Pro Heraldica
Die Deutsche Forschungsgesellschaft für Heraldik und Genealogie mbH (Markenname: Pro Heraldica) ist ein auf Ahnenforschung und Heraldik spezialisiertes Unternehmen mit Sitz in Stuttgart. Jährlich werden hier ca. 700 bis 800 Forschungsaufträge bearbeitet. Derzeit hat Pro Heraldica 43 Mitarbeiter. [1]
Geschichte
Das heutige Unternehmen wurde 1972 als Dr. Mohr GmbH (Geschäftsführer Herbert K. Mohr) gegründet und 1977 umbenannt. An der Gründung und Entwicklung des Unternehmens hatte Ottfried Neubecker maßgeblichen Anteil, der sich dem Unternehmen 25 Jahre widmete.[1] Die Gesellschaft akquirierte seit der Gründung 1972 über 49.000 Aufträge und arbeitet nach eigenen Angaben mit etwa 300 genealogisch-heraldischen Fachleuten im In- und Ausland zusammen.[1] Seit 1997 ist Harald Heimbach geschäftsführender Gesellschafter. Im Juli 2013 eröffnete Pro Heraldica unter dem Namen Pro Heraldica USA Ltd. eine Dependance San Diego, Kalifornien, USA. [2]
Geschäftsfeld
Das primäre Geschäftsfeld des Unternehmens ist im Auftrag der Kunden die Erforschung von Familiengeschichten, die Erstellung von Stammbäumen, Ahnentafeln, Familien- und Firmenchroniken, die Prüfung der Führungsberechtigung historischer Wappen, die Gestaltung neuer Familienwappen nach heraldischen Regeln und kunsthandwerkliche Umsetzung der Wappen.
„Auf Wunsch bekommen die Kunden ihr Wappen auf Siegelringen, Schmuck, Uhren, Briefpapier Porzellan oder Glas, dazu aufwendige Familienchroniken, handgemalte Stammbäume und Ahnentafeln aus echtem Pergament.“ – Stefan Dangel (Ventura, Banking-Magazin; 4/2011) [3]
Archiv/Bibliothek
Dem Unternehmen steht für seine Recherchen eine große private Fachbibliothek beziehungsweise ein Archiv für Heraldik und Genealogie zur Verfügung. Im Archiv von Pro Heraldica befinden sich mehr als 100.000 Siegel, 30.000 Bände, 80.000 Akten, darunter das familiengeschichtliche und heraldische Archiv Dochtermanns sowie die Wappenrolle Dochtermann (insgesamt 1,3 Kilometer Regalfläche). Damit ist das Archiv von Pro Heraldica das größte bekannte Privatarchiv für Genealogie und Heraldik weltweit.[1]
Öffentliche Wahrnehmung
Marktführer
In der öffentlichen Wahrnehmung wird hervorgehoben, dass Pro Heraldica der „gewerbliche Marktführer“ („Branchenprimus“, „Branchenriese“) im Bereich Genealogie und Heraldik in Deutschland sei.[3][4][5] Diese Feststellung nimmt Bezug auf Merkmale wie Qualität, Bekanntheitsgrad, Prestigeträchtigkeit, Breite der Produktpalette, Tradition, Zahl der Ländervertretungen, Stückzahlen, Service; sie erfolgt jedoch meist ohne genaue Angaben zum Marktanteil, zu anderen Marktteilnehmern oder zum gesamten Marktvolumen aller Markteilnehmer und ohne detaillierte Angaben zum Unternehmensumsatz/-wert.
Marketingstrategie
Dank seiner Marktführerschaft agiert Pro Heraldica weitgehend unabhängig von Wettbewerbern und legt Preisuntergrenzen fest, die in der öffentlichen Wahrnehmung und in Pressestimmen das Angebot des Unternehmens auf solvente Kunden begrenzt, während für gering ausgestattete Kunden die Dienstleistungen des Unternehmens in der Regel keine wirkliche Option sind[6]: „Beim Stuttgarter Unternehmen kann ein vom Illustrator auf Rindspergament gemalter Stammbaum schon mal so viel wie ein Kleinwagen kosten (..) „Unsere Branche ist immer ein Stück weit elitär“, sagt Harald Heimbach. Der Geschäftsführer von Pro Heraldica (..) „Vom Multimilliardär bis zum Maurermeister“, so charakterisiert er seine Klientel. Viel Mittelstand, viele Selbständige, wenig Ostdeutsche, keine Migranten (..)“ – Jan Friedmann (Der Spiegel. 2011)[4] „Es ist, wie so oft, eine Frage des Geldes. Schon im 16. Jahrhundert ließen sich reiche Kaufmannsfamilien Wappen verleihen, indem sie König oder Kaiser finanziell unterstützten. „Heute kann man sogar im Internet ein Wappen kaufen“, sagt Sutter. Das kostet dann ein paar hundert Euro. Die Rechnung, die er stellt, ist vierstellig.“ – Rüdiger Ott (Blick vom Fernsehturm: 2011)[7] „Die aufwendige Suche hat ihren Preis. Bei Pro Heraldica beispielsweise beträgt das Grundhonorar 2.000 Euro. Danach wird erfolgsabhängig abgerechnet, je nachdem, wie weit man den Stammbaum zurückverfolgen kann und möchte.“ – Sybille Hettich (tina, 2009)[8] „Ein fundiert recherchierter Stammbaum plus Dokumentation der Recherche plus Familienchronik kostet mindestens 10.000 bis 15.000 Euro, sagt Petra Vetter kaufmännische Leiterin bei pro Heraldica. Die Kundschaft kann es sich in der Regel locker leisten.“ – Uschi Götz (Deutschlandfunk, 2009)[9]
Soziales und kulturelles Engagement
Im Jahre 2010 richtete Pro Heraldica in Stuttgart den Internationalen Kongress der Genealogischen und Heraldischen Wissenschaften aus. Nach eigenen Angaben engagiert sich Pro Heraldica bei Projekten, Initiativen und Einrichtungen, die sich für Familien, Kinder und Jugendliche einsetzen und/oder in Schwierigkeit geratenen Menschen helfen. Unterstützt wurden in der Vergangenheit beispielsweise:[1] Huruma-Schule, Tansania, Afrika, eine Schule für Kinder mit Behinderung Aktion Verkehrs-Malbuch Alexandra-Sophia-Stiftung e. V. Stuttgart Münsterbauverein e. V., Ulm Museum Dr.-Otto-Schäfer-Stiftung, Schweinfurt Aktion Sicherer Schulweg für Stuttgarter Kinder, Alexandra-Sophia-Stiftung e. V. und bw-Verlag, Filderstadt Aktion des Radiosenders Antenne 1 zugunsten von Straßenkindern in Stuttgart Stuttgarter Babyklappe Im kulturellem Bereich unterstützt Pro Heraldica den Erhalt und die Restauration von kulturellem Artefakten, beispielsweise: Internationaler Delphischer Rat (International Delphic Council, IDC) Anna Amalia Bibliothek, Weimar Ulmer Münster, Restaurierung
Fußnoten:
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Angaben gemäß Webseite der GmbH: [Pro Heraldica GmbH Unternehmen]. Abgerufen am 21. März 2014.
- ↑ Vgl.: finelegacy.com . Internet: Abgerufen am: 21. März 2014.
- ↑ 3,0 3,1 Dangel, Stefan: Gut gewappnet. In: Ventura – Das Private Banking-Magazin Ihrer Sparkasse. Heft 4/2011, S. 28 f.
- ↑ 4,0 4,1 Friedmann, Jan: Ahnenforschung: Jedem seine Dynastie. In: Der Spiegel. 18/2011. S. 48.
- ↑ Zur Sache Stuttgart (Informationsmagazin): Seid gewappnet! Pro Heraldica: Marktführer in der Heraldik. Ausgabe 73. Juni 2013. S. 132, 133.
- ↑ Kante, Natalie: Die Suche nach Identität kann teuer werden. Das Degerlocher Unternehmen Pro Heraldica lebt von Familienforschung. In: Blick vom Fernsehturm. Der gemeinsame Lokalteil von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten. Nr. 87. vom 28. Juli 2008.
- ↑ Ott, Rüdiger: Herold der Neuzeit. In: Blick vom Fernsehturm. Der gemeinsame Lokalteil von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten. Nr. 46. vom 18. April 2011.
- ↑ Hettich, Sybille: Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln. In: Tina. 29. Juli 2009.
- ↑ Götz, Uschi: Wissen, was war und was bleibt. Hilfe bei der Recherche von Familienstammbäumen. Beitrag vom 02.01.2009 im Deutschlandradio. Internet: [1]. Abgerufen: 15. Januar 2014.