Lehr-Infanterie-Bataillon
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Lehr-Infanterie-Regiment | |||
war bis Kriegsbeginn 1914 das Lehr-Infanterie-Bataillon |
Stiftungstag
- 30.12.1819
Garnison und Unterstellung 1914
- Garnison: Potsdam
Das Regiment war 1914 (vor der Mobilmachung) unterstellt:
- Armeekorps: Gardekorps
- Division: 1. Garde–Division / Berlin
- Brigade: 1. Garde-Infanterie-Brigade / Potsdam
Kriegsgliederung am 17.08.1914 [1] [2]
Formationsgeschichte
- Aus
- Die Staatskräfte der preussischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III., Band 3, Freiherr von Zedlitz, Berlin 1830, Seite 56.
- Das Lehr-Infanterie-Bataillon.
- Dieses Bataillon, so wie die weiter unten erwähnten Lehr-Eskadron, bezwecken die größte Gleichförmigkeit, sowohl in der Kleidung wie im Exerzieren in allen einzelnen Theilen der Armee herbeizuführen. Zu dem Lehr-Bataillon werden von allen Infanterie-Regimentern Mannschaften im April eines jeden Jahres zusammengezogen. Ein Stabsoffizier, gewöhnlich vom Garde-Korps, wird dem Bataillon als Kommandeur vorgesetzt, und von demselben exerziert. Mit der beendigten Herbstübung kehren diese Kommandierten zu ihren Regimentern zurück, nur ein Stamm des Bataillons bleibt während des Winters in Potsdam zurück. Derselbe ist in den Nebengebäuden des neuen Palais, die Communs genannt, zu Potsdam einquartiert, und wird in jedem Frühjahr wieder durch neue von den Regimentern dazu auserwählten Mannschaften, zu einem Bataillon formiert. Die zum Lehr-Infanterie-Bataillon geschickten Unteroffiziere und Soldaten, müssen sich entweder zu einer längeren Dienstzeit verpflichtet haben, oder noch anderthalb Jahr dienen. Sind sie vom letzten Ersatze, so müssen sie vollständigen ausexerziert sein. Sie erhalten nach beendigtem Kommando ein Abzeichen, bestehend in einer Schnur auf den Achselstücken, von der Farbe ihres Regiments. Die Wahl der Offiziere zum Lehr-Bataillon wird als eine Auszeichnung angesehen. Dieses Bataillon besteht aus zwanzig Offizieren und 621 Unteroffizieren und Gemeinen, der Stamm ist 132 Mann stark. Vom Garde-Korps sind bei demselben zur Dienstleistung, ein Stabsoffizier als Kommandeur, ein Leutnant als Adjutant, vier Unteroffiziere und ein Spielmann als Bataillonstambour kommandiert.
- Durch AKO 30.12.1819 als Lehr-Infanterie-Bataillon, um die Gleichförmigkeit und die Übereinstimmung im Dienst und in den Exerzierübungen der Infanterie zu befördern, das Bataillon bleibt während des Sommerhalbjahres zusammen, während der Wintermonate behält es einen Stamm (Unterstellung unter das 1. Garde-Regt.).
- 26.2.1825: die "Schul-Abteilung" wird errichtet und dem Bataillon zugeteilt.
- 1.10.1847: die Schul-Abteilung wird zu einem selbstständigen Bataillon erhoben (von 1860 an Unteroffizier-Schule zu Potsdam).
- 28.10.1875: das Bataillon scheidet aus der Verbindung mit dem 1. Garde-Regiment.
- Das Lehr-Infanterie-Regiment ist erst anläßlich der Mobilmachung am 02.08.1914 beim Garde-Füsilier-Regiment in Berlin aus: dem Lehr-Infanterie-Bataillon (1., 3., 6., 11. Komp.), dem Stamm-Btl./Infanterie-Schießschule (5., 7., 8. Komp.), der Unteroffizierschule Potsdam, der Gewehr-Prüfungskommission, Garde-Reservisten (2., 4., 9., 10. Kp.), dem Lehr-Infanterie-Bataillon, der Infanterie-Schießschule und der Gewehr-Prüfungskommission (12. Komp.) formiert worden.
- Das Ersatz-Bataillon Lehr-Infanterie-Regiment wurde in Berlin-Pankow aufgestellt (zwei Komp. traten zum 6. Garde-Brig.-Ers.-Btl.).
Teile des Ersatz-Bataillon des Lehr-Infanterie-Regiment (aus Berlin-Pankow) traten über zur 6. Garde-Brig.-Ers.-Btl. (mit zwei Kompanien). Weitere Teile gingen zum Beispiel ins III. Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 204) über (unterstellt der 43. Res.-Div.).
- 02.08.1914 [1] : Das Bataillon wurde als Regiment gemäß Mobilmachungsplan mobilisiert. Neben dem ins Feld rückende Regiment stellte es ein Ersatz-Bataillon zu 4 Kompanien, sowie zwei Rekruten-Depots auf.
- Am 10.6.1916 ging die 2. und 4. Kompanie des Ers.-Btl. Lehr-Inf.-Rgts. in das II. Bataillon des Inf.-Rgts Nr.408 über (unterstellt der 202. Inf.-Div.).
- 13.09.1918[3] [4]: Das Regiment erhält eine eigene Minenwerfer-Kompanie, gebildet aus Teilen der Garde-Minenwerfer-Kompanie Nr. 2.
Standorte
seit Errichtung: Potsdam
Namensgebung
- 30.12.1819: Lehr-Infanterie-Bataillon
- 02.08.1914: Lehr-Infanterie-Regiment
Uniformen
- 1914 bis ca. Herbst 1916: Laut Regimentsgeschichte konnte man nach der Einreihung der Ersatzmannschaften die Kompagnien nicht mehr an den Troddeln unterscheiden, so daß zu dieser Unterscheidung zwei Streifen am Oberarm der Uniform getragen wurden. Diese Streifen waren 1 cm breit und 5 cm lang und hatten die Bataillons- bzw. die jeweilige Kompagniefarben.
Feldzüge, Gefechte usw
- 1914/18: siehe Gefechtschronik der: 3. Garde–Division
Regimentschefs, -kommandeure
- ab, von - bis Regimentschef: Name
- ab, von - bis Regimentskommandeur: Name
- 1. WK Regiments-Kommandeur: Oberstleutnant Freiherr von Humboldt-Dachroeden
Literatur
- Louis Schneider, Das Lehr-Infanterie-Bataillon [5]; Soldatenfreund, 68 Seiten; Hayn, Berlin 1855
- Siegert, Wilhelm / Witthauer, Armin, "Geschichte des Königlich Preussischen Lehr-Infanterie-Bataillons 1820 bis 1896 [5]; Verlag Mittler, Berlin
- 1. Auflage: 174 Seiten; 1896, Digitalisat (Pdf)
- 2. Auflage: Mit einem Nachtrag 1897 - 1906; 1 farb. Fahnentafel, 5 Uniformtafeln, 16 Bildtafeln, 216 Seiten; 1906
- 2. Auflage/Abdruck: 1912
- Das Lehr-Infanterie-Bataillon [5] Album; 27 Bilder mit geschitlichem Vorwort, 26 Blätter, 1 Abbildung, 4 Seiten; Verlag Stalling, Oldenburg 1909
- Armin Witthauer, Geschichte des Lehr-Infanterie-Regiments [5]; Berlin 1926
- v. Mülmann; Mohs, Geschichte des Lehr-Infanterie-Regiments und seiner Stammformationen [5]; 1 farb. Fahnentafel, 1 Bildnachweis, 58 Bildtafeln, 746 Seiten; Aus Deutschlands großer Zeit Band 74; Verlag Sporn, Zeulenroda 1935; Digitalisat der Württembergischen Landesbibliothek
- Paul Alkenings, Die Berühmteste Radfahrpatrouille des Weltkrieges [5] Bericht des Unteroffizier Alkenings von der 1. Kompanie des Lehr-Infanterie-Regiments über seine Radfahrpatrouille in der Durchbruchsschlacht von Bzeziny am 23. und 24.11.1914; Herausgegeben von F.T. Gruss; 2 Abbildungen, 1 Kartenskizze, 60 Seiten; Frundsberg, Berlin 1936
- Oberst a.D. v. Mülmann, Die Tradition des deutschen Heeres [5] Heft 12; 16 Seiten; Kyffhäuser-Verlag, Zeulenroda 1938
Weblinks
- Commons-Kategorie: Lehr-Infanterie-Bataillon – Bilder, Videos und Audiodateien
- Artikel Lehrtruppen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- http://www.myspace.com/deutscherkaiserwilhelmii/photos/1002199#%7B%22ImageId%22%3A1002433%7D
- http://www.deutsche-kriegsgeschichte.de/mulch_h.html
- http://www.grussauspotsdam.de/ebene3_listing.php?idcards=2311
- Erinnerungsfoto des Jahrgangs 1912/13
- Schulterklappen mit Auszeichnungsschnur des Lehr-Infanterie-Bataillons
- Verlustliste Lehr IR im Denkmalprojekt
- Bildergalerie zum Regiment
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Cron, Die Geschichte des deutschen Heeres im Weltkriege 1914 - 1918
- ↑ Wegner, Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815 - 1939
- ↑ Stein, Die Minenwerfer-Formationen 1914-1918, Zeitschrift f. Heereskunde, 1959-60, Heft 165-168
- ↑ Kraus, Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914 bis 1918
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 Eike Mohr, Heeres- und Truppengeschichte des Deutschen Reiches und seiner Länder 1806 - 1918 - eine Bibliographie
Infanterie-Regimenter 1806 - 1914 | |
(B)=grhzgt. Baden -|- (H)=grhzgt. Hessen -|- (S)=kgl.Sächs. -|- (W)=kgl.Württemb. -|- andere=kgl.Preuß. | |
Garde-Regimenter: 1.G Reg.z.F. | 2.G Reg.z.F. | 3.G Reg.z.F. | 4. GR z.F. | 5. GR z.F. | G Gren.R 1 | G Gren.R 2 | G Gren.R 3 | G Gren.R 4 | G Gren.R 5 | GFüs. | Lehr.Inf.Batl. Grenadier-Regimenter (Gren.R): 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | Leib.8 | 9 | 10 | 11 | 12 | - | 89 | - | 100 (S) | 101 (S) | - | 109 (B) | 110 (B) | - | 119 (W) | - | 123 (W) | Füsilier-Regimenter (FR): 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | - | 73 | - | 80 | - | 86 | - | 90 | - | 122 (W) | Schützen-Regiment (Schütz.R): 108 (S) | Infanterie-Regimenter (IR): 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | - | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 | 52 | 53 | 54 | 55 | 56 | 57 | 58 | 59 | 60 | 61 | 62 | 63 | 64 | 65 | 66 | 67 | 68 | 69 | 70 | 71 | 72 | - | 74 | 75 | 76 | 77 | 78 | 79 | - | 81 | 82 | 83 | 84 | 85 | - | 87 | 88 | - | 91 | 92 | 93 | 94 | 95 | 96 | 97 | 98 | 99 | - | 102 (S) | 103 (S) | 104 (S) | 105 (S) | 106 (S) | 107 (S) | - | 111 (B) | 112 (B) | 113 (B) | 114 (B) | 115 (H) | 116 (H) | 117 (H) | 118 (H) | - | 120 (W) | 121 (W) | - | 124 (W) | 125 (W) | 126 (W) | 127 (W) | 128 | 129 | 130 | 131 | 132 | 133 (S) | 134 (S) | 135 | 136 | 137 | 138 | 139 (S) | 140 | 141 | 142 (B) | 143 | 144 | 145 | 146 | 147 | 148 | 149 | 150 | 151 | 152 | 153 | 154 | 155 | 156 | 157 | 158 | 159 | 160 | 161 | 162 | 163 | 164 | 165 | 166 | 167 | 168 (H) | 169 (B) | 170 (B) | 171 | 172 | 173 | 174 | 175 | 176 | 177 (S) | 178 (S) | 179 (S) | 180 (W) | 181 (S) | 182 (S) | Bayerische Infanterie-Regimenter (KB IR): KB Leib.R | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | | |
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