Morbus

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Lateinischer medizinischer Begriff


Bedeutung: Krankheit


In der Vergangenheit basierte die Medizin auf unterschiedlichen Vorstellungen über die Ursachen von Krankheiten (vgl. z. B. Säftelehre). Aus diesem Grund sind v. a. historische Krankheitsbezeichnungen (damals wie heute meist lateinisch) durchaus auch Zusammenfassungen verschiedener Krankheiten mit ähnlicher Symptomatik bzw. unterschiedliche Bezeichnungen könne die gleiche Krankheit mit unterschiedlichem Verlauf oder Schwere bezeichnen. So findet sich bei Zedler[1] (lt. Metzke[2]) unter der Bezeichnung morbus convulsivus die Beschreibung einer Seuche, die im Herbst 1717 in der Gegend von Rendsburg auftrat. Es handelte sich um eine Krankheit, die mit Fieberschüben, Erbrechen und krampfartigen gliederschmerzen einherging und in einem Teil der Fälle tödlich verlief. die übrigen Kranken erholten sich nach einigen Wochen. Betroffen waren ausschließlich auf dem Feld arbeitende Personen (Bauern, Knechte, Schnitter, Mägde und an der Feldarbeit beteiligte Kinder), nicht aber die Bauersfrauen, die die nur Hausarbeit verrichteten, ebenso nicht städtische Bevölkerung und Angehörige der Oberschicht. Es handelte sich wohl um eine sog. Leptospirose mit auffallend schwerem Verlauf, wahrscheinlich die Weilsche Krankheit."



Quelle: METZKE, Hermann, Lexikon der historischen Krankheitsbezeichnungen, Neustadt/Aisch, 1995


  1. Johann Heinrich Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste, 63 Bände, Halle und Leipzig, 1732-1750
  2. METZKE, Hermann, Lexikon der historischen Krankheitsbezeichnungen, Neustadt/Aisch, 1995