Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/034
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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darauf starb (29. September). Der Zug der Kron-Prätendenten Rorik und Gottfried war indessen nicht von Erfolg, und sie kehrten wieder zurück von wannen sie ausgezogen waren. Rorik aber (- von Gottfried ist nicht mehr die Rede -) rüstete sich aufs neue, und mit Bewilligung seines neuen Lehnsherrn Lothar führte er abermals 857 eine Flotte nach Jütland, und diesmal mit dem Erfolge, daß Erich ihm und seinen Genossen den Landstrich zwischen der Eider und dem Meer abtrat. Dabei behielt er wahrscheinlich sein Lehn in Friesland, wo unterdessen wiederum Normannenschaaren 858 Dorstadt erstürmten, Utrecht eroberten, und den Bischof von dort vertrieben. 863 aber sehen wir Rorik, als eine neue Schaar Nordischer Krieger den Rhein aufwärts sogar bis Köln drang, diese zum Rückzug bewegen gleichwie er sie dahingeführt. Treu hingegen war dem Lothar Roriks Neffe, Rodulf, ein Sohn des Harald, zu dessen Belohnung eine Schatzung über das ganze Lotharingen ausgeschrieben wurde. Den Rorik hatten unterdessen die Friesen, welche zu Kokkinge an der Vechte wohnten, vertrieben; 867 ward im Reiche gegen ihn gerüstet, da man seine Zurückkunft erwartete. Lothar starb unterdessen 869; Karl der Kahle von Frankreich nahm Lothringen ein, und verbündete sich 870 mit Rorik, der nun wieder zu Ehren und in Besitz kam. Dieser Besitz fiel freilich 870 schon in Ludwigs Antheil, aber Karl wußte Rorik insgeheim zu gewinnen, 872. Er versuchte es auch mit Rodulf, dessen Forderungen aber verworfen wurden, und der darauf, indem er glaubte, daß Rorik daran Schuld wäre, nach Dänemark zog, Anhänger sammelte, 873 in dessen Gebiet einfiel, aber mit 800 der Seinigen erschlagen ward. Rorik aber soll einige Jahre nachher in einer Schlacht bei Andernach, wo Karl des Kahlen vornehmste Kriegsoberste fielen, umgekommen sein 876. Es war nun noch Einer von dem Halfbanschen Stamm des Königsgeschlechtes übrig, Gottfried, der Sohn des Reginfried. Er hatte, wie vorhin erwähnt ist, in Frankreich, später vermuthlich anderswohin auf Vikingsfahrt sich begeben. Dieser erschien nun 880 nach Roriks Tode, um auf das Friesische Herzogthum dieses seines Vatersbruders Anspruch zu machen, an der Schelde, hielt sein Winterquartier zu Kortryk, verwüstete 881 die Seeländischen Inseln, vernichtete die Ueberreste der Menagier und der Sueven, die sich dort noch von Kaiser Honorius Zeiten her erhalten hatten, drang bis nach Haslo oder Asklo an der Maas bei Mastricht,