Löschenrod

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Regional > Bundesrepublik Deutschland > Hessen > Regierungsbezirk Kassel > Landkreis Fulda > Eichenzell > Löschenrod

Einleitung

Allgemeine Information

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Geschichte

Löschenrod liegt im Fuldaer Becken, in einer sehr alten Kulturlandschaft. Die Gegend von Löschenrod muss schon in der Bronzezeit besiedelt gewesen sein, dafür zeugen die großen Grabhügel aus dieser Zeit. Einer dieser kegelförmigen Hügel liegt südlich des Dorfes, weitere befinden sich auf den Höhen über dem Fliede- und dem Fuldatal, z. Bsp. auf dem Wintersberg und der Hainbuche. Wann das Dorf Löschenrod gegründet wurde ist nicht bekannt, ebensowenig was die ersten Siedler dazu bewogen hatte, sich auf der wenig ertragreichen Hochfläche mit dem steil nach dem Fliedefluss abfallenden Buntsteinhängen niederzulassen. Aus dem Ortsnamen lassen sich jedoch Zeit und Umstände erschließen. Die älteste Schreibweise Leissenrod besagt, dass das Dorf auf gerodetem Wald angelegt und nach seinem Gründer, einem Mann namens Leizo (Leisse) benannt wurde. Um das Jahr 1000 wurden allenthalben in Deutschland großangelegte Rodungen vorgenommen, um neues Ackerland für die angewachsene Bevölkerung zu gewinnen. In dieser Zeit muss auch Löschenrod entstanden sein. Vielleicht hatte die alte Straße von Hersfeld nach Hammelburg, die seit grauer Vorzeit über die Löschenröder Hochfläche führte, die ersten Siedler angelockt.

Erst spät wird der Ort in einem Schriftstück, einer Urkunde des Stiftes Fulda aus dem Jahre 1303 erwähnt.

In diesem Jahr wurde Konrad von Kellertelle (Kerzell?), ein Angehöriger des Adelsstandes, vom Kloster Fulda mit einem Acker im Walde bei Löschenrod belehnt.

Die ersten urkundlich erwähnten Einwohner Löschenrods findet man in der Viehbedeliste des Jahres 1510. Diese hießen: Hans Habersack, Endres Palmar, Heintze Roppich, Peter Scheffer, Heintze Kursener, Muln Henne und Frytze Cremer.

Weitere Einwohner werden in Urkunden aus dem Jahre 1554 erwähnt. Am 15. Juni dieses Jahres leiht Simon Beutler, Küster und Siechmeister des Stifts Fulda dem Hans Wile in der Mühle zu Löschenrod eine Hofreite daselbst.Die in der Türkensteuerliste des Jahres 1605 erwähnten Jorg und Hans Will sind sicherlich Nachkommen des Hans Wile.

Am 23. Oktober 1554 verleiht Johann Schenck zu Schweinsberg, Dekan zu Fulda, dem Heintze Ruperth zu Löschenrod 2 Stück Fischwasser daselbst als Kellerei-Lehen.Originaldatierung: 1554 am dinstag nach Severi episcopi.

Am 01.04.1591 bekunden Hans Schleichert, Schmied zu Löschenrod, und Heinrich Sachs daselbst, dass sie dem Jesuitenkolleg Fulda für den Sulzhof einen Wiesenflecken zu Löschenrod für 37 Gulden erblich und ewiglich verkauft haben. Die Kaufsumme haben sie gänzlich erhalten. Der zwischen der Wiese und Löschenrod verlaufende Wassergraben wird auf Kosten der Verkäufer umgeleitet, so dass die Wiese keinen Schaden nehmen soll. Die Verkäufer verzichten für sich, ihre Frauen und Nachkommen auf sämtliche Rechte und Ansprüche an der Wiese. Da die Wiese von der Siechmeisterei des Stifts Fulda lehnsrührig ist, siegelt der Kapitular und Siechmeister Reinhard Ludwig von Dalbach.

Am 31.12.1591 bekundet Thomas Wollmacher, Einwohner von Löschenrod, für sich und seine Frau Katharina, dass ihm der Rektor des Jesuitenkollegs Fulda, Melchior Schütz, 20 Gulden, die er Thomas Wollmacher vom Kauf eines Wiesenfleckens in der Terminei des Sulzhofes noch schuldig war, bezahlt hat. Der Verkäufer sagt den Käufer aller Schulden quit, ledig und los und verzichtet für sich, seine Frau und alle Nachkommen auf sämtliche Rechte und Ansprüche an der Wiese. Da die Wiese vom Stift Fulda lehnsrührig ist, siegelt Johann Wolfgang Schott von Memmelsdorf, Dekan, Kellner, Spitalherr und Werkmeister des Stifts Fulda.

Am 24.01.1598 bekunden Thomas Wolmecher, Georg Will, Barthol Sement, Einwohner von Löschenrod, Hans Will, Witzel Will, Hans Nüchtern, Klas Faust und Hans Übelacker, Einwohner zu Kerzell, dass ihnen der Rektor des Jesuitenkollegs (Collegii societatis Iesu) zu Fulda die 10 Gulden noch ausstehender Schulden für den Kauf eines Ackers beglichen hat.

In der Türkensteuerliste aus dem Jahre 1605 werden die folgenden Personen erwähnt:

Enderß Scharns Witwe, Cuntz Baumgartt, Thomas Baumgartt, Thomas Wollmacher, Jörg Will, Simon Schleicher, Thomas Kern, Hanß Ropich, Heintz Diell, Stoffel Uhdt, Fritz Mohr, Heintz Sachs, Steffan Borner, Enderß Möller, Hanß Schmaltz und Hanß Will.

Im Salbuch von Löschenrod aus dem Jahre 1708 sind als Einwohner aufgeführt (in Klammern die Hausnamen): Hans Reidt (Hötsche), Peter Mohr (Werte), Adam Ihrig (Botte), Hans und Georg Mohr (Mure), Hans Erb (nicht mehr existent), Bernhard Ochs (Lauesch), Caspar Habersack (Mechels), Hans Trapp (Schmitz) sowie der Mühlenbesitzer Hans Georg Scheel. Als Hüttner sind gelistet: Hans und Jörg Mohr (Schneidesch), Peter Gerecht (Schöffesch), Hans Reidt (nicht mehr existent), Hans Digell (nicht mehr existent), Hans Ebert (Schostesch), Hans Adam Weber (Schreinesch), Hans Guthmann (nicht mehr existent), Bonus Reidt (Strossmanns) und Adam Mohr (Krame).

1789 bestand Löschenrod aus 17 Nachbarn und vier Beisassen.

Um das Jahr 1830 war in einiger Entfernung vom Dorfe, an der Stelle, wo die neue Frankfurter Straße von der Würzburger Straße abzweigte, ein Wirtshaus ("Frankfurter Hof" heute "Zur Alten Brauerei") für die vorbeiziehenden Fuhrleute und Reisenden errichtet worden. Dieses Haus spielt in den Auseinandersetzungen zwischen Preußen und Österreich im Jahre 1850, bei denen es um die Vormachtstellung in Deutschland ging, eine gewisse Rolle. Nachdem preußische Truppen von Norden her, österreichische und bayerische Verbände von Südwesten her in die Gegend vorgedrungen waren, schien es, als ob hier die Entscheidung fallen sollte. Doch nach einem kurzen Gefecht bei dem Dorf Bronnzell am 08.11.1850 wurden die Kampfhandlungen eingestellt. Im Löschenröder Wirtshaus hatte der General von Thurn und Taxis, Befehlshaber der vereinigten österreichischen und bayerischen Truppen, sein Hauptquartier aufgeschlagen. In diesem Haus hatte ihn der Unterhändlers des Generals von der Gröben, Befehlshaber der preußischen Truppen, aufgesucht und ihm mitgeteilt, dass die Preußen die Feindseligkeiten abbrechen und zurückgehen wollen. Diesmal noch hatten Preußen und Österreich rechtzeitig die Waffen niedergestreckt, im Jahre 1866 erfolgte der blutige Zusammenstoß zwischen den beiden großen deutschen Bundesstaaten. Rüdiger Maluck


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