Kurze Chronik der Familie Kypke/047
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Kurze Chronik der Familie Kypke | |
Inhalt | |
<<<Vorherige Seite [046] |
Nächste Seite>>> [048] |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: unkorrigiert | |
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
|
fertig zu bekommen, habe ich oft die halben Nächte zu Hilfe nehmen müssen. Manchmal habe ich mein Strickzeug mit ins Bett genommen, um beim Mondenscheine, wenn ich aufwachte, stricken zu können. Dies habe ich herzlich gern gethan. Es machte mir große Freude, daß die Kinder, eigene und fremde, so anhänglich an mich waren und so fleißig lernten. Wie freute ich mich, wenn die Kinder zu den Ferien nach Hause kamen. Wenn sie aber abreisten, mußte ich immer viel weinen.
In Daber, wo wir 3 Jahre wohnten, erlebten wir den ersten Todesfall unter unsern Kindern, indem unser daselbst am 20. August 1857 geborenes Söhnlein Wilhelm Friedrich bereits nach 5 Tagen an Krämpfen starb.
Von Daber zogen wir nach Wollin, wo der Vater 1 3/4 Jahr lang die Schule, welche der Superintendent Schenk daselbst ins Leben gerufen, leitete. Hier feierten wir unsere silberne Hochzeit.
Von Wollin siedelten wir nach Wangerin über, wo der Vater 3 1/4 Jahre hindurch Privatschüler unterrichtete. Unser Aufenthalt in Regenwalde währte 11 1/4 Jahre. Hier starb unsere liebe Tochter Marie im Jahre 1866, im blühenden Alter von 15 Jahren, am Unterleibstyphus.
Um unserer beiden jüngsten Töchter Anna und Hedwig willen wechselten wir noch einmal unsern Wohnsitz und zogen nach Greifenberg i. Pomm., wo dieselben die höhere Töchterschule besuchen konnten. Hier starb unsere liebe Hedwig am Gehirntyphus am 9. September 1880, im Alter von beinahe 19 Jahren. Zuvor hatten wir unsern geliebten zweiten Sohn Ernst in Berlin am 21. Januar 1880 durch den Tod verloren.“
Auf der Reise zum Begräbnis ihres Sohnes nach Berlin in bitter-kaltem Winterwetter hatte die Mutter sich schwer erkältet und war längere Zeit an Darmentzündung ernstlich krank. Mehrere Jahre zuvor hatte sie an einem Lebergeschwulst über 6 Monate lang zu Bett gelegen und zwar nur wie durch ein Wunder Gottes, unter der aufopferndsten Pflege des jüdischen Arztes, Sanitätsrats Dr. Arndt in Regenwalde und ihrer Tochter Laura wieder genesen.
Die Darmentzündungen wiederholten sich leider von Zeit zu Zeit, bis die Vielgeprüfte am 19. März 1884 nach kurzem, wenn auch schmerzvollen Krankenlager in kindlichem Glauben an ihren Erlöser entschlief. Ihr Gedächtnis möge allezeit ein Segen bei uns bleiben !
Bringen wir nun noch die kurzen Nachrichten über ihre Kinder und Kindeskinder, wie sie dieselben zumteil selbst für das goldene Hochzeits-Album der Eltern niedergeschrieben haben: