Schlesisches Namenbuch/051

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Schlesisches Namenbuch
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  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)
Ticze von Northowsen 1369/72 Liegnitz; Tyczeman v. Hoberg 1392 Görlitz; Nickil Tycze 1411 Liegnitz; Matis Titze 1482/83 Görlitz; Cunne ticzmanynne 1381 Liegnitz.


Trautmann (Görlitz [38] Liegnitz [8] Hirschberg [5] Schweidnitz [9] Neisse Neustadt [5] Ratibor [4] Oppeln [4]), mit Umlaut Treutmann (nur Görlitz [5]).

Altdt. TN. Trutman („traut, lieb“), jüngerer Schicht, in Oberdeutschland zu Hause. Vgl. Waltherus dictus Trutman 1288 Basel (Soc. 37 u. 170); Arnoldus dictus T. 1291 Oberrh. (Stark S. 151). Auch im ON. Trautmannsdorf in Niederösterreich und Steiermark. In Schlesien nur als FN. belegt: Martinus Trawtman, prior in Trebnicz (Mon. Lubensia 57.); Hannus Trautman 1456 Wünschelburg; Lorencz Trautman 1450/51 Görlitz; Nickel Treutman 1440/41 Görlitz; Merten Treutman 1566 Liegnitz.


Trautwein (Liegnitz [5] Breslau), Trutwin (!) (Liegnitz [3] Breslau).

„Trauter Freund“. Ein Bauer Trutwin 1300 im Elsaß (Soc.). – Belege: Truthwin, Augustinerabt in Sagan; FN. Trutwin in Alt-Breslau; Henczil Trutewyn 1381 Sorau Land; Niclos Trewthwin 1420/21 Görlitz; Thomas Trütwein 1431/32 Görlitz.


Ulbrich (Görlitz [33] Liegnitz oft, Hirschberg [11] Trebnitz[6] Öls [6] Ratibor [6] Beuthen [9]), selten Ulbricht, in der Grafschaft Olbrich, Olbricht (Glatz [22] Neurode [16]); selten Albrecht, Albrich.

Die schles. Form von Albrecht (altd. Adal-berht), schon im 14. Jh. vereinzelt als Ulbrecht bezeugt. Seine Verbreitung verdankt der Name dem (heil.) Erzbischof Adalbert von Magdeburg 968, dem Posen unterstand oder – mindestens ebenso wahrscheinlich – dem Preußenmissionar, dem heiligen Adalbert von Prag († 997); seine Grabstätte in Prag. Die slaw. (poln.) Entsprechung ist Woyczech (Mikl. Nr. 44), s. unter Woithe! Die Koseform s. unter Opitz und Elbel! – Belege: Alberich Ruwe 1319 Schweidnitz; Albericus leshornus 1307 Breslau = Albertus l. 1308 Breslau (Rcht. 12); Olbrich Strachen 1398 Breslau; Olbrecht (Trebnitz) Cod. 4,295; syme mageczogen Ulbrecht 1379 = Albrecht Gryfstete zuchtmeyster 1386 Görlitz (Cod. Lus. III); Ulbrecht Uschilnik von der Elgot 1422; Ulbrecht Geisseler 1482 (Lehnsurkdn. S. 457). Als FN.: Pawil Ulbrecht 1477 Wünschelburg, Merten Ulbrich(t) 1546 Liegnitz. Vgl. auch den schles. ON. Ulbersdorf (= Albrechtsdorf)!


Ulke (Liegnitz [8] Hirschberg [9] Ratibor [10], Beuthen [0]!), Ulich, Uhlich; Ulisch.

KF. mit slaw. k-Suffix bzw. -isch-Suffix von Ulrich (= Odal-rich). – Belege für Ula = Ulusch bei Bahlow, Diss. S. 109; für Ull = Ulrich bei Rcht. S. 16. Ferner: Ulich von Czeschaw 1381 Sorau Land; Caspar Ulich tischer 1559 Görlitz. Zur Form Ulich vgl. ON. Ullrichsberg b. Roßwein (alt auch Ullichberg) und Heynich v. Rechinberg 1364 (UB. Liegnitz).


Ullrich (Görlitz ? Liegnitz [16] Hirschberg [9] Glatz [8] Beuthen [6] Ratibor) nebst KF. Ullmann (Görlitz [6] Liegnitz [12] Sagan [5] Breslau [6] Beuthen [6]).

Der altdeutsche TN. (ahd.) Uodalrich = Odalrich („Erbgut“ und „mächtig“), in Süddeutschland äußerst volkstümlich durch den heil. U., Bischof von Augsburg († 973). – Belege: Her Ulrich um 1300 Breslau (Regesten 2608); Ulrich kannengiesser 1349 Breslau; Ulrich (Ull) plethener 1363 Breslau; Ulrich Swab 1372 Liegnitz (GB. I 9b); Ulrich Megner schleiffer 1546 Görlitz; Johannes Ulrici 1333/41 Liegnitz (UB.); Jekil Ulrich 1384 Liegnitz; Michel Ulrich 1426/27 Görlitz; Bartil Ulrich 1449/50 Görlitz u. ö. ebd.! Ulman Wayner 1372 Glatz; Ulman v. Marus (Burdach Bd. 9); Ulman Leritcz 1337 Wohlau (Cod. 29); Ulmannus de Swidenicz 1315 Breslau; Hanns Ulman 1449/50 Görlitz u. ö. ebd.; (Hensil) Uleman 1385 ca. Schweidnitz.


Völkel (Görlitz [11] Breslau oft, Glatz [6] Neurode [7] Neustadt [9] Liegnitz [4] Hirschberg [4] Neisse), Fölkel, Velkel, Felkel.

KF. mit l-Suffix vom altdt. PN. Volkmar; nebst dieser Vollform besonders im Glatzer Land einst beliebt; vgl. die Belege und die andere KF. Volkmann! v. Zeschau (S. 324) weist auf die uralte Grimmaische Familie Völkel hin. – Belege: Volkil Jerlingi consul 1332 Glatz; Marg. Sparbyryn, deren Vater: Velkil 1350/51