Klahn (Familienname)
Herkunft und Bedeutung
Woher kommt der Name Klahn?
1935 erschien in den „Kieler Nachrichten“ ein Artikel über die Entstehung des Namens. Demnach sollte Klahn eine Ableitung des niederdeutschen Wortes „klönen“, gemütlich plaudern und schwatzen sein.
Eine Namensforscherin aus Hamburg glaubte in den Namen Klumpfuß (clubfoot) unseren Namen entdecken zu können.
Diese Deutung geht an der Entwicklung des Namens eindeutig vorbei: Ausweislich der Kirchenbücher hat sich der Name von Claen, Clane, Clan, Klane, Klaan, zum Klahn Ende des 16. Jahrhundert entwickelt. Immer war die Betonung und Dehnung des Vokals „a“ gegeben.
Es gibt eine große Anzahl von Büchern, die sich mit Namensgeschichte befassen. Bücher aus der Zeit 1920 bis 1940 sollte man nicht zu Rate ziehen. Dort wimmelt es nur so von Ur-Sippen germanischen Ursprungs als Quelle fast aller Namen.
Die am häufigsten vorkommenden deutschen Nachnamen sind aus Berufen abgeleitet (Schmidt, Müller, Meier, Schneider).
Sehr viele der über 900.000 deutschen Nachnamen sind Rufnamensableitungen (Patronymika), jedoch als solche nicht immer erkennbar. Jeder kennt die Redensart von „Hinz und Kunz“ als Synonym für „Jedermann“, Zugrunde liegen die Vornamen Heinrich und Konrad als die über Jahrhunderte beliebtesten (und verbreiteten) männlichen Vornamen.
Für viele Vornamen waren Heiligennamen die Vorbilder
Der Ursprung von Klahn dürfte in der Tat ein Name von weither, ein Name aber, der uns allen von frühen Kindheitsjahren an innig vertraut ist. Es ist der Name des volkstümlichsten aller Heiligen, Sankt Nikolaus, der im 4. Jahrhundert Bischof von Myra in Kleinasien war.
Dieser Heilige, auch Patron der Seefahrer und Kaufleute, erfreute sich besonders in slawischen Ländern großer Beliebtheit. Im Mittelalter wurde Nikolaus zu einem der populärsten Taufnamen neben Johannes, Petrus (Peter) und Jacob. In Breslau z. B. trugen um 1640 65 % der Männer den Vornamen Nikolaus.
Der Name Nikolaus besteht aus zwei Gliedern: griechisch nike = Sieg und laós = Volk (der Name Nikodemos hat dieselbe Bedeutung).
Der Volksmund liebt es kurz. So, wie er mit den eigenen, germanischen Namen verfuhr aus Heinrich und Konrad wurden Hinz und Kunz, machte er es erst recht mit den fremdstämmigen Namen, deren inhaltliche Bedeutung er ja noch viel weniger verstand. Der mehrsilbige Name wurde zerhackt, aus dem vorderen Teil entstanden zum Beispiel die Namen Nick (im Norden Ni(e)ls), aus dem hinteren durch Zusammenziehen Klaus (im Norden Kla(a)s).
Varianten des Namens
Aus Johannes sind über 300 Nachnamen entstanden, aus Nikolaus sogar über 500. Kein anderer Taufname hat so viele Familiennamen "gezeugt"
Clas, Klaus, Klasen, Clausen, Klaas, Claas um nur einige zu nennen, stammen aus dem Namen dieses sehr beliebten Kirchenheiligen (siehe „Atlas für Namenkunde“ von Prof. Dr. Konrad Kunze).
Hier schließt sich der Kreis.
Der Name Klahn mit seinen alten Schreibweisen passt genau in diese Linie.
Diese Namensentstehung macht es aber unwahrscheinlich, dass nur „EIN“ Klahn der Spitzenahn aller Klahn-Familien ist.
Für die jetzt lebenden Klahn’s in Schleswig-Holstein, Hamburg und angrenzendes Niedersachsen, ist die Wahrscheinlichkeit gemeinsamer Vorfahren aber sehr groß. (Sippennest Großenaspe?)
Geographische Verteilung
Die beigefügte Übersicht der Namensvorkommen zeigt, dass nur in Schleswig-Holstein diese Familie seit Generationen ansässig ist.
Ich nehme aber an, dass die Wurzeln der Familie (Familien!) in Schlesien zu finden sind.
Einiges spricht dafür, u. A. die Namensentstehung und Entwicklung.
Mit Hilfe der EDV und der Telefonverzeichnisse lassen sich sog. „Sippennester“ (diesen Begriff fand ich in einem Buch über Namenkunde) ausfindig machen.
Ausgewertet wurden die Daten der Telefon-CD mit 330 bereinigten Einträgen. Nach Untersuchungen (Prof. Dr. Kunze) entfallen je Telefoneintrag 2,8 Namensträger, demnach dürften in Deutschland ca 1.000 Namensträger z. Zt. leben (davon ca 25 % angeheiratet). Der Namen gehört damit zu den seltenen Deutschen Nachnamen.
Signifikant ist die Namensdichte in Schleswig-Holstein mit Hamburg und den angrenzenden Gebieten Niedersachsens (Postleitzahlengebiet D-2), hier leben ca 50 % der Namensträger. Ein Beweis für die Ansässigkeit des Namens seit vielen Generationen.
Verteilung nach GeoGen
Relativ | Absolut |
---|---|
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Bekannte Namensträger
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Umgangssprachliche Bezeichnungen
Literaturhinweise
Metasuche