Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894/XI

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Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894
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Heide) umschließen. Fruchtbarer wird der Boden erst weiter südwärts mit der Breite von Hannover und in der Tieflandsbucht am Rhein (Jülicher Land), während im Münsterschen Tiefland dien unfruchtbare Senne noch große Gebiete beansprucht. Der bei weitem größte Teil des Gebiets besteht aus Diluvionen und Alluvionen, unter denen hier und da das Tertiärgebirge erschlossen ist; da Becken von Münster hat zur Grundlage kreidebildungen, während in der Mageburger Gegend noch ein Mannigfaltigkeit von Gesteinen (bis zum Devon) zu Tage tritt. Ganz vereinzelt ist das Vorkommen von Zechstein etc. bei Lüneburg. Sieht man von den Vorhügeln des Harzes und den Stemmerbergen, die noch als Ausläufer des Berglandes zu betrachten sind, ab, so erreicht keine Erhebung des Tieflandes links von der Elbe eine Meereshöhe von 200 m, wenige nur steigen über 150 m (Ville westlich von Köln 188, Hügel bei Beckum und Schöppinger Berge im Münsterschen 190 und 154, Lüneburger Heide [Wilseder Berg 171], Hellberge in der Altmärkischen Schweiz bei Zichtau 160 m), und im Allgemeinen beträgt die Höhe nur 20 - 60 m. Östlic von der Elbe zeigt sich zunächst in Schleswig-Holstein im westlichen Teile ind im Hamburgischen die nämliche Bodenbildung wie westlich von der Elbe: Marsch längs der Elbe und der Nordsee, sodann Moor und Heide bis in die Mitte des Landes hinein. Dann wird es anders. Zwar gibt es auch noch große und zahlreiche Moore in Hinterpommern in der Nähe der Ostseem in Ostpreußen am Kurischen Haff und im Innern des Gebiets; sie sind aber verhältnismäßig weniger umfangreich als im W. von er Elbe. - zwei Landrücken durchziehen das Tiefland: der Märkisch-Schlesiche, schmal, a.s Wasserscheide wenig in Betracht kommend, entwickelt sich in der Elbkrümmung unterhlab Magdeburg als Fortsetzung der Hügelplatte der Altmark, zeiht als Fläming und Lausitzer Grenzwall durch das südliche Brandenburg, als Katzenberge, Trebnitzer Landrücken und Oberschlesischer Jura durch das nördliche Schlesien, steigt in dieser Richtung in seinen höchsten Punkten von 200 - 385 m und Schließt sin cin Polen dem Polnischen Bergland an; der Norddeutsche (Teil des Baltisch-Uralischen Landrückens) erstreckt sich durch Schleswig-Holstein, Mecklenburg, das nördliche Brandenburg, Hinterpommern West- und Ostpreußen südlich um die Ostsee herum, ist breit, reich an Seen, wichtig als Wasserscheide, wird zweimal von Strömen (Oder und Weichsel) in tiefen Thälern durchbrochen und nimmt gleichfalls gegen O. an Höhe zu. Westwärts von der Odergibt es auf diesem Landrücken keine Höhe von 200 m, zwischen Oder und Weichsel entwickelt er sich aber in äußerstem Hinterpommern und in Westpreußen (Turmberg bei Karthaus 331 m) zu beträchtlicher Höhe, die in Ostpreußen zweimal (Seesker Berg 309, Kernsdorfer Höhe 313 m) beinahe wieder erreicht wird. Zwischen dem Märkisch-Schlesichen Landrücken und den Gebirgen Schlesiens hat sich ein Bodensenkung gebildet, die Schlesien von der Malapane bis zu seiner Westspitze als Schlesiches Längenthal durchzieht. IN der Mitte zwischen beiden Landrücken herrscht eine mannigfaaltige Abwechselung von iefländern und hügelplatten, ganz besonders in Brandenburg; eine Ähnliche Abwechselung zeigt soch an der Außenseite des Norddeutschen landrückens in Pommern, West- und Ostpreußen.

      Die höchsten Gipfel für das Reich, die einzelnen Staaten und Provinzen: Für das Reich und zugleich für Bayern (BAyern im S. von der Donau) die Zugspitze (2964 m), für Altbayern im N. von der Donau der Große Arber im Bayrischen Wald (1457), für das Bayrische Frankenland der Schneeberg im Fichtelgebirge (1051), für die Bayrische Pfalz der Kalmit in der Haardt (683), für Württemberg der Katzenkopf im Schwarzwald (1151), für Baden der Feldberg im Schwarzwald (1494) für Elsaß-Lothringen der Sulzer Belchen in den Vogesen (1423), für Hessen der Taufstein im Vogelsgebirge (772), für Thüringen der Große Beerberg im Thüringer Wald (983), für das Königreich Sachsen der Fichtelberg im Erzgebirge (1204). Der höchste Gipfel des Preußischen Staates und zugleich für Schlesien ist die Schneekoppe im Riesengebirge (1603), für die Provinz Sachsen der Brocken im Harz (1142), für die hesssen-nassauischen Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden die Wasserkuppe in der Rhön (950) und der Große Feldberg im Taunus (880), für Hannover der Bruchberg im Oberharz (926), für Westfalen der Kahle Astenberg iim Sauerländischen Gebirge (827), für die Rheinprovinz der Walderbeskopf auf dem Hochwald des Hunsrückens (816), für Westpreußen der Turmberg im Kreis Karthaus (331), für Ostpreußen dei Kernsdorfer Höhe im Kreis Osterode (313) für Pommern der Schimmritzberg in Kreis Bütow (256), für Brandenburg der Rückenberg bei Sorau (229), für Schleswig-Holstein der Bungsberg (164), für Posen die Ostragora im südöstlichen Teile der Provinz bei Mixstedt (247m).