Herforder Chronik (1910)/361

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Herforder Chronik (1910)
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Tachenius in die Welt hinauswarf, sehr bezeichnend dafür, wieviel zäher einem Menschen ein Fehltritt nachgetragen wird, als vieles Gute! Worin aber dieser Diebstahl bestanden hat, ist nirgends erwähnt! War er erheblich schwerer, als etwa ein jugendliches Aepfelstehlen?

Zu einer endgültigen Würdigung des Tachenius sind die vorliegenden Angaben noch zu dürftig, und Zeit und litterarische Hilfsmittel reichen dem Schreiber dieser Zeilen nicht aus, um ausführlichere Forschungen vorzunehmm. Eine dankbare Aufgabe aber wäre es für einen der jüngeren Söhne Herfords, denen auf den Universitäten Hilfsmittel und Gelegenheit zum Forschen zu Gebote stehen, uns ein ausführliches Lebensbild von Tachenius zu schenken, aus dem wir ersehen könnten, ob Tachenius, den wir auf jeden Fall als einen der bedeutendsten unter den aus Herford hervorgegangenen Gelehrten betrachten dürfen, es verdient, auch als Mensch von seiner Vaterstadt im Gedächtnis bewahrt und geehrt zu werden. Daß ein Versuch zu seiner Ehrenrettung nicht aussichtslos ist, beweist das Beispiel des Paracelsus, den man ebenfalls bis vor nicht langer Zeit als großen Marktschreier und Schwindler angesehen hat, neuerdings aber nicht nur als den größten deutschen Arzt seiner Zeit, sondern auch als hochbedeutenden Menschen ehrt. Dr. W. Normann.