Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/065
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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in Bordesholm die Rede[1], doch in Schreiben von auswärtigen geistlichen Personen 1322 nennt der Erzbischof es Neumünster sonst (alias) Bardesholm. Als Graf Gerhard 1326 dem Kloster das Patronat der Kieler Kirche schenkte, heißt es, dasselbe habe seinen früheren Wohnort verändert und einen neuen gesucht, womit aber kaum in Einklang zu bringen ist, wenn in derselben Urkunde der Landesherr sagt, die Schenkung der Kieler Kirche sei eben deswegen geschehen, damit das Vorhaben der Verlegung Fortgang gewinne. 1328 aber erfolgt die erzbischöfiiche Bestätigung der Verlegung des Klosters an einen ruhigeren und vom Weltgetümmel mehr abgeschiedenen Ort, und es wird Ablaß für diejenigen ertheilt, die zum Bau behülflich sein würden, 1. August; 15. Juli bedient der Erzbischof sich des Ausdruckes, das Kloster sei jetzt (nunc) versetzt. Otto Pogwisch vermachte 1327 der Kirche, die erbaut werden sollte oder im Bau begriffen war, 300 Mark, insbesondere 100 Mark zu gläsernen Fenstern[2]. Die Vollendung und Einweihung der Kirche wird 1332 geschehen sein. Es wird angegeben, die völlige Uebersiedelung sei geschehen 205 Jahre nachdem Vicelin nach Holstein gekommen, als der fünfzehnte Propst des Stifts Hinrich Swineborch gegen 11 Jahre sein Amt bekleidet hatte. Damit stimmt eine freilich erst zu Anfange des sechszehnten Jahrhunderts am westlichen Ende der Kirche außen in Mauersteinen angebrachte Inschrift, welche besagt: Dies Kloster sei gegründet in Neumünster Anno 1125 durch den ehrwürdigen Propst Vicelin seligen Andenkens, welcher 1154 verstorben; von da verlegt im Jahre des Herrn 1332 durch Hinrich Swineborch aus Lübeck den funfzehnten Propst, welcher 1343 gestorben; reformirt endlich 1490 durch den Prior Andreas Laer von Daventer seligen Andenkens, der 1502 gestorben.
- ↑ Westphalen mon. ined. II, 69-74.
- ↑ Leider sind diese gemalten Glasfenster in unseren Tagen, als die alte Kirche abgebrochen ward, vernachlässigt worden und untergegangen. Es war darauf unter andern das Bildniß Vicelins dargestellt, wie sich aus einem ungedruckten, in unserem Besitze befindlichen Kataloge der von Westphalen'schen Bildersammlung zur Schl. Holst. Landesgeschichte ergiebt. Hiernach ist die Note (8) in unserm ersten Bande S. 239 (GenWiki-Red.: In der DigiBib-Edition = Fußnote 2 auf der Einzelseite.) insofern zu berichtigen, als es daselbst nur vermuthet wird, daß das Bild des Vicelin nach einem alten Gemälde copirt sei.