Lombardei (HRR)

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Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Lombardei (HRR)

Gerard Mercator (1589-95) 1613, Lombardei, Italien

Einleitung

Lombardei (Landschaft). Das Gebiet der nordwestlichen Poebene war ursprünglich von Kelten besiedelt, die seit 222 v. Chr. allmählich in das Römisches Reich eingegliedert wurden.

Name

Nach Zerfall des Römischen Reiches wurde das Gebiet der Lombardei von den Langobarden erobert und erstmals 629 als Langobardia im geographischen Sinn bezeichnet, auch Romandiola.

Geschichte

In Städtebünden wandten sich die Lombarden gegen die Staufer. Nach langen Kämpfen traten Signorien an die Stelle der Städte. Die Vormachtstellung gewann Mailand, den Osten erlangte Venedig.

  • 1535 kam das 1395 zum Herzogtum erhobene Mailand als Reichslehen an Spanien.
  • 1714 fiel die Lombardei nach dem spanischen Erbfolgekrieg an Österreich.
  • 1797 wurde die Lombardei von Frankreich besetzt (Teil der Zisalpinischen Republik, seit 1805 des napoleonischen Königreiches Italien).
  • 1815 wurde die Lombardei mit Venetien zum Lombardisch-Venezianischen Königreich (Lombardo-Venetien) Österreichs vereinigt.
  • 1859 verlor Österreich die Lombardei an Sardinien, 1866 Venetien an das neue Königreich Italien.

Langobarden

Dynasten

  • 568-573 König Alboin
  • 573-575 Kleph
  • 575-585 Interregium
  • 585-591 Authari
  • 591-615 Agilulf
  • 615-625 Adelwald
  • 625-636 Ariwald
  • 636-652 Rothari
  • 652-654 Rudwald
  • 654-661 Aribert I.
    • 661-662 Bertrad zu Mailand
    • 661-662 Gundbert zu Pavia
  • 662-671 Grimoald, Herzog zu Benevent
  • 671-672 Garnald
  • 672-688 Bertrad (zum 2. Mal)
  • 688-702 Kunibert
    • 702 Liutbert zu Mailand
    • 702 Raginbert zu Pavis
  • 702-713 Aribert II. zu Pavia
  • 713 Ansbrand
  • 713-744 Liutbrand
  • 736-744 Hildebrand, Mitregent
  • 7444-749 Rachis
  • 749-756 Aistulf
  • 756-774 Desiderius

774 Das Langobardenreich von Karl dem Großen erobert.

Lombardei

Italienische Region Lombardei

1895: Lombardia (Lombardei) Region in Italia (Italien), Oberitalien, umfasst die Provinzen

  • Bergamo
  • Brescia (Bresciano)
  • Como
  • Cremona
  • Mantova (Mantua)
  • Milano (Mailand)
  • Pavia
  • Sondrio
    • Umfang: Die ital. Lombardei grenzt im Osten an Österreich, gefürstete Grafschaft Tirol u. die Region Venetia, im Süden an Emilia u. Liguria, im Westen an Piemonte u. den Kanton Ticino (Tessin), im Norden an den Kantone Graubünden, Schweiz
    • Fläche: 24.205,1 qkm
    • Einwohner: 4.013.973
    • Geografie: Der am weitesten im Norden gelegene Teil ist Alpenland, das sich allmählich abstuft u. sich endlich in die fruchtbare Ebene des Po abflacht. Zwischen den Gebirgen befinden sich die Täler (Valtellin). Fast alle Gewässer gehören dem Po an.
    • Gewässer: Hauptflüsse der Po mit Ticino, Olona, Lambro, Adda, Oglio u. Mincio links, Secchia rechts. Seen: Lago Maggiore, der Lago di Lugano, der Lago di Como, der Lago d'Iseo u. der Lago di Garda.
    • Das Klima nach Lage verschieden: im allgem. ist die Luft angenehm u. gesund, nur in den Sumpfgegenden schädlich.
    • Gewerbe: Ackerbau wird eifrig u. erfolgreich betrieben. Hauptfeldfrüchte: Mais u. Weizen, im Süden auch Reis, ferner Obst, Flachs, Färbepflanzen, Wein. Die Viehzucht ist mehr auf den Gewinn von Milch u. Käse als auf das Fleisch gerichtet; Tierzucht (Pferde, Schafe) sind nicht bedeutend, desto mehr die Tierzucht (Federvieh), u. ganz vorzüglich der Seidenbau. Auch die Industrie ist bedeutend (Glas, Porzellan, Eisen, Stahl, Kupfer, Galanteriewaren, Goldwaren, Silberwaren, Möbel, Papier, Baumwollwaren, Arbeiten in Flachs u. Hanf, Stoffe (Seide), Leder, Lederwaren, Bleiweiss, Farben, Liqueur, Bier, Zucker etc.).
    • Verkehr: Die Region ist von den oberitalienischen Eisenbahnlinien durchschnitten.

Literatur

  • Rota, E.: L' Austria in Lombardia, Mailand 1911
  • Hochholzer, H.: Das geschichtliche Raumgefüge der Kulturlandschaft Oberitaliens. 1956
  • Arbinger, N.: Komitat, Adel und städtische Kommune in der Lombardei während des 11. und 12. Jahrhunderts, Diss. phil. Wien 1967
  • Dilcher, G.: Die Entstehung der lombardischen Stadtkommune, 1967

Quelle