Schachenhof
Schachenhof
Der Schachenhof war ein Meiereigut der Herrschaft Justingen und war Herrschaftsgut. Er lag etwa 1 km nördlich des Dorfes Justingen, wurde aber im März und April 1928 restlos abgebrochen. Vom Schachenhof aus wurden die umliegenden Herrschaftsfelder bewirtschaftet. Der einzeln stehende Hof bestand ehemals aus mehreren Ökonomiegebäuden (Städeln, Stallungen), einem Wohngebäude und einer Zisterne. Eine Stallung war der Schafstall; die Herrschaft Justingen betrieb ehemals eine umfangreiche Schafzucht. In einem anderen Gebäude wurden 1618 sämtliche Jagdutensilien der Herrschaft Justingen aufbewahrt (Rothes Buch der Herrschaft Justingen von 1618 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart).
Das älteste Urbar der Reichsherrschaft Justingen von 1497 erwähnt den Schachenhof nicht; nur der Flurname Schachen wird verwendet. Ob bereits 1497 der Schachenhof bestand oder nicht, besagt das Urbar nicht. Nach Schilling (S. 141) ist der Hof vielleicht erst im 16. Jh. entstanden; er wird jedenfalls erstmals 1580 wörtlich erwähnt.
Nach dem Verkauf der Herrschaft Justingen an Württemberg 1751 diente der Hof weiterhin der Schafzucht und dem Feldbau auf den Schachenäckern und Schachenwiesen unter der Leitung des Schachenhofbaumeisters. Im 19. Jh. verkaufte Württemberg Teile der Felder und versuchte, den Schachenhof ebenfalls an Privatleute zu veräussern. Zeitweise war auf dem Schachenhof auch der Revierförster untergebracht.
Literatur
- Reichardt, Lutz, Ortsnamenbuch des Alb-Donau-Kreises und des Stadtkreises Ulm. Stuttgart: Kohlhammer, 1986 (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B Forschungen, Bd. 105), Stichwort "Schachenhof", S. 255.
- Schilling, Albert: Die Reichsherrschaft Justingen: Ein Beitrag zur Geschichte von Alb und Oberschwaben. Stuttgart: Selbstverlag des Verfassers, 1881.
- Tauscher, G.: Schachenhof und Bewinde. Blätter des Schwäbischen Albvereins Jg. 40, 1928, Nr. 7, Sp. 205–208.