Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/093
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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des Augustinus, die alten Brittischen Christen in Wales zur Vereinigung mit den neubekehrten Angelsachsen zu bewegen, war aber erfolglos (601); sie wollten von ihrer abweichenden Osterfeier und sonstigen alten Gebräuchen nicht lassen, auch den Papst Gregor nicht als kirchliches Oberhaupt anerkennen, ja es kam sogar zum Kriege, worin die Britten eine große Niederlage erlitten. Unter den Angelsachsen aber war zugleich mit dem Christenthum die päpstliche Obergewalt begründet, und blieb freilich nach König Edilberts Tode unter seinem Sohn Eadbald, der als Feind der Christen auftrat (grade wie es sich öfter in der Kirchengeschichte wiederholt hat), noch einmal ein Wiederaufleben des Heidenthums nicht aus, so war doch dies vorübergehend, und bald breitete das Christenthum sich siegreich aus. - Bei dem fortwährenden Verkehr aber, welcher zwischen den Angelsachsen in Brittanien, und ihrer alten Heimath Statt hatte, konnte es nicht fehlen, daß nicht eine Kunde vom Christenthum hieher hätte gelangen sollen; eine andre Frage aber ist es, inwiefern christliche Vorstellungen und Ideen wirkliche Aufnahme gefunden haben. Sehen wir indessen von diesen mehr zufälligen Berührungen ab, so ist es doch eben auch England, wo wir unter den bekehrten Angelsachsen das absichtliche Bestreben hervortreten sehen, das Christenthum den diesseitigen Stammgenossen mitzutheilen, und eine Reihe von Missionären tritt uns vor Augen, die dafür sich bemühten, wenn gleich unentschieden bleibt, ob ihre Wirksamkeit sich überhaupt auf unsere und nicht vielmehr auf südlichere Gegenden erstreckt habe. Gewiß mit Unrecht ist namentlich vieles, was auf die südlicheren Friesen im jetzigen Ost-Friesland und Holland sich bezieht, auf unsre Nord-Friesen gedeutet worden, so wie auf die Nordelbingischen Sachsen, was auf südlichere Sächsische Volksstämme Bezug hat. Vorangegangen waren mit solcher Thätigkeit zur Bekehrung der heidnischen Völkerschaften des Festlandes Columbanus und Gallus, die ihre Wirksamkeit bis an die Alpengegenden hin ausgebreitet hatten (Gallus gest. 95 Jahr alt 640; von ihm Sanct-Gallen in der Schweiz benannt). Von einem Angelsachsen Eckbert, der um 620 nach Dithmarschen gekommen und 638 gestorben, wollen Dithmarsische Chronikenschreiber wissen. Heimreich will als den ersten Apostel seiner Nordfriesen Sanct Egisthus angesehen wissen, setzt ihn aber ins Jahr 589, während, wie wir zu Anfang dieses Abschnitts sahen, Andere ihn zu Bardewik ein halbes Jahrtausend früher