Riesenburg

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Ostpreußenkarte um 1925
Prußische Stammesgebiete

Allgemeine Informationen

Riesenburg lag an einer Prußenburg im prußischen Stammesgebiet Pomesanien. Die Stadt war zweiter Sitz des Bischofs von Pomesanien.

Name

Der Name geht auf die prußische Landschaft Reisen (Resia) zurück und weist auf einen urbar gemachten Streifen inmitten von Wäldern. Ein prußisches Wort nicht überliefert, vermutlich "res, resis. "Den Namen hat der Ort nicht von den Riesen/ die daselbst sollen gewohnet haben/ sondern von dem Alt-Preussischen Gebiethe Resin/ welches daselbst gewesen." [1]

vgl. dazu

  • litauisch "režtis" = Streifen Feld, Streifen Acker, Einschnitt, Kerbe, Riss

Wappen

Wappen Riesenburg

Das Wappen zeigt in Blau eine silberne Burg mit fünf gestaffelten, rotbedachten Türmen. In einem rundbogigen Tor steht in Schwarz ein Mann mit blauem Lendenschurz und mit einer goldenen Keule in der rechten Hand. Er stellt einen Riesen dar und geht auf die volkstümliche Erklärung des prußischen Namens zurück.


Politische Einteilung/Zugehörigkeit.

Kirchen

  • Die Pfarrkirche entstand in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts.

Kirchliche Zugehörigkeit

Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

  • 1236 Zerstörung der Prußenburg
  • Zwischen 1330 und 1340 Bau der Burg des Bischofs von Pomesanien, die 1698 und 1787 ausbrannte.
  • Zwischen 1285 und 1305 Gründungsurkunde der Stadt nach kulmischem Recht.
  • 1330 Erneuerung der Handfeste.
  • 1330 Bau des Rathauses, das 1868 abgebrannte.
  • 1527 kam Riesenburg an das Herzogtum Preußen und wurde Sitz eines Hauptamts.
  • 1530 saßen in der Stadt 39 Ackerbürger und 17 Handwerker.
  • 1688 zerstörte eine Feuersbrunst fast die ganze Stadt.
  • 1709/10 starben 933 Bewohner an der Pest.
  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Feldmarschall Graf Fermor und Feldmarschall Graf Stepan Fjodorowitsch Apraxin in Ostpreußen ein.
  • 1757. Zarin Elisabeth I. (Jelisaweta Petrowna Romanowa) erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt mit 104.000 Mann und 425 Kanonen kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Ibenhorst wird wieder preußisch.
  • 1866.21. Okt.. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Riesenburg im Königreich Preußen ist nun eine Gemeinde im Norddeutschen Bund.
  • 1871.18. Jan.. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Riesenburg ist nun eine Gemeinde im Deutschen Reich.
  • 1928 wurde im Doktorwald die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt errichtet.
  • 1939 8050 Einwohner

Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

Historische Quellen

Bildquellen

Kirchenbücher

  • Riesenburg, Militärkirchenbuch - Taufen, Trauungen, Verstorbene, 1868-1918, Digitalisate bei Matricula
  • Riesenburg, Militärkirchenbuch - Taufen, Trauungen, Verstorbene, 1868-1918, Digitalisate bei Matricula

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges

Persönlichkeiten

Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 177.

  • Johann Schimmelpfenning, Oberamtmann 1741-1769.


Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).

  • Clesel, Kantor in Riesenburg, zum Pfarrer in Groß-Tromnau 9./20.2.1759.
  • Goebel, Karl Heinrich, Student, zum Akziseeinnehmer in Deutsch Eylau 1./12.3.1760; zum Akziseinspektor-Adjunktin Riesenburg 1./12.1.1761.
  • Lech, entlassener Unteroffizier, zum Torschreiber in Riesenburg 29.9./10.10.1759.
  • Rediger, Wilhelm, Invalide, zum Akzisebesucher in Riesenburg 5./16.7.1759.

Vereine

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Einzelnachweise

  1. Hartknoch, Christoph: Alt und Neues Preußen oder Preußischer Historien zwey Theile , Franckfurt und Leipzig, 1684, S.401

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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