Kontraktprotokoll
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Amtssprache
- Kontraktprotokoll (* siehe auch Briefprotokoll)
- Bedeutung
- Kontraktprotokolle waren bei den unterschiedlichsten Gerichten oder Bürgermeistereien von Städten, durch übereinstimmende Willenserklärungen zweier oder mehrerer geschäftsfähiger Personen zustandegekommene, protokollierte und an Ort und Stelle beurkundete und hinterlegte, Rechtsgeschäftsurkunden.
Freiwillige Gerichtsbarkeit
Alle Arten der Kontraktprotokolle fallen unter die „Freiwillige Gerichtbarkeit", daher Häufung bei der Stadtgerichtsbarkeit.
Inhalte
Wie bei Notariatsurkunden waren die Inhalte der Abmachungen nicht festgelegt. Ganz allgemein betreffen diese Protokolle Verträge aller Art, geschäftlich und privat.
- Verträge aller Art, Notariatsprotokolle
- Eheverträge, Heiratsvereinbarungen, Morgengaben
- Testamente, Erbverträge, Erbteilungen, Güterteilungen
- Schenkungen, Vormundschaften
- Grundstücksverträge und –belastungen
- Kredite, Darlehen, Schuldvereinbarungen, Schadlosverschreibungen
- Handels-, Kauf- und Liefervereinbarungen aller Art
- Tauschabsprachen und –vereinbarungen aller Art
- Pfandverschreibungen, Obligationen, Renten
- Leibgedinge, Vereinbarungen über die Leibzucht
- Vereinbarte Aufnahmen von neuen Bügern und Hintersassen
Personen
In diesen Kontrakten werden häufig die handelnden Personen und deren Familien, deren Vorfahren, Kinder oder Enkel, auch betroffenen Verwandte, manchmal mit ihren Beinamen und ihren Verhältnissen zueinander, näher beschrieben.
Laufzeiten
Je nach Aktenerhalt lokal abweichend, bei den unterschiedlichsten Zügen der Gerichtsbarkeit, etwa vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert reichend.
Folgeeinrichtung
Einen neuen Schwerpunkt bildete ab Mitte des 18. Jahrhunderts, zunächst in Preußen, das Hypothekenbuch.