Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/XIX
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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Mond betrachtete, möchte in unsern Tagen bei Manchen der Gesichtspunct und die Anschauung geradezu sich umkehren. Jedoch so wenig der Staat sich durch die Kirche kann beherrschen lassen, ebenso wenig kann unsre Religion, und ihr Organismus ist unsre Kirche, sich dem Staate hingeben und aufopfern, denn sie ist nicht eine nationale, sondern universelle Religion. Dafür bürgt uns unser Glaube und unsre Erkenntniß. Unsre Religion darf nicht eine Magd der Politik werden, sie würde sich damit verweltlichen und alle Wendungen und Wandelungen, alle Irrgänge, alle Schicksale ihrer Herrin zu theilen und mitzumachen haben. Die Staatsgesellschaft hat vielmehr in unsrer Religion eine höhere Veredlung und Moral, die Rechtsgemeinschaft und Ordnung ihre Weihe und Heiligung zu suchen.
Mit dem Capitel über die Beziehungen der Kirche zum Staate im Mittelalter endigt dieser erste Band, während der zweite mit der Geschichte unsrer Erzbischöfe und Bischöfe anhebt. Derselbe ist unmittelbare Ergänzung und Fortsetzung dieses ersten und soll in Jahresfrist herauskommen. Wir wollen hier, wie oben bemerkt worden, schon dessen Inhalt kurz angeben.
Auf die Nachrichten über die Bischöfe und deren Kirchenregierung, sowie die damit in Zusammenhang stehenden Domcapitel, folgen die über die niedere Geistlichkeit. Daran reihet sich die Geschichte der Klöster und ihrer Einrichtung, zunächst der begüterten, dann der Klöster der Bettelorden, ferner der kirchlichen Wohlthätigkeitsanstalten, der kirchlichen Gilden und Calande. Demnächst widmen sich der Geschichte des geistlichen Gutes und dem alten kirchlichen Zehntenwesen eigene Capitel, ebenso den Kirchgebäuden und deren eigenthümlicher Bauart. Zuletzt folgen übersichtliche Darstellungen der kirchlichen Verhältnisse und Einrichtungen in Wagrien, in Holstein und Stormarn, in Dithmarschen zu Ende des Mittelalters. Wenn aber eine solche Darstellung von Schleswig fehlt, so hat das darin seinen Grund, dass dieselbe neben der detaillirten, historisch durchgeführten kirchlichen Statistik des Herzogthums von Jensen in der That als überflüssig erscheinen mußte.
Nachdem somit der Inhalt der zwei Bände dieses Werkes, welche sich mit dem Katholicismus in unserm Lande beschäftigen, unseres Erachtens genügend bezeichnet worden, drängt sich am Schlusse