Herforder Chronik (1910)/521

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Herforder Chronik (1910)
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1813, 1814

welche zum Marsch zur Armee in Holland beordert worden, unter dem Commando des Lieutenants Eduard Diederichs, vollständig equipirt und bewafnet, so gut als es für die Eile, mit welcher die Bildung des Corps geschehen und irgend erwartet werden können, hieselbst ein. Gegen Abend trafen auch die beiden für die Provinz Minden errichteten beide Bataillons Landwehr von Lübbecke hier ein. Selbige wurden am Düsdiecksbaum von der Obrigkeit und vielen Honoratioren der Stadt empfangen, und unter Glocken-Geläut und veranstaltete militärische Musick in die Stadt eingeführt. Die Bataillone wurden von dem vormaligen Landrath von der Horst commandirt, waren vollzählich jedoch nur wenige Mannschaft mit Gewehren und Piken bewafnet, kein einziger Mann aber mondirt, sondern in ihren vaterländischen Kleidern. Die Mannschaft war schön und der Geist derselben unübertroffen an Muth und Vaterlandsliebe. Nach gehaltenen Nachtlager marschierten die Landwehr-Bataillone, in Vereinigung mit dem Jäger-Detachement am folgenden Tage von hier nach Bielefeld, um sich dort mit den daselbst eingetroffenen beiden Bataillonen der Landwehr hiesiger Provinz zu vereinigen, und solchergestalt in ein Regiment formirt, den March nach Holland zur Bülowschen Armee fortzusezzen. Die gleichfalls für die beiden Provinzen errichtete Esquadron Landwehr-Cavallerie, und das von dem Lieutenant, bisherigen Gutsbesitzer von Ditfurth errichtete Corps freiwilliger Jäger zu Pferde, konnte bei noch fehlender auslangender Equipirung den March sofort nicht antreten.

1814.

Am 7. Aprill wurde auf den Grund einer durch das Militair-Gouvernement zwischen Weser und Rhein zu Münster erfolgten gedruckten Nachricht, durch blasende Postillons unter Bedeckung einer Abtheilung der Cavallerie des sich immittelst gebildet habenden, für hiesige Stadt und Feldmarck aus 2 Bataillons Infanterie und 1 Esquadron Cavallerie destehenden Landsturms, beim Geläut aller Glocken, der am 31. Märtz stattgefundene Einmarsch der verbündeten Truppen in Paris, nebst der damit erfolgten Entthronung Napoleons, öffentlich bekant gemacht. Gleich nachdem dieses geschehen, Morgens 11 Uhr, versammelten sich die sämtliche Einwoner zu einem Danckgebeth wegen jenes frohen Ereugnisses und Absingung eines Lobliedes, in der Altstädter Kirche. Abends legten die Einwoner ihre freudige Theilname durch zahlreiche Versammlungen bei frohen Mahlen und veranstalteten Ballen an den Tag.

Am 7. Februar, traf das in Bremen gebildete Corps der Hanseaten auf dem Durchmarsch nach Frankreich hieselbst ein.

Am 8. Februar passirte der Kronprinz von Schweden .....