Haus Hülshoff

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis_Minden-Lübbecke > Kreis Coesfeld > Havixbeck > Haus Hülshoff

Lage 1855

Der Rittersitz Hülshoff (in den ältesten Urkunden "Curtis Hülshove") lag 1855 im Landkreise Münster, zwei Stunden von Münster.

Zeitzeichen 1895

Übersicht

Haus Hülshoff und das Haus zur Kulen im Kirchspiel Roxel, heute Gemeinde Havixbeck, befanden sich zunächst im Besitz der Herren von Schonebeck, die 1406 das Lehnsrecht der Herren von Hörde ablösten.

1412 und 1417 gelangte der Besitz an die Herren von Droste. Diese hatten im 13. Jahrhundert ihren Stammsitz Deckenbrock in Everswinkel verlassen und saßen in Münster als Drosten des Domkapitels. In der Folgezeit verdrängte die Amtsbezeichnung den alten Familiennamen von Deckenbrock. Die Droste zu Hülshoff gehörten zu den Erbmännern der Stadt Münster und stellten mehrere Bürgermeister. Zweige der Familie saßen zeitweilig auf den Häusern Uhlenbrock und Möllenbeck.

1859 wurde das Rittergut Brock im Kirchspiel Roxel angekauft. Dieses Haus gehörte zunächst den Travelmann und war von diesen 1529 an die Stevening und von diesen 1645 an Lambert von Bock gelangt, über dessen Schwester es an die von Kerckerinck zu Stapel kam. Schon 1827 wurde Haus Vögeding im Kirchspiel Nienberge erworben, das wegen seiner langjährigen Besitzer auch Haus Schenking genannt wird. Dieses Haus war seit der Mitte des 14. Jahrhunderts als Lehen des Stifts Cappenberg im Besitz der Erbmännerfamilie von Bisschopinck, kam kurz nach 1550 als Heiratsgut an die Schenking zu Wieck und gelangte 1770 durch eine Erbtochter an die von Wrede zu Amecke. Die Familie von der Wyck besaß das münsterische Lehen Rüschhaus, das nach kurzem Besitz in der Hand des Grafen von Plettenberg 1743 von Johann Conrad Schlaun erworben und umgestaltet wurde. Schlauns Sohn vererbte das Gut an die von Schonebeck.

1825 kaufte Clemens August Droste zu Hülshoff, der Vater der Dichterin Annette, das Gut, das sich heute im gemeinsamen Besitz der Stadt Münster und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe befindet.

Stichworte

  • Adelssitz Familie Droste zu Hülshoff
  • Geburtsort der Annette von Droste Hülshoff
  • Museum Burg Hülshoff

Grundherrschaft

  • 11. Jhdt. (Ende) "Curtis Hülshove", ein Lehen des Klosters „zu unserer lieben Frau trans aquas“ (Kloster Ueberwasser)
  • 1406 kaufte Hermann von Schonebeck das Lehnrecht der Herren von Hörde ab und seine Wittwe verkaufte 1412/1417 Hülshoff als freies Allodialgut an Johann IV. von Deckenbrock zu Everswinkel, nun genannt Droste.

Amtsbezeichnung

Die von Deckenbrock zu Everswinkel saßen zu dieser Zeit in Münster in der Funktion der Drosten des Domkapitels zu Münster, diese Amtsbezeichnung verdrängte in der Folgezeit den Familiennamen. Die Droste von Hülshoff gehörten zu den Erbmännern der Stadt Münster und stellten mehrere Bürgermeister. Sie saßen zeitweilih auch auf den Häusern Uhlenbrock und Möllenbeck

Erbteilung von Deckenbrock gt. Droste

  • Erbteilung unter drei Söhnem, die Burg Hülshoff nebst einigen anderen Gütern erhält der zweite Sohn Johann, Stammvater der jetzigen Freiherren von Droste zu Hülshoff.

Erweiterung

Die alte von der Familie von Schonebeck erbaute Burg wurde 1545 durch Heinrich von Droste erweitert und verbessert, auch ihre Befestigung durch neue Türme verstärkt.

Umbau

Zu Ende des 18. Jahrhunderts durch den General-Lieutenant Freiherrn von Droste-Hülshoff umgebaut und bei dieser Gelegenheit ein grosser Teil der alten Bauten vollständig abgebrochen oder bis zur Unkenntlichkeit entstellt.

Umfang 1855

Das Rittergut Hülshoff, 1855 im Besitze des Landraths Freiherrn von Droste zu Hülshoff, umfasste ein Areal von 2.000 Morgen Ackerland und Wiesen und 1.000 Morgen Wald.

Status 1850

  • 1850 Haus Hülshoff, Ritterschaftliches Gut im Kreis Münster, Gemeinde Roxel Besitzer: von Drost zu Hülshoff.

Literatur

  • Häming Josef: Die Martrikel der ritterschaftlichen Güter in der Provinz Westfalen in „Westfälische Quellen u. Archivverzeichnisse Band 13 (1987) ISSN 0722-3870
  • Westfalenlexikon
  • Holsenbürger,J.: Die Herren von Deckenbrock (v. Droste-Hülshoff.) und ihre Besitzungen, Münster 1868-1869.
  • Plachta,B.: Der handschriftliche Nachlaß der Annette von Droste-Hülshoff, Bern 1988.

Literatur-Suche

Archiv

  • von Droste zu Hülshoff, Depositum Vereinigte Westälische Adelsarchive (Westfälisches Archivamt)
    • Bestand: 886 Urkunden (1288-1805); 1802 Akten (16.-20. Jhdt.)
      • Inhalt: Familiensachen Droste zu Hülshoff: Eheverträge, Vergleiche, Verzichte, Testamente, Exekutorien, Nachlaßinventare, Aufschwörungen der Familie Droste zu Hülshoff sowie verschiedener Erbmännerfamilien, besonders Travelmann, von Warendorp, Schenking. — Kirchen- und Armensachen: Erbmännervikarie in der Antoniuskapelle bei St. Mauritz; Vikarien in St. Servatii in Münster, auf dem Hause Hülshoff und in Roxel; Armenfundation zu Roxel; Stiftungen. — Gogericht Bakenfeld: Prozesse.
      • Haus Hülshoff: Exemtion der Hovesaat Hülshoff; Schatzungen und Kontributionen; Landtagsfähigkeit; Landwehr, Wege; Jagd, Fischerei; Markensachen. — 2 Burglehen zu Nienborg: Asbecks Platz (von Torck — von Reede — Droste zu Hülshoff.), Schilders Platz (von Schilder — von Zeitzen — von der Recke — Droste zu Hülshoff). — Höfe und Kotten in den Kirchspielen Ahlen, Altenberge, Amelsbüren, Einen, Everswinkel (Dekkenbrock), Freckenhorst, Handorf, Havixbeck, Hoetmar, Nienberge, Ottmarsbocholt, Roxel, Schapdetten, Senden, Sendenhorst, Telgte; Hausbesitz in Münster am Krummen Timpen und auf dem Alten Steinweg. — Mühlen zu Hülshoff und Roxel. — Zur Hovesaat Hülshoff gehörige Ländereien. — Bausachen Hülshoff. — Zehnte, Dienste, Pachtsachen. — Finanzen: Obligationen, Rentenbücher des Lubbert Travelmann ab 1558, Schadlosbriefe, Rechnungen, Quittungen. — Prozesse: Familienprozesse, Erbmännerprozeß. —
      • Haus Wieck (16.-18. Jhdt.).
      • Haus Brock (1509-19. Jhdt.): Familie Stevening, Pachtsachen, Landwehr, Jagd, Höfe, Prozesse.
      • Haus Rüschhaus (16.-19. Jhdt.): Lehnssachen, Familie von der Wyck, Besitzveränderungen, Pachtsachen, Weiderechte, Jagd, Höfe und Kotten.
      • Haus Vögeding oder Schenking (15.-19. Jhdt.): Familie Schenking, Finanzen, Grundstückskäufe, Pachtsachen, Rechnungen, Lehns- und Behandigungssachen Prozesse.
        • Findbücher P 93, P 93/1 und 93/2

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die zu diesem Thema oder in dieser Region Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anzubieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.