Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894/XX

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Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894
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Beeskow bis Bunzlau, in Oberschlesien auf der rechten oderseite auf dem Jura, im Bereich des Harzes (Zellerfeld 79,9), des Thüriger Waldes und des höchsten teil des Erzgebirges, auf dem Schiefergebirge in Westfalen (Siegen 71,9) sowie in den angrenzenden Provinzen, im Taunus, im Odenwald und Spessart, auf der Haardt in der Pfalz, im nördlichen Schwarzwald, in Bayern im Isargebiet in den Alpen, im Böhmisch-Bayrischen Waldgebirge, bei Nürnberg etss. Ganz geringe Waldflächen (5 Proz. und weniger) gibt es in en Regierungsbezirken Aurich und Stade, inden meisten Kreisen von Schleswig-Holstein, in der durch Zuckerrübenkultur hervortretenden fruchtbaren Landschaft der Provinz Sachsen, in Rheinhessen etc. Die Nadelhölzer sind zalreicher alsdie Laubhölzer, jedoch überwiegen auch diese in einigen Gegenden, so auf dem Schiefergebirge, in Hannover und Schleswig-Holstein, in Baden, Unterelsaß etc.

Nutzbare Mineralien

      Vom MIneralreich sind Steinkohle und Eisen die wichtigsten Produkte Deutschlands. Die Steinkohle liegt in sieben großen Lagern und zwar in Ober- und nIrderschlesischen Steinkoelngebirge in Schlesien, am Plauenschen Grund und bei Zwickau im Königreich Sachsen, im Ruhrkohlengebirge in Westfalen und der Rheinprovinz, bei Aachen und im Saarbrücker Steinkohelngebirge in der Rehienprovinz; letzeres aber greift auch noch nach der Pfalz und Lothringen hinüber. Kleinere Steinkohlenlager sind ferner zu Ibbenbüren in WEstfalen, am Piesberg in Hannover, bei Wettin in der Provinz Sachsen, auf der Südseite des Thüringer Waldes in Bayern und Sachsen-Meiningen ets. Steinkohlen in der Wälderformation (im Wealden) finden sich in den kleinen Gebirgen zwischen Leine und WEser (Bückeburg, Osterwald, Süntel, Deister ets.) in der Tertiärformation an Fuß der Alpen in Bayern. Die Gesamtproduktion an Steinkohle betrug 1892:

Tonnen Mk. Wert
im Reich 71 372 193 526 979 176
  davon in Preußen 65 445 558 470 709 866
    Provinz Schlesien 19 849 242 119 0473 455
    Provinz Westfalen 26 530 511 196 766 123
    Rheinprovinz 18 340 492 148 178 688
  Bayern 776 659 7 653 938
  Sachsen 4 212 875 39 758 682
  Elsaß-Lothringen 0792 510 7 466 248
  Übrige deutsche Staaten 147 591 1 390 475
1000 Tonnen Mk. Wert
1000 Mk.
im Reich 1884 57 233,9 298 780
im Reich 1885 58 320,4 302 942
im Reich 1886 58 056,6 300 728
im Reich 1887 60 334,0 311 077
im Reich 1888 65 386,1 341 063
im Reich 1889 67 342,2 385 080
im Reich 1890 70 237,8 538 044
im Reich 1891 73 715,7 589 518

      Die Braunkohle wird ganz vorzugsweise in dem fruchtbaren Teil der Provinz Sachsen sowie in angrenzenden Teilen von Braunschweig, Anhalt, Schsen und Sachsen-Altenburg, nächstdem in Brandenburg gewonnen. 1892 betrug die Produktion an Braunkohlen:

Tonnen Mk. Wert
im Reich 21 171 857 58 505 898
  davon in Preußen 17 219 033 47 652 132
    Provinz Sachsen 10 925 139 30 388 776
    Provinz Brandenburg 4 598 076 12 918 060
  Königreich Sachsen 927 860 2 698 729
  Sachsen-Altenburg 1 240 812 2 475 379
  Anhalt 904 527 2 757 354
Im Reich 1880 12 144 469 36 740 013
im Reich 1885 15 355 100 40 222 000

      An Graphit belief sich 1892 der Gewinn auf 4036, an Asphalt auf 53,279, an Erdöl auf 14,527 Tonnen.

      Salzgewinnung. Steinsalz wird bei Inowrazlaw in Posen, bei Staßfurt in der Provinz Sachsen und dem nahen Leopoldshall in Anhalt, bei Erfurt, in Hohenzollern, in Württembert und ein wenig in Oberbayern gewonnen, 1892: 662,544 Ton. im Wert von 2,832,185 Mk; Kainit (540,445 T. zu 7,822,866 Mk.) und andre Kalisalze (802,630 T. zu 10,1283678 Mk.), Bittersalze (10,207 Ton.) und Boracit (179 Ton.) werden nur bei Staßfurt und Leopoldshall gefördert. Der Gewinn an Kochsalz war 1892 im Reich 504,687 Ton. (13,843,474 Mk.), an Chlorkalium 123,962 Ton. (16,426,317 Mk.), Chlormagnesium 14,386, Glaubersalz 74,184, schwefelsaurem Kali 26,267, schwefelsauer Kalimagnesia 11,593, schwefelsaurer Magnesia 23,879, schwefelsaurer Thonerde 29,588 und an Alaun 4270 Ton.

      An der Förderung von Eisenerzen beteiligen sich ganz besonders die preußischen Regierungsbezirke Koblenz, Arnsberg, Wiesbaden und Oppeln sowie Elsaß-Lothringen; eswurern 1892 gefördert: