Kreisgerichtsbezirk Ahaus
Kreis Ahaus: Ständegesellschaft, Ritter, Städte, Landgemeinden, Ämter mit lokaler Zuständigkeit bei Standesamt, Katasteramt, Amtsgericht (Testamenten, Nachlaß-, Erbschafts- u. anderen Gerichtssachen), Polizei, Bauamt ...
Hierarchie:
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Zeitschiene vor 1803
Vor Beendigung der Landesherrschaft des Fürstbistums Münster führte die Regierung die Oberaufsicht über sämtliche Untergerichte durch Beamte der Oberaufsicht. Die Untergerichte waren teilweise im fürstlichen Besitz, teilweise Privatgerichte des Domkapitels, anderer Kooperationen, Städte oder Gutsbesitzer.
Regionalgerichte
Vor der Säkularisation waren im späteren Kreisgerichtsbezirk Ahaus bestanden folgende Gerichtsbarkeiten:
- fürstbischöflichs Gericht Herrschaft Ahaus
- fürstbischöflichs Gogerichte Ottenstein
- fürstbischöflichs Gogericht zum Steinernen Kreuz
- fürstbischöflichs Gogericht Stadtlohn
- fürstbischöflichs Gogericht Südlohn
- Freigrafschaft Lohn
- fürstbischöflichs Gogericht „zum Gerkinglo" (Vreden)
- Droste-Vischeringsches Gogericht Haus Asbeck
- Bentheim-Rhedasche Gericht Gronau
- Burgmannsgericht Nienborg
- fürstbischöfliches Gogericht Sandwelle [1]
- Archidiakonatsgericht Ahaus
Übersicht der Jurisdiktion
Über die Gerichtsherren, Gerichtsbezirke und Orte, wo sich die Gerichtsakten 1864 befanden, verhält sich nachstehende Übersicht:
Lfd. Nr. |
Bezeichnung des Gerichtes |
Gerichtsherr | Gerichtsbezirk | Ablageort Aktenarchiv |
01 | Stadtgericht Anholt | Fürstbistum Münster | Stadt Ahaus, Bauerschaft Ammeln | Ahaus |
02 | Gogericht zum Steinernen Kreuz | Fürstbistum Münster | Dorf Alstätte, Schmeinghock, Besseling, Grevinghock, Brink, brock und Schwiepinghock | Ahaus |
03 | Gogerichte Ottenstein | Fürstbistum Münster | Stadt Ottenstein, Dorf Wessum, Bauerschaften Averesch, Graes, Dorf Wüllen Bauerschaften Ottwick, Quantwick, Sapstedt und Barle | |
04 | Privatgericht Asbeck | Droste-Vischering | Asbeck, Dorf und Kirchspiel | Ahaus |
05 | Herrschaft Gronau | Bentheim-Rheda | Stadt Gronau | Ahaus |
06 | Burgmannsgericht Nienborg | Burgmänner zu Nienborg | Nienborg, Bauerschaft Kallenhard | Ahaus [2] |
Zeitschiene nach 1802
Friedensgerichte und Tribunale
So wie vorstehend waren die Verhältnisse der Jurisdiktion, als durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25.02.1803 das Fürstbistum Münster säkularisiert und unterschiedlichen Landesherren als Entschändigung zugeteilt wurde.
Zunächst blieben Untergerichte im Allgemeinen in ihrer bisherigen Wirksamkeit bestehen und nur für die Obergerichtsbarkeit erfolgten von den neuen Landesherren Abänderungen.
Durch Dekret vom 17.12.1811 wurden sämmtliche bisherigen Gerichtsbehörden aufgehoben und eine mit der französischen übereinstimmende Gerichtsverfassung eingeführt. Jedes Kanton erhielt ein Friedensgericht, jedes Arrondissement ein Tribunal erster Instanz.[3]
Vor die Tribunale gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den Friedensrichtern verglichen werden konnten, oder in denen nicht der Präfekturrat zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.
Preußische Gerichtsbarkeit
Jurisdiktionsverhältnisse im Kreis Borken
Königliches Kreisgericht Borken
Dem Bezirk des Kreisgerichts untersteht das ganze Kreisgebiet. Das Kreisgericht bestekt:
a) aus dem Hauptgericht in Ahaus
b) aus der Gerichtskommission Vreden
c) aus der Gerichtskommission Stadtlohn
Archiv
- Kreisgericht Ahaus, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit : 1851-1899, Umfang: 1136 Akten (34 Kartons), Findbücher Q 401 (Kreisgericht) und Q 401t (Testamente).
- Kreisgerichtskommission Stadtlohn, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit: 1851-1878, Inhalt: Deponierung von letztwilligen Verfügungen im Rahmen der Zuständigkeit der Kreisgerichte 1849-1879 für freiwillige und präventive Rechtssicherung. Umfang : 194 Akten (6 Kartons), Findbuch Q 449t.
Literatur
- Emmermann, Fr.Wilh.: Handbuch für Maires, Beygeordnete. besonders im Großherzogtum Berg (Herborn 1812) ( Standort: Präsenzbibliothek Stadtbücherei Haltern)
- Bahlmann, Dr. P.: Der Regierungsbezirk Münster...(Aschendorff 1893)
Fußnoten
- ↑ Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
- ↑ Quelle: Olfers, Clemens A. von: Beiträge zur Geschichte der Verfaßung und Zerstückelung des Oberstiftes Münster (1848)
- ↑ Quelle: Almanach des Lippe-Departements für das Jahr 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812 (mit Angaben über die Entstehung des Departements und Geschäftskreis der Behörden), Standort: Präsenzbibliothek Stadtbücherei Haltern.
- ↑ Quelle: Almanach des Lippe-Departements für das Jahr 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812.
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