Ossafurt
O s s a f u r t Kirchspiel Aulenbach ( Aulowönen ) |
Hierachie:
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Gumbinnen > Landkreis Insterburg > Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.) >Ossafurt
Ossafurt | |
Gemeinde und Dorf | |
Provinz : | Ostpreußen (nördliches) |
Regierungsbezirk : | Gumbinnen |
Landkreis : | Insterburg [1] [2] |
Amtsbezirk : | Birkenhof [3] |
Gegründet : | |
Frühere Name : | Rudlauken Rudlaucken Klein Rudlaucken Wirschlaucken Wirßlaucken Wirschlaucken |
Einwohner (1939) : | 249 [4] |
Orts-ID : | |
Geographische Lage | |
Koordinaten : | N 54° 50′ 37″ - O 21° 48′ 52″ |
Datei:Karte Europa mit Ostpreußen.pdf | Datei:Ksp Aulenbach - Karte - Lage im Kreis Insterburg.pdf |
Datei:Karte Kirchspiel Aulenbach Ossafurt (Ostp.).pdf |
Einleitung
Gemeinde und Ort im Kirchspiel Aulenbach . Schule Steinacker und Swainen, Amt Birkenhof, Standesamt & Gendarmerie: Aulenbach, Post Ossafurt über Schillen.
Am 16.07.1938 entstanden durch Umbenennung von Rudlauken. Das Gut Kermen (früher Kermuschienen) ist unter diesem Namen ein Ortsteil der Gemeinde Ossafurt. (Weitere Ortsinformationen aus der Zeit vor den Umbenennungen (1938) siehe jeweils dort).
Am 1.4.1939 wird Milchfelde unter Fortfall dieses Ortsnamens in die Gemeinde Ossafurt eingegliedert.
Der Ort existiert heute nicht mehr, das Gut Drueckler scheint noch in Teilen bewirtschaftet zu werden.
Allgemeine Information
Ortsbeschreibung
Die Gemeinde lag in ”Klein Litauen (Lithuania minor)"[1] oder ”Preußisch Litauen”, dem nordöstlichen Teil des alten Ostpreußen.
Seine Einwohner waren nach der Reformation überwiegend evangelisch.
Ortsnamen
- deutsche Ortsbezeichnung (Stand 1.9.1939): (Gemeinde) Ossafurt
- vorletzte deutsche Ortsbezeichnung (vor der Umbenennung 1938) : Rudlauken / Wirschlauken
- weitere (alte) Ortsnamen : Rudlauken, Rudlaucken, Klein Rudlaucken, Wirschlaucken, Wirßlaucken, Wirschlaucken
litauisch rudas = braun, rötliche, bräunliches Feld, wohl auch Familiennamen Rudeck, Rudatis.
Wirtschaft
1937 im Handelsregister eingetragen: Molkerei Emil Schmidt. [2]
Haushalte
- 51 (1939) [2]
Einwohner
- 249 davon männlich 128 (1939) [2]
1939 in der Gemeinde Ossafurt von 249 Einwohner gezählt: 38 Einwohner unter 6 Jahren, 41 zwischen 6 und 14 Jahren, 157 zwischen 14 und 65, 13 über 65 Jahre. Es waren tätig 205 in der Land- und Forstwirtschaft, 27 in Handwerk und Industrie; mit Angehörigen ohne eigenen Beruf waren 32 selbständig, 39 mithelfende Familienmitglieder, 2 Beamte und Angestellte, 164 Arbeiter; [2]
Zahl und Größe der landwirtschaftlichen Betriebe
- 8 zwischen 0,5 - 5 ha [2]
- 4 zwischen 05-10 ha [2]
- 1 zwischen 10-20 ha [2]
- 4 zwischen 20-100 ha [2]
- 2 über 100 ha [2]
- 1 Windmühle [2]
Höfeverzeichnis
Stand: ca. 1944 [3]
Die Mühle Ossafurt (Qwidor) befindet sich auf der Karte unterhalb des U von Ossafurt.
- 1: Gut Kermen Franz Drückler (bis ca. 1925), dannach Otto Schimmelpfennig,
- 2: Insthäuser zu Gut Kermen
- 3:
- 4:
- 5:
- 6: Gut Hans Drückler
- 7: Insthäuser
- 8:
- 9:
- 10:
- 11:
- 12:
- 13:
- 14:
- 15:
- 16:
- 17:
- 18:
- 19:
- 20:
- 21:
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- 23:
- 24:
- 25:
- 26:
- 27:
- 28: Mühle Ossafurt (unterhalb des U vom Ortsnamen Ossafurt)
Politische Einteilung
Provinz : Ostpreußen
Regierungsbezirk : Gumbinnen
Landkreis : Insterburg [5] [6]
Amtsbezirk : Birkenhof [7]
Gemeinde : Ossafurt [Kr. Insterburg]
Kirchspiel : Aulenbach (Ostp.)
im/in : südlich der Ossa
bei : 24,9 km nördlich v. Insterburg
Weitere Informationen
Orts-ID : _____
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung :
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung (Lautschrift):
russischer Name :
Kreiszugehörigkeit nach 1945 :
Bemerkungen aus der Zeit nach 1945 : der Ort existiert nicht mehr
weitere Hinweise :
Staatszugehörigkeit : Russisch
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Zugehörigkeit : [2]
- Kirchspiel Aulenbach (Ostp.) --> Kirchenkreis Insterburg --> Kirchenprovinz Ostpreußen --> Kirchenbund Evangelische Kircher der altpreußischen Union
Katholische Kirchen
zur Zeit keine Informationen
Gut Gustav Walter - Ossafurt (Rudlauken)
Meine Voreltern stammen aus Salzburg, sind 1732 ihres Glaubens wegen ausgewiesen worden. Unser Hof lag im Norden des Kreises Insterburg und grenzte an die Kreise Elchniederung und Tilsit-Ragnit.
Der Hof war 90ha groß und von 1732-1944 in einer Hand, d.h. er wurde von Generation zu Generation weitervererbt. Der Boden war lehmig-sandig, guter Klee- und Weizenboden. Die Gebäude waren durchweg in sehr gutem Zustand, z.T. vom letzten Besitzer neu erbaut. Zwei neue Insthäuser für vier Familien wurden 1934 fertiggestellt. Ein kleiner Besitz mit Mühle von 4ha wurde, weil er in unseren Feldern lag, in den 1920iger Jahren zugekauft. Durch unser Land führte eine Steinchaussee. Er wurde von dem kleinen Fluß Ossa, nach dem unser Ort seinen Namen hat, durchflossen.
An lebendem Inventar waren durchschnittlich vorhanden: 4 Mutterstuten Trakehner Abstammung, 7 Arbeitspferde, 10 Fohlen. Es wurden Remonten gestellt. Seit 1919 standen auf unserem Hof vom Gestüt Georgenburg 3-5 staatliche Hengste, in den letzten Jahren auch ein Kaltblüter. Eine Herdbuchherde von 25-27 Kühen und 30-35 Stück Jungvieh. Die Milch wurde an die Molkerei im Ort geliefert. Jungbullen und Sterken wurden auf den Auktionen verkauft.
An Schweinen waren 3-4 Zuchtsauen und deren Nachzucht vorhanden. Ein neuzeitlicher Hühnerstall mit Fallnestern und Licht für 60 Hennen und ca. 100 Stück Junggeflügel war vorhanden. Enten und Gänse wurden nur für den Eigenbedarf gehalten.
Am 19. November 1944 wurden Frauen und Kinder nach Liebstadt, kreis Mohrungen, evakuiert, während die Männer an der Front oder beim Volkssturm standen. Am 25. Januar 1945 kam der Russe. Weil Nord-Ostpreußen von den Russen besetzt ist, wissen wir nicht, wie unser Hof jetzt aussieht. Mein Mann Gustav ist seit 1942/43 bei Stalingrad vermißt.
- aus : Ida Walter geb. Hellwich - Ossafurt: [4]
Gut Hans Drückler - Ossafurt (Rudlauken)
Als Nachbarin will ich das Schicksal der Familie Drückler schildern. Ich heiratete 1914 den Landwirt Gustav Walter aus ossafurt und habe bis zur Verteibung dort gelebt.
Hans Drückler war der Besitzer des auf 153ha angewachsenen Hofes, zu dem 40-50 Herdbuchkühe, 20 Stück Jungvieh, 6-8 Jungbullen, ca. 80 Schweine und 16-18 Arbeitspferde gehörten, ebenso 2 Mitarbeiter-Wohnhäuser und die notwendigen Wirtschaftsgebäude. Hans Drückler starb 1938 an Leukämie
Sein Sohn Hans war Bau-Ingenieur geworden und ist zusammen mit den Nachbarssöhnen Alfred Stattaus und Gustav Walter 1943 bei Stalingrad vermißt.
Der hoferbe Ernst Drückler fiel im Dezember 1944 bei den Kämpfen in Ostpreußen. Die Tochter Marie-Luise Drückler hatte im Dezember 1940 den Landwirt Gerhard Wagner geheiratet.
Im November 1944 wurden wir nach dem Kreis Mohrungen evakuiert. Als die Russen Ende 1945 durchbrachen, wurden sie verschleßßt und ist umgekommen. Mutter Helene Drückler kam nach Leibzig und verdiente sich ihren Lebensunterhalt durch Aufwartestellen; außerdem arbeitete sie freiwillig für die Kirche, bis sie 1966 in einem Altersheim starb.
So haben Krieg und Vertreibung eine alteingesessene Bauernfamilie völlig ausgelöscht.
- aus : Ida Walter geb. Hellwich - Ossafurt: [5]
Geschichte
bis 1938 siehe unter Rudlauken. Am 19.1.1945 wurde der Ort von den Russen eingenommen; im früheren Milchfelde traf ein deutsches Geschütz eine Scheune, die mit Munition gefüllt war, sie flog in die Luft und entzündete einen riesigen Brand im Dorfraum.
Bildmaterial
Wir suchen noch Fotos aus der Gemeinde Ossafurt, sowie der Orte Rudlauken und Milchfelde für eine Veröffentlichung an dieser Stelle. Sollten Sie Bilder oder interessante Informationen haben, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme freuen.
info@kirchspiel-aulenbach.de
Genealogische und historische Quellen
Quellen
- ↑ Artikel Kleinlitauen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 Der Landkreis Insterburg, Ostpreußen. Ein Ortsnamen-Lexikon, Kurt Henning, Charlotte Henning, [Grasdorf-Laatzen] o. J. [1981], S. 97. Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Nach den Angaben ehemaliger Einwohner von Ossafurt - unter Zuhilfenahme des Einwohner- und Ortschaftsverzeichnisses (1935) des Ostpreußischen Tageblatts, Sturmverlag
- ↑ Ostpreußens Rinder und ihre Zuchtstätten I. Band, Seite 515-516 : Dr. Hans Bloech, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 1. Auflage 1974
- ↑ Ostpreußens Rinder und ihre Zuchtstätten II. Band, Seite 194 : Dr. Hans Bloech, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 1. Auflage 1981
[Koordinaten]* Ossafurt(Ostp.) Ksp. Aulowönen auf der Webseite Google maps 2015
- [1][4][5] Stadt und Landkreis Insterburg auf der Webseite Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990, 2013
- [2][6]Landkreis Insterburg auf der Webseite Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945: Rolf Jehke, Herdecke., 2005
- [3][7] Amtsbezirk Birkenhof (Keppurlauken) auf der Webseite Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945: Rolf Jehke, Herdecke., 2005
- [9] Rudlauken, Ossafurt auf der Webseite Genealogisches Ortsverzeichnis: Verein für Computergenealogie, 2015
- [10] [Messtischkarte 1196 Aulenbach auf der Webseite MAPSTER - Archivkarten für Polen und Mitteleuropa, 1939
Genealogische Quellen
- Kirchenbuchbestände :
Viele der Kirchenbücher sind in den Wirren der Zeit unwiderruflich vernichtet worden. Nachfolgend eine Übersicht der Bestände der Kirchenbücher der evangelischen Kirchengemeinde Aulenbach (Aulowönen) / Ostp.
Adressbücher
- Einträge aus Ossafurt in der Adressbuchdatenbank.
Bibliografie
- Volltextsuche nach Ossafurt in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
- z. Zt. kein Ortsfamilienbuch vorhanden
In der Digitalen Bibliothek
Verschiedenes
Karten
Datei:1196 1197 Aulenbach - Ossafurt (Gemeinde) V2.pdf |
Datei:1196 Gut Kermen - Messtischblatt Auschnitt 1939.pdf |
Weblinks
Offizielle Webseiten
GOV-Kennung : OSSURTKO04VT [8]
Messtischblatt : 1196 (11096) [9] | Messtischblatt Jahr : 1939
Zufallsfunde
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