Kurze Chronik der Familie Kypke/019
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vertreten. Letzterer wurde zu seinem Adjunktus an der Küddeschen Kirche berufen.
Dem Präpositus war ferner, wie bereits angedeutet worden, die Inspection über die vereinigte Schulanstalt in Neustettin übertragen, daß er nicht bloß auf die Lehrer, sondern auch auf die gehörige Verwendung der sogenannten Verrechnungsgelder acht haben sollte, von der Lehre und dem Lebenswandel der Lehrer jährlich an das Königl. Konsistorium Bericht erstatten und demselben die Nachweisung der Verrechnungsgelder beifügen mußte, wofür er eine jährliche Remuneration von 9 Thalern erhielt. Er hatte alljährlich ein öffentliches Schulexamen abzuhalten.
In der Geschichte des Königl. Gymnasiums zu Neustettin von 1640 - 1890 von Prof. Theod. Beyer S. 41 wird der Präpositus K. ein „warmer Freund“ der Schule genannt und in dem Lebensbilde des Rektors Johannes Wilhelm Kremer bezeugt, daß der Eifer desselben zunächst von dem Präpositus K., dem Inspector des Gymnasiums anerkannt wurde, welcher seinem früheren Patron, dem Staats- und Kabinettsminister Grafen von Hertzberg, mit dem er häufig korrespondierte, weil er mit einer gewissen Geschäftsführung seiner Güter betraut war, von Kremers Erfolgen Mitteilung machte (S. 39). Die Folge dieser Empfehlung war, daß das Gehalt des Rektors und Conrektors um jährlich 50 Thaler erhöht wurde.
Außerdem hatte der Präpositus die „Armenschülerbüchse“ mitzuverwalten und für die sichere Unterbringung der Kapitalien zu sorgen. Er ließ den zu der Armenschülerbüchse gehörigen Acker bestellen und führte die Rechnung, welche bei der Abnahme der Kirchenrechnung mitvorgelegt werden mußte.
Der Präpositus K. starb bereits am 25. 5. 1786, als er, noch kurz vorher vollkommen gesund, in Amtsgeschäften begriffen war, 48 Jahre 20 Tg. alt, nachdem er 7 Jahre als Pastor in Lottin und 19 Jahre als Probst in Neustettin thätig gewesen.
In seiner Ehe mit Eva Rosina Teufel aus Hammerstein war ihm in Lottin ein Sohn geboren, dessen Namen wir leider nicht erfahren konnten, weil die Kirchenbücher beim Abbrande der dortigen Pfarre mit vernichtet sind. Derselbe ist verheiratet gewesen und hatte eine Tochter Auguste, welche dem Regierungsrat Laar vermählt wurde und als Witwe im Jahre 1838 in Berlin lebte.
In Neustettin sind ihnen noch 6 Kinder (4 Söhne und 2 Töchter) geboren:
a. Charlotte Lovisa Friederika, geb. 7. und get. 13. Decbr. 1772, + 4. 2. 1775 im dritten Lebensjahre und
b. Charlotte Friederika Wilhelmine, geb. 26. 3. und get. 4. 4. 1777. Sie wurde Gattin eines Herrn Mützel.