Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/128

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Siege über die Slavischen Völkerschaften ein Bisthum zu Oldenburg in Wagrien hinzu 952, wo Marco als erster Bischof verordnet ward. Jetzt erst konnte das Erzstift sich den älteren Deutschen Erzbisthümern Salzburg, Mainz, Trier, Cöln einigermaaßen gleichstellen. Von Seiten Cölns aber erhob sich nun eben ein Angriff, indem der dortige Erzbischof Bruno die alten Ansprüche auf Bremen erneuerte. Doch drang derselbe nicht damit durch, sondern es erfolgte eine für das Hamburger Erzstift günstige Entscheidung. Bruno, ein Bruder (nicht Sohn, wie Adam von Bremen sagt) Otto des Großen, berief sich darauf, daß jetzt endlich das Hamburger Erzstift Suffragan-Bischöfe habe, und somit nun das Bisthum Bremen wiederum füglich in die alte Abhängigkeit von Cöln zurückkehren könne. Allein Otto gab nicht zu, daß das Hamburger Erzstift, den Gefahren durch die Nachbarschaft der Heiden ausgesetzt, beeinträchtigt und geschwächt werde. Ueberdies stand Adeldag persönlich in hoher Gunst bei dem mächtigen Otto, den er auf seinen Zügen nach Italien (wo derselbe 962, 2. Februar zum Kaiser gekrönt wurde) begleiten mußte. Auch an sonstigen Gunstbezeugungen für Adeldag und sein Erzstift ließ Otto es nicht fehlen, namentlich verlieh er ihm 966 die kaiserlichen Gerechtsame in der Stadt Bremen und 967 für alle Besitzungen des Stifts die Befreiung von aller Gerichtsbarkeit der kaiserlichen Beamten.[1] Somit ward der Grund zu der weltlichen Hoheit dieses nördlichsten Erzbisthums gelegt, nachdem schon längst die südlicheren auf diesem Wege vorangeeilt waren. Auch das von Otto gestiftete Erzbisthum Magdeburg (welches um 968 völlig zu Stande kam, und dem die in den bezwungenen Slavischen Gegenden errichteten Bisthümer mit Ausnahme von Oldenburg untergeben wurden), nunmehr das sechste Deutsche Erzstift, erhob sich bald zu bedeutendem Ansehen. Dort in Magdeburg, in dem von ihm gegründeten Dome hat Otto auch seine Ruhestätte gefunden. Der Tod setzte 973, den 7. Mai seiner Laufbahn ein Ziel. Kurz vor ihm war am 1. April Hermann Billung verstorben, den er seit 961


  1. Die Urkunden darüber stehen bei Staphorst I, S. 301, 302. Lindenbr. Scr. rerum Germ. 130. 131. Hamburg. Urkundenb. von Lappenberg. Hamburg 1842. vgl. Lappenberg über die älteren Bischöfe der Diöcese des Erzbisthums Hamburg, im Archiv der Gesellschaft für deutsche Geschichtskunde Bd. VIII.