Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/043
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1702 wird dem Müller Fr. Biterolf dahier gestattet, zwei
Morgen Acker von dem Wald mit alten großen Eichen auszustocken
im Rüppurrer Bann, bei dem sogenannten Rindlen, und er bekommt
sechs Freijahre. –- 1703 kostet der Morgen gutes Ackerfeld 18 fl.,
sieben Viertel 45 fl., zwei Viertel 7 fl. 30 Kr. – 1705 bitten drei
hiesige Bürger ein Stück Land 1½ Morgen, bei dem See, ehemals
Wolfsee genannt, der seit 100 Und mehr Jahren nicht mehr geputzt
worden ist und mit großen Eichen, Aspen, Erlen und Hecken verwachsen
und mit viel Wild, das großen Schaden tut, als Eigentum
zu kaufen. Sie werden aber abschläglich beschieden, weil die Herrschaft
die Sache selbst und gründlich besorgen lassen will. –- 1710 wird
entdeckt, daß eine Anzahl Bürger von hier an einen Beyertheimer
von den Kellereiwiesen, Äcker, Wiesen und Lehensgüter verkauft und
an den Keller Schmauß 190 fl. Auslösungsgelder bezahlt haben. Sie
haben 8 fl. bar und dann an Früchten abgerechnet 103 fl. und hätten
noch 78 fl. zu bezahlen. Die Herrschaft hatte dazu keinen Konsens
gegeben. – 1713 bittet die Gemeinde Rüppurr um einen erklecklichen
Nachlaß an ihren, der Kellerei dahier schuldigen Gülten,
nämlich 169 fl. 17½ Kr., wegen Kontribution. – 1715 wird
berichtet, daß die Jesuiten zu Ettlingen vor einigen Jahren auf eine
Wiese zu Rüppurr ganz einseitiger und heimlicher Weise einige Steine gesetzt
haben, mit einem Sigill Jus und der Jahreszahl 1648; es wird durch
Augenschein bestätigt. Der Stein wird ausgehoben und zerschlagen.
Jm selben Jahr wird an Hans Georg Müller, Kuhhirt hier, ein
Plätzlein vom herrschaftlichen Schloßacker, 1 V. 12 Schuh groß, zu
einem Haus um 16 fl. 30 Kr. abgegeben, zu einem ewig unablöslichen
Bodenzins zu 2½ P. oder 10 5/7 Kr.
1716 wird die Auswerfung des Hägenacher Bruchgrabens, etwa 500 Ruten ä 12 Kr. = 100 fl., geplant, der zur Trockenstellung des Ettlinger Sees führen soll, daß mit der Zeit solcher zu einer Wiese werde, darin geheut werden könne. Die gemeinschaftliche Gemarkung, die gnädige Herrschaft Baden-Baden, hat sich schon vor 37 Jahren nicht dazu verstehen wollen. Jetzt wurde er gegraben. Die Kosten für Rüppurr betragen 31 fl. 41 Kr. Diese werden von der Herrschaft übernommen; die Rüppurrer sollen es aber nicht erfahren. – Jm selben Jahre wird von der Herrschaft ein Stück Wiese, 1 V. 30 R. um 5 fl. 30 Kr. verkauft, dazu jährlich ein Vierling Roggen und ein Käß. Daneben müssen aber auch die im Rückstand gebliebenen Kapitalzinsen mit 1 fl. 3 Kr. heimgezahlt werden. 1718 hat Hans W. Becker ein Häuslein für 35 fl. verkauft, wovon dem Hans Hang in Epfenbach 25 fl. bezahlt werden sollen. Dieser hat von der Kellerei 13 fl. 35 Kr. empfangen, muß sich aber wegen der übrigen 11 fl. an dem Werkzeug des Becker schadlos halten, das aber nur 10 fl. wert ist. Sonst