Kossar
Hierarchie
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Einleitung
Kossar lag auf halber Strecke an der Chaussee Crossen – Bobersberg. Umliegende Nachbarorte waren Gersdorf, Treppeln, Liebthal, Tornow, Kukädel und die Leimnitz ein Vorwerk von Kukädel.
Panorama Kossar
Allgemeine Information
- Kossar
- wird in dem nachfolgend erwähnten Buch u.a. wie folgt beschrieben:
„Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg – Kreis Crossen“, Herausgegeben vom brandenburgischen Provinzialverband. Schriftleitung Provinzialkonservator Prof. Erich Blunk. Berlin 1921. Druck von Meisenbach Riffahrt & Co., Berlin-Schöneberg
- Cossar
- 12 km südsüdöstlich von Crossen. Gem. 431 Einw., 1052 ha; Gutsbezirk. 158 Einw.,1317 ha. Im Jahre 1500 huldigte in Frankfurt a. O. „Nikel Rabenow zu Coscher“ dem Kurfürsten Joachim 1. und empfing seine Lehen. Gegen Ausgang des 17. Jahrh. erbaute sich Georg Siegmund von Knobelsdorff, Herr auf Cossar und Kukädel, zwischen den Teichen ein stattliches Gutshaus. Er war vermählt mit Ursula Barbara von Haugwitz, und hier wurde 1696 sein Sohn Georg Wenzeslaus, der berühmte Baumeister Friedrich’s des Großen, geboren (vgl. Wilhelm von Knobelsdorff, „Zur Geschichte der Familie v. K.“, 5. Heft). Im Besitz folgten die Rabenau, Viereck und endlich die Freiherren von Kottwitz, die heutigen Besitzer. Das Dorf zählte um 1800 28 Bauern, 12 Kossäten, insgesamt 419 Einwohner. Zur Mutterkirche gehörten Kukädel (eingepfarrt) und Liebthal (Tochter)
Fortsetzung siehe Gutshaus Kossar u. Kossarer Kirche
Die Kirche
Die Kirche (Abb. 21), ein im Grundriß rechteckiger Findlingsbau mit eingezogenem, gerade geschlossenem Chor dürfte, nach der Technik des Mauerwerks zu schließen, frühestens dem 15. Jahrh. angehören. Einer vor der halben Südseite des Chores errichteten Vorhalle mit darüber liegendem Patronatsstuhl entsprach einst auf der Nordseite eine jetzt niedergelegte Sakristei, deren Tonnengewölbe ebenso wie die vermauerte Tür nach dem Kircheninneren noch deutlich erkennbar ist. Über der Westfront sitzt ein im Grundriß quadratischer, verbretterter Dachaufbau mit geschieferter Pyramide, deren Wetterfahne die Jahreszahl 1654 zeigt. Ein schlankes, spitzbogiges, jetzt zur Hälfte vermauertes Fenster in der Mitte der Ostseite verrät noch die ursprüngliche Gestaltung der Lichtöffnungen. Ein zweiter, stichbogig abgeschlossener Mauerdurchbruch auf der Südseite des Chores dürfte in seiner jetzigen Gestalt der Mitte des 16. Jahrh. angehören. Alle übrigen Fenster wurden im 19. Jahrh. durchgreifend erweitert. Außer der spitzbogigen Verbindungstür zwischen Südvorhalle und Chorraum führt noch ein zweites Portal von Westen her nach dem Innern. Der Fußboden besteht aus Backstein. Die südliche Chorwand ausgenommen, sind sämtlichen Wänden des Kircheninneren Emporen vorgelegt. Unter der Ostempore liegt die jetzige Sakristei.
Der Kanzelaltar wurde in unserer Zeit auf rohe Weise aus Resten zusammengestückelt, die von zwei der Mitte des 17. Jahrh. angehörigen, ursprünglich getrennt aufgestellten Ausstattungsstücken stammen. Vornehmlich die Kanzel mit ihren schön geschnitzten Brüstungsfüllungen, sowie die Abendmahldarstellung der ehemaligen Predella und eine Kreuzigung sind treffliche Arbeiten. Taufe und Orgel sind neuzeitlich. Eine Kriegserinnerungs- und eine Veteranentafel hängen im Innern. Ein barocker Taufengel wird auf dem Kirchenboden aufbewahrt.
Zwei jetzt vernickelte Altarleuchter aus Bronze (Abb.25) zeigen die Inschrift: „AUF DIESEN LEUCHTER BRENNT DAS LICHT KLAR, GOTT WOLLE UNS LEUCHTEN MIT SEINEM WORTE IMMERDAR, WIE AUCH MIT DEN SAKRAMENTEN REIN, BIS WIR KOMMEN ZU DER CHRISTLICHEN GEMEIN“.
Am Fuß erkennt man das Rabenausche Wappen mit den Buchstaben „W.v.R (abenau)“. Und der Jahreszahl „1662“. Ein silberner, innen leicht vergoldeter Barockkelch (Abb. 26), 26 cm hoch, zeigt am Fuß das Graf v. Finkensteinsche Wappen. Meister G.F.G., Crossen.
Zwei Bilderbibeln stammen aus den Jahren 1584 und 1672. Der Grabstein des Siegesmund Ernst Karl von Unruh (Abb. 27), geb. 12. Nov. 1744, gest. 31. März 1763, ist an der östlichen Außenwand der Kirche aufgestellt.
Die Glocken. Die ostliche, 56 cm Durchm., Stammt aus dem Jahre 1674. Die südliche, 66 cm Durchm., und die nördliche, 44 cm Durchm., wurden im Jahre 1877 von Fr. Gruhl in Kleinwelka bei Bautzen gegossen.
Schloss Kossar
Das Herrenhaus wurde um die Wende des 17. Jahrh. als ein im Grundriß rechteckiger, im Aufbau eingeschosssiger, massiver Putzbau mit vorspringenden Seitenflügeln von Georg Siegmund v. Knobelsdorff errichtet. Im Jahre 1854 ließ Hans Adolph Wilhelm von Kottwitz die Anlage zweigeschossig ausbauen, mit Schiefer decken und die Vorhalle mit dem flachen Zinkdach aufführen.
Außer einer reicheren, in der Mitte mit einem Gemälde geschmückten Stuckdecke im Speisesaal und einfacheren Decken in einigen Nebenräumen hat sich aus der ersten Bauzeit nichts weiter bemerkenswertes herübergerettet. Dagegen sind außer einer geschmackvoll ausgewählten Sammlung von barocken Truhen und Schränken sowie alten Waffen, Porzellanen u. dergl. m. vor allem die bis ins Ende des 18. Jahrh. zurückgehenden Kottwitzschen Ahnenbilder zu nennen.
Innenansichten im Herrenhaus Kossar
Politische Einteilung
Polnischer Ortsname | Kosierz |
W-Nummer (Kennziffer Verwaltungsbezirk) | W51131 |
Gemeinden Wohnplätze Vorwerke ...
Einwohnerzahl (1939) | 519 |
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Zur Pfarrei Kossar gehörten die evangelischen Gemeinden Liebthal und Kukädel. Liebthal hatte eine eigene Kirche.
- Die Kossarer Kirche
- Ein Artikel in "Crossener Heimatgrüße" vom März/April 1953.
"Das Gotteshaus in Kossar wurde 1482 erbaut und bot mit seinen starken, efeuumsponnenen Feldsteinmauern über viereinhalb Jahrhunderte hindurch den Kossarern Schutz und Zuflucht. Seit 1569 wurde in der Kirche die Lutherische Lehre verkündet. Erster evangelischer Pfarrer an ihr war ab 1592 Valentino Bucovius. Von den drei Glocken „Gloria“, „Viktoria“ und „Halleluja“ aus der Zeit kurz nach dem Dreißigjährigen Kriege wurden die beiden ersten während des Weltkrieges 1914/18 eingeschmolzen. Erst 1926 wurden zwei neue Glocken „Hanna“ und „Nora“ geweiht. Die Kirche stand nicht mitten im Lärm der Straße, sondern in der abgeschlossenen Stille des gepflegten Gutsparks. Ginster und Stechpalmen wucherten um das alterwürdige Baudenkmal und schöne alte Bäume rauschten über ihm ihre ewig gleiche Melodien".
Nach O. Fischers "Ev. Pfarrbuch für die Mark Brandenburg" Band 1, 214, haben folgende Pfarrer seit 1801 in der Pfarrstelle Kossar Kr. Crossen amtiert: Als 15. Pfarrer von 1801 – 1851 Gottfried Friedrich Kluge Als 16. Pfarrer von 1851 – 1866 Ernst Julius Kaufmann Als 17. Pfarrer von 1867 – 1885 Martin Theodor Gensichen Als 18. Pfarrer von 1885 – 1901 Paul Emil Ferdinand Sucker Als 19. Pfarrer von 1902 – 1945 Hermann Johannes Meißner Unter anderem ist darin festgehalten, jedoch ohne nähere Zeitangaben, dass nach der Reformation die Pfarrer, Vater und Sohn Kannengießer in Kossar amtierten.
Katholische Kirchen
Ein katholisches Gotteshaus gab es bis 1945 in Kossar nicht. Sechs Bürger mit katholischem Glauben lebten 1939 in Kossar, eine vierköpfige Familie und zwei alleinstehende Frauen.
Geschichte
Genealogische Gesellschaften
Genealogische und historische Quellen
Soweit noch erhalten befinden sich Kirchenbücher und Zivilstandsregister (älter als 100 Jahre) zumeist im Staatsarchiv Grünberg, jüngere im Standesamt Crossen. Eine vollständige Übersicht ist zu finden bei Grüneberg (Bestandsverzeichnis).
Kirchenbücher
- ev. Kirche Kossar:
- KB: keine
Zivilstandsregister
- StA (Liebthal):
- StAReg: 1876-99 StArch Grünberg & LDS, 1900-45 StA Crossen
Andere Quellen
LDS/FHC
Grundakten und -bücher
Adressbücher
Archive und Bibliotheken
Archive
(Staatsarchiv Grünberg)
sowie
(Diözesanarchiv Grünberg)
Siehe Erfahrungsbericht der Neumark-L.
Es gibt ein Bestandsverzeichnis evangelischer Archivalien.
Bestände in Polen
Hier ein Link zur Bestandsübersicht in polnischen Archiven.
Bibliotheken
Handbibliothek der FST Neumark
Verschiedenes
- nach dem Ort: Kossar
- Genealogische Mailingliste neumark-l auf Discourse (Anmeldung erforderlich, kostenfrei)
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Die Neumark-Datenbank mit fast 400.000 Einträgen wurde bis 2011 gepflegt und ist weiterhin nutzbar. Neueinträge sind dort allerdings nicht mehr möglich.
Weitere Webseiten
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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