Herforder Chronik (1910)/519
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1813
besonders war der Gesang, den ein dazu bei jedem Regiment besonders vorhandenes Corps Sänger, im March anstimte, und bei denselben die Stelle der sonst gewöhnlichen Feldmusick vertrat für uns sehr auffallend.
Am 12. November wurde unter dem Läuten aller Glocken in einen feierlichen von allen obrigkeitlichen Personen gebildeten Zuge, unter Paradirung der Bürger-Officiere, die Königl. Preußische Proclamation, und das darauf gegründete Patent des General von Bülow über die Wiedervereinigung der hiesigen Provinzen mit dem Preußischen Staate, durch Verlesung auf den öffentlichen Plätzen der Stadt, öffentlich bekant gemacht.
Am 13. November hielt der General-Lieutenant von Bülow von Minden her, seinen feierlichen Einzug in die hiesige Stadt. Vor dem Lübber Thore war eine große Ehrenpforte erbauet bei der derselbe unter Läutung aller Glocken, Musik und Canonen Donner von der Obrigkeit der Stadt empfangen (wurde). Das Corps der Stadt-Officiers war demselben entgegen geritten, und es wurde der Genannte von selbigen bis zum Absteige-Quartier bei dem Kaufmann Herrn Schrewe auf der ehemaligen Abtei begleitet. Hier wurde derselbe von einer großen Anzahl weiß gekleideter jungen Frauenzimmer unter einer von dem Fräulein von Quernheim gehaltenen Anrede, mit Blumenkränzen empfangen, und auf das feierlichste bewillkomt. Sämtliche Autoritäten, Geistlichkeit und Schullehrer, so wie das hieselbst anwesende Militär wurde dem Herrn General vorgestellt, demnächst zu Mittag gespeist, woran die anwesenden Officianten und Militair-Personen Theil nahmen. Bei Tische wurden mehrere Gesundheiten ausgebracht und mit Canonen-Schüssen begleitet. Nach Tisch setzte der General seine Reise unter Begleitung der Bürger-Officiere durch die vor dem Teichthore erbauete zweite Ehrenpforte nach Bielefeld fort.
Am nehmlichen Tage traf, nachdem in den vorigen Tagen beständige Einquartirungen von den zur Division von Kraft gehörenden Truppen statt gefunden hatten, die Division des General von Thümen hieselbst ein. Der General war in der Stadt einquartirt, und diese so wie die ganze umliegende Gegend, mit Einquartirung sehr starck belegt.
Am 21. November wurde ein Danckfest über den glücklich erfochtenen Sieg über die Feinde des Vaterlandes, so wie wegen der Wiedervereinigung der hiesigen Provinzen mit dem Preußischen Staate gefeiert. Es fand eine allgemeine sehr zahlreiche und glänzende Procession in die Altstädter Kirche statt, woselbst das feierliche Te Deum gesungen wurde. Mittags wurde an einer großen Tafel im Kielbeckschen Hause gegessen und Abends war zahlreicher Ball. Die ganze Stadt war freiwillig sehr schön erleuchtet, unter den mancherlei Transparenten zeichneten sich die des Rathauses vorzüglich aus.
Schon in der Mitte des Monats November zeigte sich in der Stadt, sowie in den Bauerschaften Schwarzenmoor und Falkendieck das leidige Übel der