Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/201
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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der jetzt unter dem Namen des Segeberger Kalkberges bekannt ist — mit Befestigungen versehen. Vielleicht ist damals schon von Vicelin der Gedanke gefaßt, unter dem Schutze dieser Feste ein Tochterkloster seines Münsters zu gründen, auf Slavischem Boden selbst. Es war dies die Weise, wie man in jenen Zeiten mit Ausbreitung des Christenthums verfuhr: man suchte Missionsstationen zu gewinnen und als solche Stationen, für welche man natürlich einen möglichst gesicherten Platz wünschte und wählte, haben wir die Klöster nach ihrer ersten Anlage zu betrachten. — Aber ehe etwas weiteres ausgeführt werden konnte, sank Knud Laward unter meuchelmörderischen Händen 1131 den 7. Januar, und abermals sanken mit ihm die Hoffnungen für den Sieg der Kirche.
Pribislaus und Niclot, zwei Wendische Häuptlinge, erhoben sich nun sofort und bemächtigten sich der Herrschaft, jener in Wagrien und Polabingien, dieser in dem Lande der Obotriten. Zwei scheußliche Bestien nennt Helmold sie. Die Götzen wurden wieder verehrt, Prove im Lande Oldenburg, die Siwa bei den Polabern, Radegast bei den Obotriten. Die Priester tranken wieder Opferblut, und auch an Menschenopfern fehlte es nicht. Noch einmal hob das Heidenthum unter den Slaven mächtig sein Haupt empor.
Wenn nicht vom Kaiser, dem Reichsoberhaupte, als dessen Vasallen die Wendenfürsten sich anerkennen mußten, war schwerlich von einer andern Seite her Abhülfe zu erwarten. Der Kaiser Lothar stand zum Glück mit einem Heer in Norddeutschland, und Vicelin verabsäumte es nicht, sich zu ihm nach Bardewik zu begeben und die Lage der Dinge vorzustellen, zugleich auch darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig die Besetzung des Alberges sein würde, wo die von Knud Laward aufgeführten Befestigungen vom Grafen Adolph von Holstein, dem sie an der Gränze seines Landes sehr ungelegen, wehrlos gemacht worden waren. Nachdem der Kaiser die Lage hatte erforschen lassen, begab er sich selbst nach jenem Punkte, dessen Wichtigkeit er erkannte, und es wurden zur Erbauung einer Burg die Nordalbingier insgesammt aufgeboten. Auch die Häuptlinge der Slaven mußten Hülfe leisten, wie ungern sie es auch thaten. Es konnte ihnen nicht verborgen sein, wie sehr sie durch diese Zwingfeste auf Slavischem Boden bedrängt werden würden, und wie von diesem Punkte aus sich die Macht der Deutschen ausbreiten