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
- ↑ 10,0 10,1 Albers, Andreas (2016): Cholera und Typhus - der gierige Feind des menschlichen Organismus in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Von den Armen und Armenjägern in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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