Raudten/Zufallsfunde

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  • Johann Heermann, * zu Rauten, in einem Städtgen im Wolauischen Fürstenthum gelegen, 11. October 1585. Er wurde von Kindheit auf dem geistlichen Stand gewidmet, hatte vortrefliche Gaben im predigen und ward 1612 Pastor zu Köben. Er war in seinem ganzen Leben mit Krankheit heimgesucht, also, daß er von Kindheit bis an sein Ende sich keines gesunden Tages rühmen können. Besonders vermehrte sein Leyden der Abfall seines Sohnes Samuels. Der darüber geängstigte Vater schrieb einsmal an denselben diese bedenkliche Worte: In allen deinen Briefen, deren ich noch ein grosses Theil habe, ist die Unterschrifft: Des Herrn Vaters gehorsamster Sohn bis in den Tod. Soltest du diese Zusage brechen, wolt ich deine Faust für den Richterstuhl mit mir nehmen, sie allda aufweisen und um Rache bitten, wodurch der Sohn dergestalt gerühret, daß er von Stund an anderes Sinnes worden, zu seiner vorigen Religion umkehrete und erbaulich starb. Der Vater, welcher wegen seiner schmerzhaften Zufälle bey 13 Jahr das Predigen einstellen mußte, starb zu Lissa in Pohlen 1647, den 17. Februar, sanft und selig.
Johann Peter Mählers Einleitung in die Lieder-Geschichte. Lebensbeschreibung der berühmtesten Lieder-Dichter, Mülheim am Rhein 1762, Seite 61-62.