Rauschken (Kreis Ortelsburg)
Rauschken ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Rauschken (Begriffsklärung). |
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Ortelsburg > Rauschken (Kreis Ortelsburg)
Einleitung
Allgemeine Information
Landgemeinde im Kreis Ortelsburg im ehemaligen Ostpreußen am Südwestufer des Rauschker Sees an der Straße Kukukswalde-Gillau gelegen.
Politische Einteilung
Landgemeinde mit 593 Einwohnern (1945) im ehemaligen Landkreis Ortelsburg mit den Wohnplätzen Groß Rauschken, Klein Rauschken, Hanau, Fischerhaus[1], Reutengut, Tannenhof. Seit 1945 gehört der Ort zu Polen und heißt heute Rusek. Im Jahre 1945 betrug die Flächengröße des Ortes 1068,1 ha.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Rauschken mit den Wohnplätzen Groß und Klein Rauschken gehörte zu folgenden Kirchspielen:
- bis 1898 Passenheim (Kath. Kirchspiel),
- ab 1898 Gillau (Kirchspiel).
Geschichte
- 26.07.1389: Austellung der Handfeste für Groß Rauschken.[2]
- 1414: Klein Rauschken muss nach dem Schadenbuch Ordens-Folianten 5b, S.374-375 schon bestanden haben.
- 1435: Drei Wirte aus Klein Rauschken erhalten 30 Huben im Walde Neida zu kulmischem Recht.
- 1472: Erneuerung der Handfeste von Gr. Rauschken.
- 1625: Andreas von Ruttkowski ist Besitzer von Klein Rauschken.
- 1647: Hans von Plottwitz ist Besitzer von Klein Rauschken.
- 1661: Thomas von Romahn ist Besitzer von Klein Rauschken.
- 1713: Der Adlige von Lubitz ist Besitzer von Klein Rauschken.
- 1762: Der Adlige von Rölke ist Besitzer von Klein Rauschken.
- 1781: in Groß Rauschken leben 25 Köllmer von Ackerbau, Viehzucht und Leinweberei.
- 22.11.1844: Hermann Hahn begründet den Abbau-Gutshof Hanau.[3]
- 16.07.1874: Bildung des Amtsbezirks Klein Rauschken Nr. 13 aus den Landgemeinden Gonschorowen, Groß Rauschken, Kukukswalde und Saborowen und dem Gutsbezirk Klein Rauschken. Gutsbesitzer Freiherr von Seebach aus Klein Rauschken wird Amtsvorsteher für 6 Jahre vom Amt Klein Rauschken[4].
- 06.08.1880: Gutsbesitzer Freiherr von Seebach aus Klein Rauschken wird Amtsvorsteher vom Amt Klein Rauschken für 6 Jahre.[5].
- 11.03.1899: Der Rauschker See wurde von der Gemeinde Groß Rauschken abgezweigt und mit dem Gutsbezirk Klein Rauschken vereinigt.
- 11.07.1920: In Groß Rauschken stimmen 341 Einwohner für Ostpreußen und 19 für Polen. In Klein Rauschken stimmen 59 Einwohner für Ostpreußen, 3 für Polen.[6]
- 1920: Ausbau der Straße Groß Rauschken-Gillau.
- 01.03.1927: Groß Rauschken, Klein Rauschken und die Wohnplätze Hanau sowie Tannenhof werden zur Landgemeinde Rauschken zusammengefasst.
- 01.04.1930: Die Postagentur Groß Rauschken, bis dato dem Postamt Passenheim unterstellt, wird als Poststelle I. [Klasse] dem Postamt Wartenburg im Landkreis Allenstein zugeteilt.
- 1945: Letzter Bürgermeister zu deutscher Zeit: Gustav Gollan.
- Jan. 1945: Beim Einmarsch der Roten Armee wurden ermordet: Paul Konopatzki, Robert Konopatzki, Johann Thiel, Schulz junior. Verschleppt wurden: Ernst Schlack, Willy Leppert, Kurt Bartel und Friedrich Romotzki.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Friedhöfe und Denkmale
- Friedhof Ruszkowo (Rauschken, Kreis Osterode, Ostpreußen) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Kath. Kirchenbuch von Gillau Heiratsregister (liegt noch vor Ort, Stand 2009).
- Kath. Firmregister der Kirche zu Gillau (liegt noch vor Ort, Stand 2010).
- Kath. Personenstandsregister der Kirche zu Gillau (liegt noch vor Ort, Stand 2010).
Bibliografie
- Volltextsuche nach Rauschken in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
- Bulitta M. Katholiken in Gonschorowen, Saborowen, Groß und Klein Rauschken 1898-1901. Ortelsburger Heimatbote 2007, S. 211-216.
- Bulitta M. Heiratsregisterauszüge der Pfarrkirche St. Johannes zu Gillau aus den Jahren 1935 bis 1945. 38. Heimatjahrbuch Landkreis Allenstein 2007, S. 139-145.
- Bulitta, M. Das Heiratsregister des katholischen Kirchspiels St. Johannes Baptist zu Gillau (Landkreis Allenstein) von 1898 bis 1945. Historische Einwohner-Verzeichnisse für das ehemalige Südostpreußen. Nr. 20 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg Ortelsburg, Bonn, 2009.[7]
- Bulitta, M. Firmlinge der katholischen Kirche zu Gillau aus dem Kreis Ortelsburg in den Jahren 1903, 1912 und 1920. Ortelsburger Heimatbote 2011, S. 159-161.
- Bulitta M., Jend M. Ortelsburger Zeitung. Personenkundliche Auswertung der Jahrgänge 1910 und 1914. Quellen, Materialien und Sammlungen zur altpreußischen Familienforschung Band 12, 2006.
- Bulitta, M., Jend, M., Plessa, M. Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen: Kirchspiel Passenheim (Kreis Ortelsburg) im Zeitraum 1878 bis 1945 nach Bescheinigungen der Standesämter Passenheim-Stadt und Passenheim-Land. Taufen, Heiraten und Tote. Nr. 12 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg und Ortelsburg, Seeheim-Malchen bei Darmstadt. Im Selbstverlag der GeAGNO, 2005.
- Bulitta, Michael. Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Das Firmregister des katholischen Kirchspiels St. Johannes Baptist in Gillau/Kr. Allenstein von 1903 bis 1950. Nr. 33 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg Ortelsburg, Bonn, 2017.
- Bulitta, M. Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Das Personenstandsregister des katholischen Kirchspiels St. Johannes Baptist in Gillau/Kr. Allenstein. Band I 1898 bis 1910. Nr. 34 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg Ortelsburg, Bonn,(2017).
- Bulitta, Michael. Stammliste der Familie Bulitta aus dem Kreis Allenstein im Ermland (Ostpreußen). Bonn, Selbstverlag, 2017.
- Bulitta, M. Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Das Personenstandsregister des katholischen Kirchspiels St. Johannes Baptist in Gillau/Kr. Allenstein. Band II 1911 bis 1920. Nr. 34/II der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg Ortelsburg, Bonn,(2020).
- Jend, M., Maxin, B., Olk, W. Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Alphabetisches Register und Taufbuch Passenheim Stadt und Land 1741-1814. Teil 2 zum Kirchspiel Passenheim. Eine nach Familien chronologisch geordnete Auswertung. Nr. 5 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg und Ortelsburg. Im Selbstverlag der GeAGNO, Seeheim-Malchen, 1997.
- Plessa M. P. Das Grundbuch des Amtes Mensguth 1779, APG-NF41 (2011), S. 231-268.
- Plessa, M. P. Einwohner im Amt Ortelsburg im Jahre 1698. Ortelsburger Heimatbote 48 (2011), S. 122-133.
- Plessa M. P., Bulitta M., Jend M. Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Das Kirchspiel Passenheim im Kreis Ortelsburg. Nr. 31 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg und Ortelsburg. Koblenz und Bornheim, Selbstverlag der GeAGNO, 2017.
- Bulitta M, Falk D. Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen – Einwohnerbuch der ehemaligen Gemeinde Rauschken/Kr. Ortelsburg. Nr. 38 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg Ortelsburg, Bonn, 2023.
Historische Bibliografie
- Meyhöfer, Max.[8] Landgemeinde Rauschken. In: Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg, Rautenberg Verlag, Leer, 1994., S. 239-241.
Weitere Bibliografie
- Lucka, Gerd. Flucht und Vertreibung - Gedanken eines Pfarrers. Ortelsburger Heimatbote 1995, S. 75-76.
- Meyhöfer, Max. Das Siedlungsbild der Landgemeinde Rauschken. In: Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg (Ergänzungsband), Rautenberg Verlag, Leer, 1995., S. 172-173.
Archive und Bibliotheken
Archive
Hinweise zu den Archiven, die u. a. die Standesamtsunterlagen von Rauschken aufbewahren, finden sich auf der Homepage der Historischen Masurischen Vereinigung[9] unter dem Stichwort Quellenkunde.
Bibliotheken
Martin-Opitz-Bibliothek, Herne[10]
Verschiedenes
Ortsplan
Die Kreisgemeinschaft Ortelsburg hat einen Ortsplan der Gemeinde im Internet bereitgestellt.[11]
Weblinks
Genealogische Webseiten
Historische Masurische Vereinigung[12]
Weitere Webseiten
- Infos der Kreisgemeinschaft Ortelsburg[13]
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Rauschken (Kreis Ortelsburg)/Forscherkontakte
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich. bulitta@aol.com
Fußnoten
- ↑ Fischerhaus bestand im Jahre 1905aus nur einer Wohnstätte und hatte 4 Einwohner
- ↑ Meyhöfer, S. 239
- ↑ Meyhöfer, S. 240
- ↑ http://www.territorial.de/ostp/ortelsbg/klrausch.htm
- ↑ http://www.territorial.de/ostp/ortelsbg/klrausch.htm
- ↑ Meyhöfer, S. 239
- ↑ Die Liste der im Heiratsregister von Gillau 1898-1945 vorkommenden Namen finden sich unter: http://docs.google.com/Doc?id=dgr6qvzb_29fqdn8hcw.
- ↑ http://de.wikipedia.org/wiki/Meyh%C3%B6fer
- ↑ http://www.historische-masurische-vereinigung.de/
- ↑ http://www.martin-opitz-bibliothek.de/
- ↑ http://www.kreis-ortelsburg.info/113/ortsplan.htm
- ↑ http://www.historische-masurische-vereinigung.de/
- ↑ http://www.kreis-ortelsburg.info/113/rauschken.htm
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
Request failed!
Request failed!