Clauspuszen

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Hierarchie

Regional > Litauen > Clauspuszen

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Clauspuszen



Clauspuszen
Clauspuszen in der Memellandkarte

Einleitung

Clauspuszen, Kreis Memel, Ostpreußen

Name

Andere Namen und Schreibweisen


Namensdeutungen

Der Name bezieht sich auf Kiefern- und Fichtenwald. Der Alternativname Capusten weist auf Ackerbau. Die litauische Ableitung von Peteraitis (pužas: dickbäuchig) dürfte angesichts etlicher lettischer Orts- und Gewässernamen unzutreffend sein.

  • preußisch-litauisch "pušynas" = Kiefern- und Fichtenwald
  • baltisch "Puschkaitis, Puškaitis" = Gott der grünen Wildnis

vgl. dazu

  • nehrungs-kurisch "pušk" = Büschel
  • "pušks" = Strauß
  • "puškat" = schmücken
  • preußisch-litauisch „kopa“ = Erhebung, Sandhügel
  • „kapustas“ = der Kohlkopf
  • „kopustninkas“ = der Kohlbauer
  • „kopustynas“ = das Kohlfeld
  • „kopustyne“ = das Kartoffelfeld
  • „kopustinis“ = Kohl- oder Kumstkopf, jedoch auch der seltene grünliche kohlfarbene Bernstein


Politische Einteilung

12.Okt.1896: Ruschpelken Görge kommt zu Clauspuszen.[2]
1939 ist Klauspuszen ein Dorf in der Gemeinde Paul Narmund.[3]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Clauspuszen gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Deutsch Crottingen.[4]

Katholische Kirche

Clauspuszen gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.

Friedhof

Vom Friedhof zeugen nur noch eine Ansammlung von Birken inmitten der Wiesen und wenige herumliegende Reste der Grabumfriedungen.


Standesamt

Clauspuszen gehörte 1888 zum Standesamt Plucken Martin und 1907 zum Standesamt Kollaten. Die Zugehörigkeit wechselte 1898.


Bewohner


Geschichte

Nach der Amtsrechnung des Amtes Althof von 1782/1783 wohnten hier 1783 folgende Wirthe und Einsaaßen:

  • Michel Perkams
  • Michel Bukohl
  • Michel Kapust

II. Weltkrieg, Folgen

Das Dorf hat durch die Kampfhandlungen sehr gelitten. Die zerstörten Häuser sind nicht mehr aufgebaut worden. Die Siedler der Umgebung haben sich die Trümmer nach dem Krieg aus dem zerstörten Dorf geholt, um damit ihre eigenen Häuser wieder aufzubauen.
So kann der Besucher oder auch der geborene Clauspuszener nichts an alten Häusern mehr finden. Es ist dem Erdboden gleich gemacht. Nicht einmal die Schule oder der Haltepunkt der Eisenbahn ist zu finden. Heute sind dort neue Gebäude. Die Architektur ist eben eine andere.

Gefallene im II. Weltkrieg

Zur Erinnerung an die Soldaten des zweiten Weltkrieges, die in Memel und in den Orten der Umgebung gefallen sind.

Kriegsgräber- und Gedenkstätte in Memel 2012

Die Kämpfe ereigneten sich vom 16.01.1944 bis zum 13.01.1945[5]

Am 16.01.1944 fiel:

  • Klug, Otto *29.09.1904 in Großtychow, Obergefreiter

Am 10.10.1944 fielen:

  • Buttler, Bastian *24.08.1923 in Bellehnen-Angerapp, Reserveleutnant
  • Jensen, Klaus *03.10.1914 in Borderlum, Unteroffizier
  • Maurer, Adolf *06.09.1926 in Schönthal, Obergrenadier

Am 14.10.1944 fiel :

  • Viehweger, Franz *19.10.1925 in Neudorf, Gefreiter

Am 15.10.194 fielen:

  • Ameland, Karl-Heinz *14.01.1927 in Eisleben, Grenadier
  • Eberdorfer, Rudolf *05.02.1926 in Oberkursheim, Grenadier
  • Eckstein, Harry *21.10.1926 in Wintersdorf, Grenadier
  • Feigl, Alfred *11.03.1926 in Pernegg, Grenadier
  • Wegener, Eckhardt *02.10.1926 in Wittenberge, Grenadier

Am 28.10.1944 fielen:

  • Ederer, Ferdinand *16.08.1921 in Zenzig, Obergefreiter
  • Köster, Anton *06.03.1923 in Südkirchen, Gefreiter
  • Rost, Hans *22.04.1922 in Bad Tölz, Obergefreiter

Am 03.11.1944 fielen:

  • Steinbacher, Otto *15.02.1917 in Speyer, Gefreiter

Am 19.11.1944 fiel :

  • Rühl, Günther *25.02.1925 in Gumbinnen, Grenadier

Am 22.11.1944 fiel :

  • Senf, Herbert *14.06.1923 in Gerlow, Grenadier

Am 10.01.1945 fielen:

  • Baronat, Johann *18.08.1910 in Tulpeningen, Obergefreiter
  • Blum, Anton *15.08.1920 in Bad Godesberg, Obergefreiter
  • Buettler, Günther *24.08.1923 in Bellehen-Angerapp, Reserveleutnant
  • Czienhowitz, Ernst *14.08.1911 in Mathesdorf, Obergefreiter
  • Hauska, Leo *09.05.1921 in Wien, Unteroffizier
  • Schug, Otto *23.07.1919 in Kleinich, Unteroffizier
  • Sgrazutti, Viktor *19.03.1911 in Lünen, Obergefreiter

Am 11.01.1945 fiel :

  • Schulze, Gerhard *03.09.1923 in Nienburg, Leutnant

Am 12.01.1945 fielen:

  • Verführt, Julius *17.07.1907 in Emmerich, Unteroffizier
  • Bauer, Josef *27.07.1906 in Schattau, Gefreiter
  • Brandt, Walter *12.12.1916 in Gühringen, Feldwebel
  • Brockel, Paul *10.01.1914 in Reichenau, Obergefreiter
  • Dettmer, Heinrich *12.03.1922 in Ahle, Obergefreiter
  • Gabriel, Rudolf *22.01.1909 in Breslau, Obergefreiter
  • Hoppen, Josef *21.08.1923 in Hirgenrath, Unteroffizier
  • Koch, Aloys *31.08.1921 in Lünen, Obergefreiter

Am 13.01.1945 fielen:

  • Wellenkamp, Hermann *27.05.1911 in Herringshausen, Obergefreiter
  • Weltermann, Franz *17.02.1914 in Lippstadt, Obergefreiter
  • Brandt, Karl *24.10.1914 in Weitbruch, Obergrenadier
  • Fäth, Hilarius *07.06.1913 in Roßbach, Stabsgefreiter
  • Herzig, Heinrich *14.03.1909 in Volpersdorf, Obergefreiter
  • Kirsamer, Hans *09.07.1924 in Nagolsheim, Obergefreiter
  • Menke, Franz *01.06.1910 in Dortmund, Obergefreiter
  • Raunick, Anton *12.11.1924 in Assling, Gefreiter
  • Schmidt, Peter *11.04.1906 in Trier, Unteroffizier


Weitere Informationen:

  • Die Namen der Gefallenen finden Sie auf den Gedenktafeln auf dem Soldatenfriedhof in Memel/ Hindenburghain. Die Tafeln sind alphabetisch sortiert.
  • Auf der Webseite Weltkriegsopfer finden Sie fast alle Gefallenen mit weiteren Angaben.


Verschiedenes

Karten

Claus Puhszen auf der Schroetterkarte Blatt 1, (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe oben Mitte Kapusten auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Claus Puhszen im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 1, 1834
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Claus Puszen im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 1, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Klauspußen im Messtischblatt 0192 Nimmersatt (1912) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  2. Dr. Gause, Fritz: Neue Ortsnamen in Ostpreußen seit 1800, Königsberg 1935, Sonderschrift Nr. 53 des VFFOW
  3. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  4. Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland: Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Oldenburg (Oldb.) 1968
  5. Der Zeitraum ist aus den Gefallenendaten errechnet und ergibt nicht die exakte Dauer der Kämpfe an