Morbus Weil
Lateinische Krankheitsbezeichnung
auch: Weilsche Krankheit, Weil-Krankheit
Bedeutung: (nach dem deutschen Mediziner Adolf Weil) Infektionskrankheit, die durch bakterielle Erreger aus der Gruppe der Spirochaeten verursacht wird. Die Weil-Krankheit gehört zu den Leptospirosen.
Verlauf: Die Krankheit äußert sich durch untypische Symptome, die leicht mit grippalen Infekten zu verwechseln sind. Es kann Fieber, Gelbsucht, Gehirnhautentzündung oder Nierenentzündung auftreten. Der Infektionsweg erfolgt über Aufnahme von kontaminierten Medien, wie verunreinigtes Abwasser oder Erdreich, über die aufgeweichte oder nicht intakte Haut oder über die Schleimhaut. Möglich ist auch eine Aufnahme über die Atemwege. Die Inkubationszeit beträgt 7 bis 12 Tage. Gefährdete Berufsgruppen sind u. a. Beschäftigte im Bereich der Abwassertechnik und im Forst sowie Personen, die mit der Bekämpfung von Nagetieren beschäftigt sind.
In Deutschland werden 15 bis 20 Fälle pro Jahr gemeldet. Die Leptospirose tritt in Europa vor allem bei Personen auf, die mit Medien in Kontakt kommen, welche durch den Urin von Ratten kontaminiert sind, allerdings kommen auch Schweine als Überträger in Betracht.
Die Erkrankung geht unbehandelt im Gegensatz zu anderen Leptospirosen oft tödlich aus. Sie ist sehr selten.
Die Erkrankung kann in der Anfangsphase mit sehr guten Erfolgsaussichten behandelt werden.
Quelle: Artikel Weil-Krankheit. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.