Haus Busch (Boele)
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Lage
- Boele
- Kirchspiel Hagen
Einleitung
Das Haus Busch war Sitz der Familie von Syburg/Syberg, einem Adelsgeschlecht, das vermutlich in Person des Ritters Wilhelm von Syberg im Jahr 1253 erstmals urkundlich erwähnt wird.
Familie von Syburg/Syberg
Als erster Besitzer des Rittersitzes wird Hermann von Syborg (oder Syborch (1358-1390) angenommen. Einer seiner Nachfahren, Hermann von Syberg zum Busch, wurde 1511 von Hermann Pentlinck mit dem Haus Hagen belehnt. Heinrich von Syberg, Hermanns zweiter Sohn, erhielt nach seiner Hochzeit mit Anna Schele im Jahr 1507 das Haus, sowie Hof und die Mühle zum Busche. 1511 erwarb Heinrich von Johann Haesse dessen sämtliche Besitzungen in den Kirchspielen Hagen und Boele.
Erbteilung
Hermann und Jürgen von Syberg, die beiden Söhne Heinrichs, erhielten im Jahr 1517 jeder einen Teil der Besitzungen.
- Jürgen von Syberg, der unter anderem den Hof zu Klein Herbede erhielt, begründete durch seine Heirat mit Anna zum Plettenberg den Familienzweig Syberg von Wischelingen.
- Berndt von Syburg thom Busche erwarb 1544 das Freigut zu Dorboile auf dem Hellweg dazu.
- Der jüngerer Bruder Adrian übernahm das Haus Busch nach dem Tod Berndts im Jahr 1559.
Neues Herrenhaus
Vor 1700 entstand das heutige Herrenhaus, das von Adrian Dietherich von Syberg zum Busch erbaut, wobei Adrian wahrscheinlich einen Erweiterungsbau unter Verwendung älterer Bauteile vornahm. Sein zweiter Sohn, Johann Giesbert von Syberg zum Busch, fügte wahrscheinlich die Vorburg hinzu.
- Adrian Dietrich Syberg zu Busch (1670/80) oo Josina von Freitag (1688 Wwe.)
Familie von Vincke
Eleonore Louise von Syberg auf Haus Busch in Hagen (Boele) heiratete am 19. Mai 1810 den Freiherrn Friedrich Ludwig Freiherrn von Vincke. Sie brachte auch die Ruine Syburg mit in die Ehe ein. Der Vincke-Turm auf der Hohensyburg wurde nach ihrem Ehemann, dem ersten Oberpräsidenten der Preußischen Provinz Westfalen, benannt. Seine von Politik und Gesellschaft geprägte Lebensweise liebte sie nicht besonders - einmal stand sie kurz vor der Scheidung. Ungewöhnlich für eine Adelige wurde sie liberal erzogen und schrieb einmal, was wohl die Standesgenossen denken mochten, stünden sie im Himmel ihren Bediensteten gegenüber. Sie ist auf dem Erdbegräbnis der Familie im Wald bei Haus Busch begraben.
Zunächst wohnten sie aber im Gut Ickern bei Castrop-Rauxel. Danach zog das Ehepaar, nach der Ernennung Vinckes zum Oberpräsidenten der preußischen Provinz Westfalen, nach Münster.
Haus Busch (Boele)
1827, nach dem Tod des letzten Abkömmlings der Sybergs, Friedrich Heinrich, ging Haus Busch in den Besitz der Familie von Vincke über.
Verkauf
Haus Busch wurde im Jahr 1928 durch die Stadt Hagen (Westfalen) erworben. Das Haus Busch ist 2012 Bildungszentrum für Journalisten.
Archiv
- Staatsarchiv Münster, Bestand Haus Busch , Urkunden, 132 Urkunden (1358-1598), unverzeichnet. Laufzeit: 1358-1799, 729 Akten (1761-1886): 1. Teile des Depositums Nr. 45 (v. Vinckesche Güter, Ostenwalde) im Staatsarchiv Osnabrück betr. Haus Busch nebst zugehörigen westfälischen Gütern, 2. der noch unverzeichnete Archivteil Haus Busch aus dem Schloss Ostenwalde, 3. kleinerer Restbestand betr. Haus Busch aus dem Stadtarchiv Dortmund.
- Findbuch A 474, A 507
Literatur
- Bau- u. Kunstdenkmäler, Kreis Hagen-Land.
- Willy Timm, Haus Busch, Hagen. Zur Geschichte eines märkischen Adelssitzes, Hagen 1974.