Cadinen

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Frisches Haff um 1925

Allgemeine Informationen

Cadinen oder Kadinen oder Kadienen lieg am Fuße der Elbinger Höhen im prußischen Stammesgebiet Warmia. Hier traten größere Mengen keramischer Tone zutage. Weithin berühmt war die Cadinen-Keramik, die unter anderem in der Königsberger Kreuzkriche auf der Lomse Verwendung fanden.


Der Name weist auf auf mageren lehmhaltigen Boden.

  • prußisch "kudus" = mager, elend
  • "kudas" = Magerer

vgl. dazu

  • litauisch "kudas" = mager, schwach, erschöpft


Urkundliche Erwähnungen:

  • 1255 terra Kadinensis
  • 1354 Kudien
  • 1386 Kudyn
  • 1396 Coddin
  • 1432 Codyn, Cuddyn

Sage

Der Sage nach leitet sich der Ortsname von Cadina, der Tochter des Stammesfürsten Tolko ab.


"Hoggo, der 10. sohn Widowuti quam for seinen vater und er thet wie seine brüder, und ihm sein vater zuteilte das land zwischen Weseka, Bassaro, Drusino den wassern, und dieser nahm es mit der zeit ein und bauete ihm eine feste auff einem bergk und nannte sie Tolko, heut wird sie genant Schaffsbergk und man noch heut sein land nennet Hockerlandt.

Und dieser starb und lis keinen sohn ag 3 tochtir, Mitam, Cadinam, Poggezanam. Mita nahm einen man und wonte auff der feste ihres vaters (Tolkemit) und hette viel kinder; Cadina nahm auch einen und sie wonte auch sonderlich auff einem berge und nante die feste nach ihrem namen (Kadinen) und het auch viel kinder. Die dritte Poggezania wonte beim eichwald und blieb iungkfrau ihr tage und wardt eine waydelottinne (Priesterin), umb welches willen sie wardt vorhalten von ihren schwegirn und schwestern, und was die gebott, das war gots wortt.

Von diesem es quam, wie man auch ihr vaterlandt Poggezania noch heut in tagk nennet, und man kan erkennen, sie ist eine hoynynne (Hünin) gewesen, wen im jare 1499 hab ich viel mol im kloster zum Elbinge, das vor ihrer festen 4.000 schrit leit, ihr jungkfrauenborttlein (Barett, Mütze) gesehen, war einer halben elen weit inwendigk und war einen gutten mannes handtsbredt und war gemacht von solchir materia und beclit noch aller weise, wie die armbroste sein, und hette vorne einen stein aber ein blech mit eim bilde gehabt 4 eckicht, fingers dicke, einer spannen langk, wie die spannen nu sein. Auss welchim aber ist zu nehmen, ist das haupt so gros gewesen, der gantze leichnam muss hoynisch gewesen sein.

Von dieser Poggezania und ihrem waydelen die Preussen, die do der geburt und der sprach Preusch seindt, viel mogen sagen, wie schön, wie milte, wie guttigk sie gewest sey, und wie sie mit den göthin (Göttern) getanzt habe, welche um ihren willen den leutten haben gebin alles, was sie begeret haben, und solcher dolheit viel." [1]

Politische Einteilung/Zugehörigkeit.

Kirchen

Kirchliche Zugehörigkeit

Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

  • 1410 (nach der Schlacht von Tannenberg) übersiedelte der Waldmeister der Komturei Elbing nach Cadinen
  • 1431 wegen der finanziellen Engpässe des Ordens an die Familie Baysen verpfändet
  • 1503 Rittergut im Vermögen der Familie Baysen
  • 1902 ließ Kaiser Wilhelm II. auf seinem Gut eine Kunstkeramikwerkstatt gründen, die er "Cadiner Majolikawerstätten" nannte. Der Betrieb bestand bis 1944 und lieferte für große Bauvorhaben die Keramiken, so für die Berliner U-Bahnhöfe, die Weinhandlung Kempinski, das Kaufhaus Wertheim und die Kreuzkirche in Königsberg.
  • Weiteres siehe "Geschichte des Gutes Kadyny - Cadinen" [1]


Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges

Persönlichkeiten

Vereine

Zufallsfunde

Weblinks

  • Cadiner Majolika [2]
  • Sehenswertes im Dorf Cadinen [3]
  • Gut Cadinen [4]
  • Bildersammlung [5]
  • Bildersammlung [6]

Einzelnachweise

  1. Grunau, Simon: Preussische Chronik, Duncker & Humblot, 1892

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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