Naujeningken (Neusiedel)
Naujeningken ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Naujeningken. |
Naujeningken 1938 in Neusiedel umbenannt |
- Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Naujeningken (Neusiedel)
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > ::Ostpreußen > Kreis Ragnit > Naujeningken (Neusiedel)
- Hierarchie
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Einleitung
Die kleine Ortschaft Naujeningken (seit 1938 Neusiedel)war als Bahnstation für das
Kirchdorf Budwethen (Altenkirch) bekannt. Das Dorf liegt an der Landstraße nach
Lengwethen (Hohensalzburg). Bis zur Brücke über die Inster, die heute nur noch
wenig Wasser führt, ist es nicht weit.Allgemeine Informationen
Die Bewohner von Naujeningken lebten hauptsächlich von der Landwirtschaft.
Es gab die Getreidehandlung der Geschwister Lemhoefer und die Gemischtwaren-
handlung Emil Neubacher. Naujeningken war verkehrsgünstig gelegen. Da gab
es die Bahnstation an der Strecke Ragnit - Stallupönen. Nach 1926 richtete die
Reichspost eine Omnibuslinie von Naujeningken - Bahnhof über Budwethen bis
zur Brücke bei Galbrasten ein, die täglich zweimal befahren wurde.
Diese verkehrsmäßige Erschließung war ein bedeutender Fortschritt für den
ganzen östlichen Kreisteil.Name
- Naujeningken (- 02.06.1938)
- Neusiedel (Ostpr.) (03.06.1938 - 1945)
- Naujeningken / Науйенингкен (1945)
- Moskwino / Москвино (1946 bis heute)
- litauisch Naujininkai
Der Name Naujeningken weist auf Neusiedler hin: → prußisch "nauja" = neu
Einwohner
- 1905 294 Einwohner
- 1910 318 Einwohner
- 1933 366 Einwohner
- 1939 371 Einwohner
Politische Einteilung
Kreiszugehörigkeit:
- Kreis Ragnit (bis 1922), Kreis Tilsit-Ragnit (von 1922 bis 1945), Rayon Neman (ab 1945)
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Naujeningken gehörte seit 1665 zum Kirchspiel Budwethen.
Standesamt
Naujeningken (Neusiedel) gehörte 1888 zum Standesamt Budwethen.
Geschichte
- 15.04.1874
- Bildung des Amtsbezirks Budwethen Nr. 23 im Kreis Ragnit aus den Landgemeinden Budwethen, Dundeln, Gaistauden, Gindwillen, Jestwethen, Kallwellen, Naujeningken, Ksp. Budwethen, Prusgirren, Szurellen und Wingschnienen und dem Gutsbezirk Kallweller Moor (11 Gemeinden/Gutsbezirke).
- Er wird zunächst verwaltet vom Amtsvorsteher in Budwethen.
- 01.07.1930
- Eingliederung der Landgemeinde Brandwethen in die Landgemeinde Naujeningken.
- 01.07.1931
- Eingliederung der Landgemeinde Kallwellen (teilweise) in die Landgemeinde Naujeningken.
- 03.06.1938
- Umbenennung der Gemeinde Naujeningken in Neusiedel (Ostpr.)
Die Situation im Sommer 1994
Von Bernhard Waldmann
Im August 1994 haben wir uns den Bahnhof von Naujeningken angesehen. Unser ortskundige
Führer und Dolmetscher war Eduard Politiko, Lehrer an der Breitensteiner Schule und wohnhaft in
Ragnit. Sämtliche Bahnanlagen, sowohl Gebäude, als auch die Gleisanlagen waren noch vorhanden.
Im Bahnhofsgebäude wohnte eine litauische Familie. In einem ausrangierten Güterwaggon auf dem
Abstellgleis hausten drei Männer, die schon am Vormittag eifrig dem Wodka zusprachen.In einer Hundehütte vor ein paar Bretterbuden am ehemaligen Aborthäuschen kläffte ein Hund und
in einer Suhle wälzte sich ein Schwein. Wir haben ein Foto von der litauischen Hausfrau gemacht,
die uns über Eduard erzählte, daß sie sehr gerne hier wohnt. Die Männer aus dem Güterwaggon
kamen auch dazu und einer schenkte uns zwei alte Bierflaschen mit Schnappverschluß, die noch
aus deutscher Zeit stammten.Genau ein Jahr später sind wir wieder zum Naujeningker Bahnhof gefahren. Wir wollten der
litauischen Frau das Foto bringen. Doch der Bahnhof war leer. Niemand wohnte mehr hier.
Auch der Güterwaggon auf dem Abstellgleis war verlassen. Einige Zeit später habe ich im
Heimatrundbrief “Land an der Memel” gelesen, daß sämtliche Gebäude vom Bahnhof
Naujeningken abgebrochen und alle Gleise abgebaut worden sind. [1]
Literatur
Bibliografie
- Volltextsuche nach Naujeningken (Neusiedel) in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Archive und Bibliotheken
Verschiedenes
nach dem Ort: Naujeningken (Neusiedel)
Insterbrücke und Karte
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Quellen
- ↑ Text: Bernhard Waldmann