Rulle/Knollmeyers Mühle

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Regierungsbezirk Osnabrück > Landkreis Osnabrück > Gemeinde Wallenhorst > Rulle > Knollmeyers Mühle

Einleitung

Allgemeine Information

Knollmeyers Mühle, 1937 unter der Adresse Rulle Nr. 70 zu finden, ist eine der beiden Mühlen in der Garthäuser Reihe Rulle. Sie ist auch als Untere Garthäuser Mühle bekannt. Ihr heutiger Name stammt von dem Erbpächter Knollmeyer, der sie seit 1815 betrieb. In früherer Zeit wurde die Mühle auch als Untere Mühle oder als Walburgis-Mühle bezeichnet. Sie teilt sich die Geschichte der Mühlen in Rulle mit der Oberen Garthäuser Mühle. Die Untere Mühle war früher eine Doppelmühle, denn beide ihrer Gebäude fassten die Nette ein.

Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Hochmittelalter

Im Jahre 1253 trug die Mühle den Namen Walpurgis-Mühle.[1] Sie gehörte durch Lehnsverzicht des Gerhard von Mettingen als Lehnsgut der Grafen zu Tecklenburg zum Kloster Rulle.[1] und verfügte über eine verbriefte Müllertätigkeit für die Äbtissinnen des Klosters.[2]

Moderne

Die Mühle zwischen Säkularisation und der Vererbpachtung im Jahre 1815

Nach der Säkularisation 1802 geriet die Untere Mühle vom Kloster Rulle in staatlichen Besitz und wurde im Jahre 1807 zur Verpachtung angeboten. Im Jahre 1814 wurde die Anlage als abgabenfreie landesherrliche Korn-, Boke- und Graupenmühle mit einem oberschlächtigen und zwei unterschlächtigen Rädern beschrieben. Da sich leider zunächst kein Pächter finden wollte, verfiel die Mühle zusehends und wurde im Jahre 1815 versteigert.[3] Höchstbietender war am 5. April 1815 Knollmeyer aus dem nahgelegenen Belm, so dass schon am 16. Mai 1815 der Erbpachtvertrag geschlossen werden konnte.

Beantragung eines Ölgangs 1817

Knollmeyer beantrage im Jahre 1817 die Anlegung eines Ölgangs, welches allerdings 1818 abgelehnt wurde, da in Rulle auch noch die Ross-Ölmühle des Colonen Vornholt existierte.[1]

Bestrebungen zur Minderung des Erbpachtzinses 1820-1830

1820 und 1827 bat Knollmeyer um Minderung des Erbpachtzinses, welches die Klosterkammer in Hannover mit der Begründung ablehnte, dass der Pachtzins in einer öffentlichen Versteigerung zustandegekommen war.[1] Jedoch war der Pachtzins von 8 Malter auf 10 Malter Roggen erhöht worden, und der Ruller Pastor Ferdinand Heinrich Broermann bescheinigte am 23. Juni 1827, dass sich Knollmeyer wegen Geldmangels in einer traurigen Lage befinde.[1] Im Jahre 1830 stimmte die Klosterkammer in Hannover dem Gesuch jedoch zu, so dass ein neuer Erbpachtvertrag ausgefertigt werden konnte.[4]

Die Mühle in den 1830-1840ern

Bis 1835 hatte die Untere Mühle nur einen Mühlengang, allerdings noch eine Bokemühle mit einem Perlgraupengang.[1] Im Jahre 1841 wurde die Mühle als Korn-, Boke-, Walk- und Graupenmühle mit vier oberschlächtigen Rädern beschrieben.[1]

Ablösung

Im Jahre 1852 kam es zur Ablösung der Erbpacht und der sonstigen Gefälle durch Georg Heinrich Knollmeyer durch Zahlung von 15 Taler Gold und 1993 Taler Courant. Dabei war auch die Obere Mühle eingeschlossen

20. Jahrhundert

Anfang der 1930er Jahre wurde der dem heutigen Gebäude am anderen Ufer gegenüberliegende Teil der Doppelmühle abgerissen. Es handelte sich um eine Öl- und Flachsschwingmühle, sowie ein kleines Sägewerk in einem Anbau der Kornmühle.[1]

LuftaufnahmeKnollmeyersMühle.jpg

21. Jahrhundert

Nach längerem Stillstand pachtete pachtete Martin Läer im Jahre 1980 die Mühle und nahm sie 1983 wieder in Betrieb.[2] Im Herbst 2008 trennten sich dann die Wege von Eigentümer Ansgar Knollmeyer und Pächter Martin Läer, denn Knollmeyer wollte selbst den Betrieb übernehmen, was im Mai 2009 gelang.[2] Knollmeyers Mühle ist heute ein beliebtes Naherholungsziel im Landkreis Osnabrück. Die Mühle ist heute betriebsfähig, wird allerdings nur noch als Mahlmühle mit einem Generator zur Stromerzeugung genutzt.[1]

Besitzer und Pächter, Müller und Müllerfamilien

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Historische Quellen

Bibliografie

Historische Bibliografie

  • Wormuth, Rüdiger: Mühlen in Niedersachsen: Mühlen im Osnabrücker Land, Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 47, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg), Michael Imhof Verlag, Petersburg, 2017, ISBN 9783731904984.

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Karten

Mühlenbilder

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Verweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Wormuth, Rüdiger: Mühlen in Niedersachsen: Mühlen im Osnabrücker Land, Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 47, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg), Michael Imhof Verlag, Petersburg, 2017, ISBN 9783731904984, S. 400.
  2. 2,0 2,1 2,2 Rolf Wessel: Neues Leben in der Wassermühle Nettetal, in: Der Mühlstein 48, 26. Jahrgang, 2009, S. 46, Online, Zugriff am 08. Jun 2022.
  3. Niedersächsisches Landesarchiv Hannover: Vererbpachtung der Garthäuser Mühlen 1815 - 1815, NLA HA, Hann. 113, Nr. 15158
  4. Niedersächsisches Landesarchiv Hannover: Gesuch des Müllers Knollmeyer, Erbpächter der Garthäuser Mühle zu Rulle, wegen Herabsetzung der Pachtsumme 1830 - 1830, NLA HA, Hann. 113, Nr. 15170

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