Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/238

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Neumünster gegen Besitzungen in Willenrade und Rohlstorf eingetauscht habe. Die Besitzungen in Seestermühe müssen sehr alt sein, da sie schon dem Vicelin vom Erzbischofe gegeben wurden; die in der Wilstermarsch lagen bei Honigfleth, Bischof und Stördorf, und heißen noch Mönkenland. Sie wurden vor 1526 an Johann Ranzau verkauft. An eben denselben verkaufte das Kloster 1536 das Dorf Bockhorst im Kirchspiel Neumünster für 1600 Mark. Der Bestand der Klosterbesitzungen nach Hufen oder Pflugzahl findet sich nicht angegeben, doch kann die Zahl nicht unbeträchtlich gewesen sein.

Die Cistercienserabtei Reinfeld wurde 1186 vom Grafen Adolf III. mit einem Landgebiete im Umkreise des Klosters dotirt, namentlich mit den Dörfern Zarpen, Steinfeld und Heilshoop, Krowel, Wydekensdorp und Langenfelde, sowie den Ländereien Lockfeld und Sturmurfeld, sammt mehreren entfernteren Besitzungen[1]. In den folgenden Jahrhunderten wurde der Grundbesitz des Klosters, wozu der größte Theil des nachherigen Amtes Reinfeld gehörte, in Holstein, Lauenburg, Mecklenburg, Pommern und selbst Lievland, auch in der Lüneburger Saline, dermaßen vergrößert, daß diese Abtei die vornehmste und begütertste geistliche Stiftung in Holstein war. Der Abt hatte fürstlichen Rang. Als im Anfange des funfzehnten Jahrhunderts das Kloster durch einen Krieg großen Schaden gelitten hatte, wurde derselbe von den Städten Lübeck und Hamburg ersetzt, nach einem Documente vom 2. April 1421. Der letzte Abt, Johannes Kule, hielt sich dort noch bis 1582, indem in der damaligen Landestheilung das Kloster mit seinen Besitzungen dem Herzoge Johann d. J. übertragen ward. Daß der Abt von Reinfeld, als dem ältesten Kloster vom Cistercienser-Orden im Lande, das Recht der Visitation der holsteinischen Cistercienserklöster hatte, ist oben von uns bereits erwähnt worden.

Das Mönchskloster Cistercienser-Ordens zu Cismar[2], wie wir oben gesehen haben, 1245 daselbst durch Versetzung der Mönche aus dem S. Johanniskloster in Lübeck zu Stande gekommen, brachte eine schöne Dotation an Grundbesitz mit, indem der Convent von den ursprünglichen Gütern des Lübeckischen Stifts die Besitzungen


  1. Topographie. S. 331 ff.
  2. Siehe oben S. 103-104.