Pieske
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Preußen > Posen > Kreis Meseritz > Pieske
Regional > Historisches Territorium > Deutschland > Brandenburg > Neumark > Kreis Meseritz > Pieske
Einleitung
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Polnischer Ortsname | Pieski |
W-Nummer (Kennziffer Verwaltungsbezirk) | W51136 |
Gemeinden Wohnplätze Vorwerke ...
Einwohnerzahl (1939) | 404 |
Zugehörige Ortsteile: Sandmühle
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
Pieske, ein kleiner Ort an der Grenze zu Ost-Sternberg. Etwa 400 Einwohner lebten in dem Ort. Große Kastanienbäume säumten die Chaussee nach Meseritz, dass 10 km entfernt liegt. Die Piesker Bahnstation lag in Kurzig, die Straße dorthin kreuzte "die alte Frankfurter Straße", einen Feldweg, auf dem Napoleon, aus Russland kommend, im tiefen Schnee stecken geblieben sein soll. Die älteren Menschen berichten: Kurziger Bauern hätten den Schlitten des Franzosenkaisers freigeschaufelt, damit er auf die Insel Elba und schließlich nach Paris kommen konnte.
In der Piesker Dorfmitte lag der Gutshof mit 2 steinernen Adlern an der offenen Einfahrt. In der Tiefe des Gutshofes stand von Baumkronen verdeckt der Schlossbau und hinter dessen jetziger Front begann der große Park. Gefeiert wurde im Jahresrhythmus das Kriegerfest und gleichzeitig auch das Kinderfest. Dann zog ein bunter Zug zum "Düppelplatz" hinaus und abends mit Lampions zurück ins Dorf. Eine natürliche Bodenformation teilte Pieske in zwei annähernd gleich große Hälften. Mittel- und Ausgangspunkt der Teilung war der Schmiedeberg. Der Volksmund sprach von Enden, dem unteren und oberen Ende. Anscheinend war das obere Ende etwas bevorzugt, was die wichtigen Dinge des Lebens angeht. Auf seinen Ortsgebiet lagen Gutshof, Schloss und Kirche. Schul- und Pfarrhaus rieben ihre Giebel nachbarschaftlich aneinander. Beide Fleischereien und beide Kolonialwarenläden hatten sich auf dem höher gelegenen Grund des oberen Endes angesiedelt.
Für das untere Ende blieb nur noch der 2. Gasthof übrig. Doch wenn es an's Sterben ging, dann war der Weg zum Friedhof soviel näher vom unteren Ende. Die Träger trugen also lieber Verstorbene aus dem unteren Ende ins Grab.
Pieske war zur damaligen Zeit ein ausgesprochenes Straßendorf. Von der eigentlichen Dorfstraße gingen nur die Ziegen, -Rosen und Schmiedegasse ab. Als nicht unmittelbar angrenzender Ortsteil wäre noch die Sandmühle zu nennen, auf der die Familie Schwechten saß, und als Außenwerk des Gutsbesitzes ein Vorwerk in die Richtung auf Meseritz zu.
Die Schule leitete (um 1932?) Lehrer Thom, Vorgänger von Lehrer Zeggert. Seelsorger in Pieske war Pastor Schmidt, Vorgänger Pastor Blieske. Der Gutsverwalter hieß Konrad Scherz.
Viele Erinnerungen sind mit dem Piesker Fleiß, wegen der vielen Windungen seines Flusslaufs im Volksmund "der Regenwurm" genannt, verbunden. Als schmaler Wasserlauf, dessen einziger aufzählbarer Nebenfluss das unscheinbare Steinflüsschen war, wurde sein Wasser in den dreißiger Jahren, westlich des Ostwalls zu einem beträchtlichen Stausee angestaut, dessen Wasserfläche im Winter bis an die Meseritzer Chaussee heranreichte. Der Regenwurm, oder Piesker Fleiß, entsprang im kleinen Bechensee in der Nähe Lagows, wo die großen Seen und das alte Johanniterschloss ein beliebtes Ausflugsziel waren.
Vom ortsnahen Galgenberg konnte man an schönen Tagen die Buchenwaldhöhen bei Lagow sehen.
Der Ort Pieske war reich an Flurnamen. Es gab u.a. den schwarzen Garten mit Kußallee, den Jupenärmel, das Mooselug, Zum Schmiede und Galgenberg, den Klimperberg. Die Kaserne, der Hupstall, die drei Stangen, das Museum, dem Tempelsee, die Schockelwiesen und viele mehr.
Nach 1930, zur Erntezeit, entzündete sich eine riesige Brandfackel über dem Dorf. Neben der Piesker Wehr rückten etliche Nachbarwehren an. Anscheinend wurde bei dem Brand lediglich das in Reparatur befindliche Turmdach der Kirche zerstört.
Bis 1939 verlief das Leben in Pieske ruhig. Im Spätsommer des Jahres 1939 war in Pieske am westlichen Abendhimmel ein Nordlicht in Form eines Kreuzes zu sehen. Die alten Leute sprachen von einem großen Unglück, das kommen werde.
Sie erinnerten sich daran, vor Beginn des 1. Weltkrieges ein ähnliches Zeichen gesehen zu haben.
(Günter Turke)
Genealogische Gesellschaften
Genealogische und historische Quellen
Soweit noch erhalten befinden sich Kirchenbücher und Zivilstandsregister (älter als 100 Jahre) zumeist im Staatsarchiv Leipzig, jüngere im Standesamt Meseritz. Eine vollständige Übersicht ist zu finden bei Grüneberg (Bestandsverzeichnis).
Kirchenbücher
- ev. Kirche Pieske:
- KB: ev. 1699-1874 StArch Leipzig, LDS, ab 1793 BrLHA
Zivilstandsregister
- StA (Meseritz-Land):
- StAReg: 1874-99 StArch Landsberg, 1900-45 StA Meseritz, 1874-1938 StA I Berlin, LDS
Andere Quellen
LDS/FHC
Grundakten und -bücher
- Amtsgericht: Meseritz
- Staatsarchiv_Landsberg/W.
- Grundakten 1812-1945 (19 Akten)/Grundbuch (2 Akten)
- Staatsarchiv_Landsberg/W.
Adressbücher
Archive und Bibliotheken
Archive
Staatsarchiv Landsberg (Warthe)
Siehe Erfahrungsbericht der Neumark-L.
Bestände in Polen
Hier ein Link zur Bestandsübersicht in polnischen Archiven.
Bibliotheken
Handbibliothek der FST Neumark
Verschiedenes
- nach dem Ort: Pieske
- Genealogische Mailingliste neumark-l auf Discourse (Anmeldung erforderlich, kostenfrei)
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Die Neumark-Datenbank mit fast 400.000 Einträgen wurde bis 2011 gepflegt und ist weiterhin nutzbar. Neueinträge sind dort allerdings nicht mehr möglich.
Weitere Webseiten
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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Zufallsfunde
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Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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