Kurze Chronik der Familie Kypke/058
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Privatschule in Daber und Wangerin. Hier wurde ich von dem Superindentenden Lenz eingesegnet und reiste bald darauf nach Lauchstädt bei Woldenberg, wo der Halbbruder meiner Mutter Otto Dörry Pastor war.
Als ich nach 1/2 Jahre wieder zu meinen Eltern nach Wangerin heimkehrte, ward meine jüngste Schwester Hedwig geboren, welches Ereignis wir Geschwister sehr froh begrüßten und ein vergnügtes Tauffest feierten. Bald darauf ging ich auf ein Jahr zu Pastor Döhling nach Buchholz, zur Gesellschaft und zur Unterstützung der alten Frau Pastor.
Um aber die Welt etwas näher kennen zu lernen, wonach man sich als junges Mädchen oft sehnt, ging ich als Gesellschafterin zu einer Frau von Wedel-Fürstensee, bei welcher ich jedoch nur 1/2 Jahr gewesen bin, da ich schon längst den Wunsch hatte, Erzieherin zu werden.
Meine erste Stelle als solche fand ich in Mühlenbeck in der Familie des Kaufmanns Kastner, dessen beide Töchter ich 3 1/2 Jahre unterrichtet habe. Darnach bin ich in der Familie Herrlinger auf Brückenkrug einige Jahre als Erzieherin thätig gewesen, bis mich Krankheit nötigte, die Stelle aufzugeben. Zu meiner Erholung hielt ich mich 1/2 Jahr bei meinen lieben Geschwistern in Basenthin auf.
Im Jahre 1870 ging ich als Erzieherin zum Rittergutsbesitzer Hingst auf Seehof bei Regenwalde. Nach dem Verkauf seines Gutes zog er mit seiner Familie nach Regenwalde, wo damals meine Eltern wohnten. Dies währte jedoch nur ein Jahr. Dann übernahm er die Pachtung des Rittergutes Dorow, wo ich noch 1/2 Jahr die Kinder unterrichtet habe.
Ein Ruf nach Hammerstein machte meiner Thätigkeit in Dorow ein Ende; ich sollte meinen Bruder Albert in seiner Privatschule unterstützen und ihm den Haushalt besorgen. Auch hierzu gab der liebe Gott seinen Segen. Es war mir vergönnt, meinem Bruder eine Stütze zu sein, bis er eine Pfarre bekam, sich verheiratete und somit eine bessere Gehilfin fand.
Hierauf war ich 1 1/2 Jahre Erzieherin in der Familie des Herrn von Fritsche in Georgenhütte, später Almahütte bei Grünberg i. Schles.
Darnach führte mich mein Lebensweg nach dem schönen Thüringen, wo mir jedoch die Familien, in welchen ich zu unterrichten hatte, wenig sympathisch waren. Ich erfüllte deshalb gern die Bitte meines Bruders Heinrich in Naseband, zu ihm zu kommen und seine älteste Tochter Maria zu unterrichten. Dort bin ich 3 1/2 Jahre gewesen und habe bei meinen lieben Verwandten eine sehr schöne Zeit verlebt. Meine Nichte wurde nach Friedenshof bei Stettin in Pension gebracht, und ich ging nach Vorpommern