Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/233
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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jährlich zu feiern und den Abend vorher mit Fasten zu begehen, sowie auch den Abend vor Allerheiligen und den Charfreitag. Die Dänen hatten aber damals schon einen Nationalheiligen erhalten an dem erschlagenen König Knud, der 1100 canonisirt war und am 10. Juli verehrt wurde. Gleicher Ehre genoß der 1010 ermordete Norwegische König Olav (S. Olaus) und hatte sein Fest am 29. Januar. In der Folge mehrte sich die Zahl der Heiligen, auch der nationalen oder für national gehaltenen, beträchtlich, wovon denn später mehr.
Außer den Sonn-, Fest- und bedeutendsten Heiligen-Tagen waren dann auch noch insbesondere die Fasten zu halten, zunächst die vierzigtägigen vor Ostern, die schon längst, ehe das Christenthum hier eingeführt ward, in Gebrauch waren, denen aber große Ausgelassenheiten vorangingen, am Montage und in der Nacht darauf vor Anfang der Fastenzeit, die am Dienstag vor dem Aschermittwoch begann. Man sagte dem Fleisch Lebewohl, woher der Ausdruck Carneval als Bezeichnung der Fastnachtslustbarkeiten kommen soll (caro vale). Depositio carnis, die Hinwegthuung des Fleisches, nämlich als Speise, ist der auch vorkommende Ausdruck. Dazu kamen noch die Quatember-Fasten, vierteljährliche zu den vier Zeiten (quatuor tempora) am Mittwoch, mit Freitag und Sonnabend (die ohnehin Fasttage waren) in der ersten Woche des März, in der zweiten des Juni, in der dritten des September und in der Woche vor dem Christfeste. So war für das Fränkische Reich auf dem Concil zu Mainz 813 verordnet.[1]
Die Hauptsache an den Festtagen bestand in Abhaltung der Messe seitens der Geistlichkeit und Anwesenheit dabei seitens des
- ↑ Auf die quatuor tempora bezieht sich der Vers:
- Post Crux, post Cineres, post Spiritus atque Luciae
- Sit tibi in angaria quarta sequens feria.
- Post Crux, post Cineres, post Spiritus atque Luciae