Ritterhude
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Ritterhude
Einleitung
Ritterhude (Plattdeutsch Hu’e) ist eine niedersächsische Gemeinde im Landkreis Osterholz. Sie liegt nördlich der Stadt Bremen mit einer zehn Kilometer langen gemeinsamen Landes- und Gemeindegrenze. Im Nordosten grenzt Ritterhude an das Teufelsmoor, ein ehemaliges Torfstichgebiet. Der Großteil der Gemeinde liegt auf der Geest, die dann schroff zum Hamme-/Wümmeniederung und dem Teufelsmoor abbricht. Ritterhude umfasst die Ortsteile Ihlpohl, Lesumstotel, Platjenwerbe, Ritterhude, Stendorf und Werschenrege. Ritterhude hat 14.703 Einwohner (Stand 2017). Besonders hervorzuheben sind die Ries-Bauten der Gebrüder Ries: Turnhalle (1912), die Apotheke (1926), das Rathaus (1928), das Pfarrhaus (1929), die Ries-Schule (1930) und die Post (1932). Die Gebrüder waren in die USA ausgewandert und betrieben in New York ein Geschäft. Das angesparte Geld gaben sie der Gemeinde in Form der Häuser zurück.
Wappen
"Das Wappen der Gemeinde zeigt auf Rot über grünem Schildfuß einen nach links springenden Ritter in silberner Rüstung auf silbernem, goldgezäumten Pferde, die Lanze eingelegt, auf dem Schild, Helm und Satteldecke die Farben des von der Hude’schen Wappens silber – schwarz – gelb.“ (Quelle: wikipedia)
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
- Kirchengemeinde St. Johannes, Ritterhude
- Neuapostolische Kirche, Gemeinde Ritterhude
- Kirche Werschenrege, zu St. Martini in Bremen-Lesum
- Friedenskirchengemeinde Scharmbeckstotel
Katholische Kirchen
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Friedhöfe
- Jüdischer Friedhof Ritterhude (Osterholz) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Friedhof Ritterhude (neu) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Friedhof Ritterhude (alt) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Historischer Kirchfriedhof St. Johannes Ritterhude im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Historische Quellen
Dokumentation der Geschichte der Häuser und Besitzerfolgen in Ritterhude
In mehr als 40 Jahren intensiver Forschungsarbeit in diversen Archiven, dem Zeitungsarchiv und durch frühzeitige Befragung der älteren Bewohner gibt es eine detaillierte, informative und weitreichende Ausarbeitung von Kurt (†) und Helga Müller, Ritterhude, über die einzelnen Häuser Ritterhudes und deren Bewohner, unterlegt mit vielen historischen Fotografien. Sie beinhalten ebenfalls Ausarbeitungen von Ernst Schütze, Bremen, der sich mit den frühesten Kirchenbucheintragungen dieses Dorfes befasst hat.
Helga Müller steht für Auskünfte zur Geschichte der Ortschaft Ritterhude zur Verfügung – Kontakt bitte über Erhard Riemer. Die Arbeiten sind jedoch auch im Kreisarchiv Osterholz-Scharmbeck, dem Heimatverein Ritterhude e. V. und in „DIE MAUS“ – Gesellschaft für Familienforschung e. V. in Bremen, einsehbar.
Detaillierte und umfangreiche Quellenlage zu den Recherchen zur Chronik der Häuser und ihrer Bewohner:
Quellenangaben und Stichworte
Die ältesten Quellen sind Einwohnerlisten, die zur Festsetzung der Steuern (Contribution, Schatz) oder für militärische Zwecke aufgestellt wurden. Bei Listen die vor Beginn der Kirchenbücher 1678 aufgestellt wurden, ist die Zuordnung der Familiennamen zu bestimmten Stellen problematisch, weil familiäre Zusammenhänge nicht nachzuweisen sind. Anhaltspunkte bieten lediglich die Reihenfolgen in den Listen, die oft nur geringfügig voneinander abweichen.
1568 StA Stade Rep. 5b, F.108 Nr.61 IV Bl.4-9
Schatzregister 1568-1571
1602-1621 StA Stade Rep. 5b, F.107 Nr.55
„Restanten der Börde Lesum des 16 Pf.-Schatzes“ (siehe hierzu: Ernst Schütze, Ritterhuder Einwohner 1568-1621, Ritterhuder Heft 9/1987)
1586 StA Bremen - 2 - Z.3.c.5
„Schatzregister der Freyen und Unfreyen“. Das Register der Freien enthält die Namen von 68 Stellbesitzern der Boerde Lessem „Zur Hüde“, die Fache der Gebäude und den Viehbestand. Der „Schatz“ (Steuer) ist angegeben in Daler – ß (Schilling, 32 ß = 1 Daler) - ½ ß oder 6 Pfennige. Aus dem Register der Unfreien wurden die Angaben von 3 Stellbesitzern zur „Kolde Würde“ (Nordseite) entnommen.
1635-1641 StA Stade Rep. 5b F. 114 Nr.129
„Acta betr. Schatz-Sachen, besonders Schatz- und Contributions-Beschreibung von der Börde Lesum und den freien Dämmen Ritterhude, Schönebeck und Heilshorn“
1647 StA Stade Rep.5b F. 117 Nr.170 Blatt 636/637
Landbeschreibung. Diese Liste nennt die Namen der Schatzpflichtigen, ihre Gutsherren, das Land nach Bremerscheffelsaat und Virdellesath, Fache des Hauses / Kate, Zahl der Pferde, Kühe, Jungvieh, Schweine, Schafe, Summe in Rth.
1653 StA Stade Rep.5b Fach 117 No. 156 Blatt 36/37
Hausleute-Verzeichniß. Verzeichniß der Eingesessenen zu Ritterhude.
1663 / 1664 StA Stade Rep.5a Fach 190 Nr.1 Bd.XXI
„Verzeichnis der Capitation des freien Dammes zu Ritterhude“. 1663 „Summa deßen, so vom Freien Dam zur Ritterhude einkommen thut...“ und 1664 „Der Freyen Dämme
zum Schönbeck, Ritterhude undt Heilßhorn KopfGeldes Rechnung ...“
1677 StA Stade Rep.5 Nr.81 Kopfsteuerbeschreibung „Specificatio: Der Eingesessenen der Freyen Dämmer als Ritterhude, Schönebeck undt Eilshorn angesetztes Kopf-Geldt“. Vorhanden sind in Ritterhude 44 Katen - 12 Handwerker - 14 geringe HandKaten – 5 Heuslinge = 75 Stellen, außerdem 18 erwachsene Kinder, Knechte undt Mägde = 93 Steuerpflichtige.
1682 StA Stade Rep. 5a Fach 220 Nr.21
Verzeichnis der Hauswirte „Specification der nach Hochl. Königl. Regierungsbevorderung zu schuldigster Folge gethane Beschreibung zu Ritterhude, deren Einwohnern undt Meyern, wie dieselbe nachfolgender Gestalt dato 31. Octbr. (1682) nach ihrem Alter und Mannschaften, Hauß bei Hauß befunden und designiret worden“. Vorhanden sind 2 Pflugkaten – 29 Handkaten - 15 Brinksitzer - 22 Biesitzer =68 Stellen, Reihenfolge ist dieselbe wie 1691 und 1710.
1691 StA Stade Rep.5a Fach 220 Nr.24 Blatt 326/28
„Verzeichniß der Haußwirthe undt dehren Söhnen von 16 Jahren angerechnet in Ritterhude, Schönebeck und dehn dazu gehörigen Öhrtern“. Zu Ritterhude gehörten 1 halber Hof – 50 Köther - 32 Brincksitzer - 4 Häuslinge = 87 Stellen.
1710 StA Stade Rep.5a F. 221 Nr.26 Bd.I Blatt 143/44
„Verzeichniß derer Haußwirthe und deren erwachsenen Söhne an dem Freyendam Ritterhude vom 11. August 1710“. Vorhanden sind 1 halber Bau - 2 Pflugkaten – 31 Bringkaten - 20 Handkaten - 36 Häuslinge = 90 Stellen. Die Liste von 1710 unterscheidet Dammbauerschaft - Mittelbauerschaft - Oberbeckerbauerschaft und Nordseite.
Die Hauswirtelisten (1710 - 1691 - 1682) beginnen, wie die späteren Hausnummern, in der Dammbauerschaft. Kohlhöfner und Anbauern werden als „Häuslinge“ bezeichnet.
Erst im 19. Jahrhundert sind mit „Häuslingen“ immer die zur Miete wohnenden Einwohner gemeint.
1721 Kreisarchiv Osterholz, Gemeinde Ritterhude
Begräbnisse auf dem Kirchhof. „Nachrichten von den Begräbnissen, wie selbige bey abermahliger Untersuchung Anno 1721 d. 21ten Jan: von mir und den Juraten Harm
Hartjen und Joh: Mahlstedt befunden worden“. Nachträge wurden bis 1748 vorgenommen.
1761 StA Stade Rep.174 Fach 205 Nr.8 Heft 1
Hebungsregister der Interessenten der Ritterhuder Brücken. Im 7jährigen Krieg wurden die Brücken von den „Hannöverschen Truppen“ zweimal zerstört. Das Register nennt die Namen der zur Aufbringung der Reparaturkosten verpflichteten Landbesitzer.
1812 StA Stade Rep.74 Osterholz Nr.191
Einwohnerzählung. Polizeiliste aller Einwohner 1812.
1817 StA Stade Rep.74 Osterholz Nr.572, Nr.573
Grundsteuerveranlagung im vormaligen Gericht Ritterhude
1854-1863 StA Stade Rep.74 Osterholz Nr.591
Erneuerung der Grundsteuer-Mutterrolle, u.a. Liste der Einwohner 1863 mit Haus-Nr. von 1854 bis 1863
1855 Heimatmuseum IV. 14 Landkreis Osterholz
Register des Gutes Sandbeck. Lehnsverhältnisse der Gutsmeier vom Ende des 18.Jh. bis zur Auflösung des Gutes.
1864 StA Stade Rep.74 Osterholz Nr.206
Einwohnerzählung. Urliste der Einwohner und Wohngebäude in der Gemeinde Ritterhude am 3. December 1864.
1865 StA Stade Rep.74 Osterholz Fach 230a Nr.1b
Grundentschädigungstabellen der Feldmark Ritterhude betr. Eisenbahnbau von Bremen nach der Geeste
1876-1945 Kreisarchiv Osterholz, Regal 19 Nachtrag
Mutterrolle der Gemeinde Ritterhude
1910-1955 StA Stade Rep.129 Osterholz VI
Kataster, Gebäudebuch Ritterhude Bd. 1
1946 Eigentümerliste der Gemeinde Ritterhude
Liste der Hauseigentümer, aufgestellt von der Gemeindeverwaltung vor 1945. Ergänzt (vermutlich 1950) mit den neuen, nach Straßen vergebenen Hausnummern.
1949 Adressbuch
Einwohnerverzeichnis der Gemeinde Ritterhude (1949/50), geordnet nach Haus-Nummern, mit Flüchtlingslagern.
1960 Adressbuch
Einwohnerverzeichnis des Landkreises Osterholz 1960, Gemeinde Ritterhude - Alphabetisches Namensverzeichnis mit neuen, nach Straßen geordneten, Haus-Nummern
Geschichte
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische Gesellschaften
Historische Gesellschaften
Genealogische und historische Urkunden
Genealogische Urkunden
Kirchenbücher der Kirche St. Johannes, Ritterhude
Im Pfarrarchiv Ritterhude sind die Kirchenbücher ab 1678 vorhanden. Zweitschriften, sogenannte Kirchennebenbücher, werden im StA Stade Rep.83a verwahrt. Für Ritterhude liegen für die Zeit von 1715 bis 1763 neun Jahrgänge vor, ab 1765 bis 1852 sind die Nebenbücher vollständig vorhanden.
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
- RIEMER, Erhard: Ortsfamilienbuch Ritterhude : Online-OFB.
Helga Müller:
„Ritterhuder Familien“.
Zusammengestellt nach Abschriften aus den Kirchenbüchern:
- von 1678 bis ca. 1800 durch Ernst Schütze,
- aus den Kirchennebenbüchern durch Helga Müller (für Ritterhude liegen für die Zeit von 1715 bis 1763 neun Jahrgänge vor, ab 1765 bis 1852 sind die Nebenbücher vollständig vorhanden. Sie werden im StA Stade Rep.83a verwahrt, eine Kopie bei der familienkundlichen Gesellschaft „Die Maus“ in Bremen.
- Abschriften aus den Kirchenbüchern von 1853 bis 1876 stellte Erhard Riemer zur Verfügung.
Die Familien-Daten sind als DVD in mehreren Archiven (s. o.) einzusehen.
Historische Bibliografie
Veröffentlichungen zur Geschichte des Ortes:
„Vom adligen Gericht zur Gemeinde Ritterhude“
Alt-Ritterhude, Ihlpohl, Lesumstotel, Platjenwerbe, Stendorf, Werschenrege
1996 Verlag M. Simmering, Lilienthal, ISBN-Nr. 3-927723-31-2
Herausgegeben von der Gemeinde Ritterhude
Die Geschichte aller Ortsteile wird von verschiedenen Autoren vorgestellt. Zum Anhang dieser Ritterhuder Chronik gehört eine Darstellung von Detlef Kornmesser zur „Entwicklung Ritterhudes einschließlich der Ortsteile nach der Verwaltungs- und Gebietsreform 1974 - 1996.“
Hans G. Trüper:
Die Genealogie des stiftsbremischen Ministerialengeschlechts von der Hude bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts, in: Norddeutsche Familien-Kunde,Heft 3 und 4/1985
Lüder Halenbeck:
„Ritterhude“ - Abdruck in der Norddeutschen Volkszeitung, 1886
Friedrich Wäbekindt:
Beiträge wurden im Heimatboten, einer Beilage des Osterholzer Kreisblattes veröffentlicht. Der schriftliche Nachlass des Heimatforschers kam nach seinem Tod 1961 ins StA Stade Rep.91.
Ritterhuder Hefte:
Jahreshefte mit Beiträgen zur Ortsgeschichte, 1979 - 2000.
Herausgeber: Heimat- und Bürgerverein Ritterhude.
Autoren u.a. Hans G. Trüper, Ernst Schütze, sowie Kurt und Helga Müller.
Archive und Bibliotheken
Archive
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Zufallsfunde
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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