Nogat (Fluss)
Verlauf
Weichsel, Elbing, Frisches Haff. Die Ilfing oder Elbing gehört zum Delta der Nogat.
Name
Der Name bezeichnet eine Grenze.
- prußisch "nogat" =Grenzstück
Geschichte
Zeitungsmeldungen der Königsberger Hartungschen Zeitung
Datum | Schlagwort | Meldung |
---|---|---|
08.10.1912 | Die Nogatschleusen | Von allen Bauten, die zum Zwecke der Nogatregulierung aufgeführt werden, erregen die mächtigen Stau- und Schleusenwerke bei Horsterbruch, am Galgenberge und bei Schönau das Interesse nicht nur in Fachkreisen, sondern auch bei allen Bewohnern der Umgegend.
Ueber die Bauarbeiten an der Schleuse bei Schönau bringt die „E.Z.“ einen längeren Aufsatz, dem wir folgendes entnehmen: Außerordentlich interessant sind die technischen Hilfsmittel, deren sich der Fachmann bedienen muß, um im Kampfe mit dem nassen Element Sieger zu bleiben. Eine Schar von 120 Arbeitern arbeitet ununterbrochen in Tag- und Nachtschichten. Die Arbeiten bei Schönau sind der Firma Max Gerschmann-Königsberg übertragen. Bauleiter ist Herr Bauführer Strutz. Die Aufsicht über den Bau ist dem Wasserbauamt in Marienburg übertragen. Um ein teilweises Erhärten der Betonmassen zu verhindern, muß ununterbrochen geschüttet werden, bis das Betonfundament fertiggestellt ist. Recht umfangreich sind die Schutz- und Rammarbeiten zur Befestigung der Betonsohle, die eine Unterspülung verhüten sollen. Bei den Rammarbeiten bedient man sich zweier Lokomobilen und eines Vierseil-Greifbaggers. Insgesamt waren 300 laufende Meter Spundwände von 20 Zentimeter Stärke und 9 Metern Länge herzustellen, die bis zu 6 Meter Tiefe in gewachsenen Boden eingerammt werden mußten. Mit diesen Spundwänden werden sämtliche Bauwerksteile begrenzt. Es mußten ferner 4000 Kubikmeter Boden ausgehoben werden, zum Teil unter Wasser, bis zu einer Tiefe von 5 bis 6 Meter. Der gewonnene Boden wurde zur Schüttung des etlichen provisorischen Arbeitsdammes, der die Fördergleise trägt, benutzt. Augenblicklich ist man mit der Herstellung der zwei Meter starken Fundamentsohle für das ganze Bauwerk beschäftigt. Nach genügender Erhärtung der fundamentsohle wird mit der Absenkung des Wasserspiegels um etwa fünf Meter in den Spundwandkasten bis zur Trockenlegung der Fundamente begonnen. Sodann erfolgt der Aufbau der Schleusenhäupter und der Kammerwände, bis auf Mittelwasser (+ 5,15 NN). Die Kanten der Schleusenhäupter werden mit Granitsteinen bekleidet. Diese Arbeiten müssen vor Eintritt des Winterhochwassers beendet sein. Sämtliche Gerätschafen, Baracken, Maschinen u.s.w. müssen dann abgebrochen oder in Sicherheit gebracht werden, weil die Baustelle nicht hochwasserfrei ist. An die fertige Schleusenanlage, die sich an der Schönauer Seite befindet, wird sich ein Staudamm schließen, der quer durch die Nogat bis zur Wehranlage reicht. An der Willenberger Seite wird der Fischpaß eingebaut, der das Wandern der Fische zur Laichzeit begünstigen soll. Die Schleuse wird 8,60 Meter bereit und 80 Meter lang und gestattet die Aufnahme von Fahrzeugen bis zu 360 Tonnen. Die Stauhöhe beträgt 2,50 Meter. Die Fahrrinne wird sich größtenteils am linken Nogatufer entlangziehen. Bemerkt sei, daß die Schleusen am Galgenberg und bei Horsterbusch dieselben Größenverhältnisse aufweisen werden. Im Jahre 1914 müssen die gesamten Arbeiten beendet sein. [1] |
Quellen, Einzelnachweise
- ↑ Verfasser: ht. (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 08.10.1912, Morgen-Ausgabe 1. Blatt, Nr. 472, S 3, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz