Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/051

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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vierzehn Vicareien gestiftet und Ukert, indem er diese Nachricht giebt, bemerkt[1], daß man auch Vicarii Vicariorum oder Vice-Vicare erwähnt finde. Es waren aber in der Kirche zu Eutin außer dem Hochaltar noch 10 Nebenaltäre. Nr. 1 und 2 am S. Andreas-Altar, das dritte Vicariat am Altar des Erzengels Michael, 4 und 5 am Altar des heiligen Antonius, 6 an dem des heiligen Nicolaus, 7 an dem Marien-Altar, 8 wiederum an einem Altar des Erzengels Michael, das 9. Vicariat an dem des heiligen Bartholomäus, 10 und 11 am Altar der heiligen Gertrud, 12 an dem Catharinen-Altar, wiewohl sich eine andere Nachricht findet, daß diese Vicarei an dem Altar Petri und Pauli gestiftet worden sei. Zu welchem Altar die dreizehnte Vicarie gewesen, findet sich nicht, die vierzehnte endlich war am Altar Marci und Marcellini. — Von den Vicarien im Dom zu Schleswig haben wir ein Register[2] etwa aus dem Jahre 1532, als schon die Reformation eingebrochen war. Es konnten damals noch 29 solcher aufgeführt werden mit Angabe der Einkünfte, Inhaber und einiger sonstigen Verhältnisse. An einigen dieser Altäre war aber mehr als Ein Lehn oder beneficium gewesen, an dem Marianer-Altar dienten vier Priester; an dem Altar des Evangelisten Johannes hatten die drei Lectores ein Lehn; an dem Altar der heiligen Dreifaltigkeit, den die sämmtlichen Vicare gestiftet hatten, wechselten diese mit dem Messelesen. Die Zusammenzählung ergiebt, daß etwa 36 Geistliche an diesen Altären fungiren sollten. Nimmt man dazu nun die 16 Vicarii majores und die 24 Domherren, so käme für diese Kirche allein eine Zahl von 70 bis 80 geistlichen Bedienungen heraus. Dabei ist freilich in Anschlag zu bringen, daß die Domherren sich durch die Vicare vertreten ließen, und daß wohl oftmals mehrere Pfründen und Aemter vereinigt waren. Aber über die Maßen zahlreich war denn doch die Geistlichkeit.

Wir könnten nun zu andern Kirchen übergehen und würden auch hier ähnliche Bemerkungen machen können, immer aber würde dasselbe sich wiederholen. Da viele Altäre und Vicariate von Gilden und Brüderschaften gestiftet waren, so wird ohnehin später, wenn von diesen die Rede ist, noch manches Einzelne vorkommen. Dahingegen


  1. a. a. O. S. 30.
  2. Mitgetheilt in Michelsen und Asmussen, Archiv für S. H. L. Staats- und Kirchengesch. II. S. 521-543, mit Anmerkungen von Jensen.