Schlaganfall
Schlag ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Schlag. |
Krankheitsbezeichnung
Bedeutung: neurologischer Notfall, bei dem es aus unterschiedlichen Ursachen zu einem plötzlichen ("schlagartigen") Funktionsverlust von Teilen des Gehirns kommt.
Weitere Bezeichnungen:
- Schlag
- Schlagfluss
- (lat.) apoplex oder apoplexie, auch apoplexia cerebri
- Apoplektischer Insult
- (engl.) stroke
- Cerebrovascular accident (CVA)
Symptome des Schlaganfalls
Die Symptome sind von der betroffenen Hirnregion abhängig, aber im Wesentlichen unspezifisch. Im Einzelnen können beobachtet werden:
- Plötzlich auftretende sehr heftige Kopfschmerzen als Hinweis auf eine Hirnblutung.
- Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit.
- Plötzliche Schwäche oder Gefühlsstörungen einer Körperseite.
- Halbseitige Lähmungen von Extremitäten oder des Gesichtes (hängender Mundwinkel).
- Verlust der Sprechfähigkeit oder Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen.
- Eine plötzliche Sehstörung, vor allem, wenn sie nur auf einem Auge auftritt.
- Wahrnehmungsstörungen
- Plötzlich einsetzender Schwindel mit Gangunsicherheit.
Diese Liste gibt nur die häufigsten Symptome wieder und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ursachen
Es lassen sich im Wesentlichen zwei Hauptursachen und Formen des Schlaganfalls ausmachen
- Hirninfarkt und
- Hirnblutung,
die allerdings weiter differenziert werden.
Hirninfarkt
Der primär ischämische Schlaganfall (Hirninsult, Hirninfarkt) ist Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung des Gehirns, bei der es durch eine Minderversorgung mit Sauerstoff zu einem Absterben von Nervenzellen im Gehirn kommt. Die betroffenen Hirnregionen fallen aus. (ca. 85% der Schlaganfälle). Dies geschieht meist, weil sich ein Blutgerinnsel im Körper löst, mit dem Blutfluss ins Gehirn gespült wird und dort ein Gefäß verschließt.
Risikofaktoren des Hirninfarktes
- Bluthochdruck (Hypertonus)
- Rauchen
- Fettstoffwechselstörungen
- Übergewicht
- Verengungen oder Verschluss einer oder beider Halsschlagadern
- Verengung oder Verschlüsse von Hirnarterien
- Herzrhythmusstörungen
- Gerinnungsstörungen (auch genetisch bedingte)
- Antibabypille (ist nie alleiniger Auslöser, in Kombination mit z.B. dem Rauchen bekannter Auslöser für verschiedene Blutgerinnungs-Erkrankungen)
Behandlung
Wird schnell gehandelt, und sprechen keine anderen Risikofaktoren wie hohes Alter oder schwerwiegende Vorerkrankungen dagegen, kann innerhalb von drei Stunden versucht werden, den Gefäßverschluß aufzulösen, um das Hirngebiet, das von diesem Gefäß versorgt wird, wieder zu durchbluten und die Symptome zu mindern.
Da hierbei die Blutgerinnung insgesamt für Stunden stark herabgesetzt wird, besteht die Gefahr für den betroffenen Patienten, Blut nach außen (durch zum Beispiel zuvor nicht erkannte Sturzverletzungen) oder, noch eher, in innere Organe (im schlimmsten Fall in das geschädigte Hirnareal) zu verlieren.
Nach einem Hirninfarkt
- Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung
- Ein leichter Bluthochdruck ist, vor allem bei einer bekannten Verengung der Halsgefäße, erwünscht.
- Rasche Förderung des Patienten in seinen erhaltenen Fähigkeiten
Hirnblutung
Der primäre hämorrhagische Insult ist durch den Riß eines Blutgefäßes oder eines Aneurysmas im Gehirn in ca. 15% der Fälle Ursache eines Schlaganfalles. Die Sterblichkeit ist bei dieser Erkrankung rund 50%. Blut tritt in umliegendes Gewebe ein. Zum einen ist dadurch die Blutversorgung der nachfolgenden Hirnareale unterbrochen, zum anderen führt die Blutung zu einer Erhöhung des Hirndrucks und damit zu einer Minderversorgung des gesamten Gehirns.
Risikofaktoren
zum Beispiel:
- Gefäßverletzungen,
- Gerinnungsstörungen (auch genetisch oder medikamentös bedingt),
- offene oder geschlossene Schädel-Hirn-Verletzungen
- Bluthochdruck
- koronare Herzkrankheit,
- bestimmte Medikamente
- Drogen
- Hirnblutungen kommen gehäuft bei Alkoholikern vor.
Behandlung
Je nach Ausdehnung und Lage der Blutung, dem Zustand des Patienten und Ressourcen eines neurochirurgischen Zentrums kann die Blutung mit operativen Maßnahmen zum Stillstand gebracht werden, seit einigen Jahren auch mit so genannten minimalinvasiven Operationsstechniken.
Ist eine Operation nicht möglich, kommen folgende Maßnahmen zum Einsatz:
- Blutgerinnungshemmende Medikamente werden abgesetzt.
- Ein eventueller Bluthochdruck wird medikamentös gesenkt.
- Patienten haben zur eigenen Schonung strenge Bettruhe zu halten.
Prognose
In schweren Fällen kann aus einem Schlaganfall ein Koma oder der Tod resultieren. Obwohl der Schlaganfall eine Erkrankung des Gehirnes ist, kann er den ganzen Körper betreffen. Einige der Behinderungen, die nach einem Schlaganfall erhalten bleiben wie Lähmungen, kognitive Defizite (Probleme beim Erkennen, Verstehen, Lernen), Sprachprobleme, emotionelle Probleme aber auch Druckstellen, Lungenentzündungen und Kontinenzprobleme erfordern besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Depressionen sind nach einem Schlaganfall verständlich und nicht selten.
(Erste Erläuterungen wurden als Teil entnommen aus der deutschen Wikipedia)