Herforder Chronik (1910)/522

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Herforder Chronik (1910)
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1814

Hier bricht die großzügige, wenn auch zuletzt zitterige Handschrift der Chronik A, ab und es beginnt eine neue Schrift.

11. Februar, folgten ihm die ersten Schweden auf dem March nach Frankreich.

6. März ward der Landsturm feierlich vereidet.

11. April, als am 2. Oster-Feyertage ward wegen des Einzugs der hohen Verbündeten in Paris ein kirchliches Dankfest gefeiert.

Am 31. May kam hier auf der Rückkehr von Paris nach Berlin an der im Jahre 1807 von dem Brandenburger Thor in Berlin durch Napoleon Bonaparte geraubte Siegeswagen; die großen Kasten, worin jenes Kunstwerk verpackt war, wurden von französischen Fuhrleuten und Pferden gefahren. In einem Triumphzuge, unter Musik und Glocken-Geläut, Begleitung des Landsturms usw. ging jenes Kleinod von einem Orte zum andern weiter. Es ward nachher in Berlin wieder aufgestellt und der freye Platz davor heißt nun Pariser Platz. Um eben diese Zeit kehrten die ersten Schweden aus Frankreich durch Herford zurück, die aber nicht mehr so artig waren, als auf dem Hinwege.

Am 2. Juni kamen die ersten Franzosen vom Corps des Prinz von Eckmühl (Davoust) aus Hamburg über Herford zurück. - Eckmühl kam nicht nach Herford ins Quartier.

Chronik B:

Das Raubgut hatte sie gut genährt. Davoust kommt in Schöttmar ins Quartier.

Am 21. Juni ertranken überhaupt 3 Soldaten beym Baden und ein Kind fand man erhenkt.

In eben diesem Monate zeigten sich an einem Kinde die natürlichen Pocken. Das Haus ward da mit Wache umstellt und zur Sicherung alle Kinder vaccinirt (geimpft).

Am 3. August. Erste Feyer des Geburtsfestes unsers Königs Friedrich Wilhelm 3. Morgens um 6 Uhr wird unter freyem Himmel auf dem Lübberbruche öffentlicher feyerlicher Gottesdienst gehalten. Der Landsturm zu Pferde und zu Fuß bildet auf jenem Platze ein Viereck, in dessen Mitte der religiöse Vortrag von Prediger Erdsiek mit Anwendung der Worte Hebräer 11, 33 und 34 gehalten wurde.

Chronik B:

Gesungen wurde zu Anfang Herforder Gesangbuch Nr. 528, 1-7: Herr! höre, Herr! erhöre usw. und zum Schluß Nr. 83,3:

Herr, wir legen an Dein Herze
Unsern König und sein Haus usw.

Dann wird nach einer Rede und Aufforderung des Stadtdirektors und Landsturms-Commandanten Diederichs dem Könige ein lautes