Kurze Chronik der Familie Kypke/031

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Kurze Chronik der Familie Kypke
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[030]
Nächste Seite>>>
[032]
Kurze-Chronik-Kypke.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



33.
Wilhelm Otto,
Chemiker,
geb. 14. 4. 1837, + 28. 1. 1890

Wilhelm Kypkes anderer Sohn, geb. zu Querfurt am 14. April 1837, hat seinen Eltern stets nur Freude bereitet. Er war geistig und gemütlich hochbegabt, dabei sehr bescheiden, Einer seiner Studiengenossen, der Pastor em. Weinhausen in Seesen a. H. charakterisiert ihn als „selbstlos, freundlich, dienstfertig, dabei sehr tüchtig und fleißig.“

      Schon im März 1853, also wenige Wochen nach seines Vaters Tode, bestand er sein Abiturienten-Examen in Halle mit den Prädikat „vorzüglich“. Bei der mündlichen Prüfung wurde er von verschiedenen Fächern dispensiert.

      Ursprünglich hatt er die Absicht, Apotheker zu werden; allein nach einem heftigen gastrischen Fieber gab er dies auf. - Auch an das Studium des Baufachs dachte er eine Zeit lang, wozu sein Onkel Schwarz, Direktor der Kunstakademie in Berlin ihn ermunterte. Da aber dieser dieser noch vor seinem Vater starb, so gab er den Plan wieder auf und studierte auf den Wunsch seiner Mutter und seines Onkel Luther in Naumburg, welcher sich der Familie väterlich annahm, 1/3 Jahr in Halle und 1/2 Jahr in Göttingen Naturwissenschaften. In Göttingen arbeitete er auch praktisch unter dem Professor der Chemie Wöhler, dem Entdecker des Aluminiums, und war eben dabei, das Doctor-Examen zu machen, als Wöhler von einem Großindustriellen in Lille um Zusendung eines tüchtigen Chemikers ersucht wurde. Dieser fragte Otto K., ob er wohl geneigt wäre, die Stelle anzunehmen ? Da die Mutter des Sohnes Wunsch, dem Rufe zu folgen, nicht entgegentreten wollte, zumal er nach einigen zurückzukehren versprach, so ging er 1857 dahin. Nachdem er dort einige Jahre sehr angestrengt gearbeitet, machte ein Deutscher ihm den Vorschlag, eine Ultramarinfabrik mit ihm zusammen zu gründen. Dies geschah zu Laos bei Lille.

      Am 12. Mai 1866 verheiratete er sich mit Minna Marie Emma Theune, Tochter des früheren Kreisgerichtsdirektors Theune in Querfurt, welche ihm nach Frankreich folgte. Ihre Ehe blieb jedoch kinderlos.

      Da Otto K. und sein Compagnon dort sehr beliebt waren, so durften sie auch während der Kriegsjahre 1870/71 in Frankreich bleiben und ihre Fabrik konnte ruhig weiter arbeiten.

      Außer der Fabrik hatte er noch ein chemisches Laboratorium in Lille eingerichtet, in welchem er gleichfalls unermüdlich arbeitete. Durch zu große Anstrengung während der schweren Kriegszeit,