Quednau (Königsberg)
Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Stadtkreis Königsberg > Quednau (Königsberg)
Einleitung
Allgemeine Information
Quednau war ein nördlicher Stadtteil von Königsberg in Richtung Kurische Nehrung.
Name
Dem prußischen Namen liegt "kweden-aw" zugrunde, ein im baltischen Sprachgebiet gebräuchlicher Wiesen- und Auenname [1] (vgl. dazu pr. "kweita": Blume).
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Quednau (Königsberg) ist ein Kirchspiel.
Evangelische Kirchen
- Die älteste Kirche Quednaus stand am Fuße eines 54 Meter hohen Sandhügels. Sie war dem Apostel Jakobus .Ä. gewidmet, dem Schutzpatron der Schiffer und Fischer. Nach der Reformation wurde sie abgebrochen und in das Dorf verlegt. Während eines Sturmes 1687 wurde sie völlig umgeworfen und musste neu errichtet werden. Diese Kirche wurde im gotischen Stil erbaut und hatte ein schönes Sternengewölbe. Zeitweise wurde sie von Franzosen als Pferdestall genutzt.[2]
"Rechteckiger verputzter Feldsteinbau aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts, 1828-1830 und 1870-1880 stark renoviert. Der vorgelegene Turm aus Backsteinen wurde nach Blitzschlag 1853 wieder aufgebaut. Der Innenraum mit umlaufenden Emporen hat ein schönes Sterngewölbe. Der Altaraufsatz aus einem gotischen Schrein mit barocker Bekrönung wurde 1876/ 77 gründlich restauriert und teilweise ergänzt. Die Kanzel ist in ihren einzelnen Teilen zwischen 1650 und 1687 entstanden. Die Kirche ist reich an Epitaphien aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Orgel von Scherweit-Königsberg stammt aus dem Jahre 1856. Die Kirche hat zwei Glocken." [3]
Katholische Kirchen
Geschichte
Der Ort wird erstmals 1255 als Quedenow erwähnt. Archäologische Funde weisen jedoch auf eine sehr frühe Besiedlung. Das Dorf wurde durch seinen Mut bekannt, mit es sich dem Deutschen Orden widersetzte, jedoch auch für seine Treue zum Orden, nachdem es unterworfen worden war. Am "Apollosberg" bei Quednau wurden häufig beachtliche Stücke Bernstein gefunden. Zunächst war Quednau ein Gut mit anliegendem Dorf. Später wurde es königliches Kirchdorf. Die bischöfliche Burg von 1302 ist gänzlich verschwunden. Durch die Bauernkriege 1525 und Franzosenzeit 1807 wurde das Gebiet stark zerstört. Berühmt war die Quednauer Kirche und das Fort Quednau. Quednau wurde erst 1939 zu Königsberg eingemeindet.
Persönlichkeiten
- Nalube, ein Pruße, war Anführer der Quednauer gegen den Orden: "Doch Nalube, der Quednauer, erneuerte bald wieder die Belagerung, und preussische, in die Mündung des Pregels gestellte Schiffe, hinderten jede Zufuhr, bis ein Bürger aus Lübeck sich mit einigen, die altpreussische Sprache redenden Männern in einem Bote zu ihnen begab. Sie wurden in der Dunkelheit der Nacht für Freunde gehalten; der Lübecker aber durchbohrte nun insgeheim die preussischen Fahrzeuge, wovon einige sanken. Die Preussen erbauten hierauf eine Brücke über den Pregel und deckten jedes Ende der Brücke durch eine Verschanzung; aber Verzweiflung erhöhte den Muth der durch Hunger aufs äusserste gebrachten Besatzung Königsbergs. Sie landete auf der Brücke, und schlug die weit überlegenen Feinde. Eine neue Einschließung Königsbergs unterblieb, weil der preusische Feldherr Herkus Monte, beim Anfange dieser Unternehmung verwundet wurde. Aber die damals auf dem heutigen Steindamm liegende Stadt Königsberg wurde von Nalube überfallen und verbrannt. Um dies zu rächen, that die Besatzung des Schlosses einen Ausfall; Nalube wurde geschlagen, aller gemachten Beute wieder beraubt, und die Stadt vom Orden 1264 auf dem Platze der heutigen Altstadt wieder erbaut."
- Sklodo und seine Söhne, Widerstandskämpfer
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
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Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
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Verschiedenes
Weblinks
- Bildersammlung Quednau [1]
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
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Quellen
- ↑ Blažiene, Grasilda: Hydronymia Europaea, Sonderband II, Die baltischen Ortsnamen im Samland, Wolfgang Schmid Hrsg., Steiner Verlag Stuttgart 2000, S. 126f
- ↑ Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.364f
- ↑ Hubatsch, Walter: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens, Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen 1968, S. 49f Bd.II
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