Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/280

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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aber blieb in Schleswig, und die Bettelmönche zogen mit demselben umher und sammelten Geld, wofür der Swal (Umgang) am Dom erbaut ist. Noch werden die Armknochen und Ketten dort verwahrt und vorgezeigt. Zu Skanör in Schonen ward eine S. Erichs-Gilde errichtet, deren Statuten von 1266 sind. Sein Fest fiel auf den 8. September, welches sonst auch der Tag der Geburt Mariä. Die Ermordung war übrigens geschehen am Abend des Laurentii-Tages, 10. August. — Abel aber als Brudermörder konnte keine Ruhe finden. Als er im Dom beigesetzt war, konnten die Domherren ihre nächtlichen Gebete und Psalmen nicht vollbringen. Der Leichnam ward also ausgegraben, im Pöler Holz hinter Gottorf in einen Sumpf versenkt und ein Pfahl hindurch getrieben, aber noch Cypräus weiß viel davon zu erzählen, wie die Wanderer nachts dort erschreckt worden, wie die Wachen auf Gottorf die wilde Jagd hätten hören können, ja wie Viele den Abel schwarz von Gesicht und Körper hätten auf einem kleinen Pferde reiten sehen, begleitet von dreien oft feurig erscheinenden Hunden, und er zweifelt nicht, daß der Teufel diesen Spektakel unter Gottes Zulassung mache, damit man sehe, was es mit einem Brudermorde auf sich habe. Je mehr dergleichen aber erzählt ward, desto höher kam Erich zu Ehren, der sonst bei Lebzeiten nicht zu den beliebten Fürsten gehört hatte.

S. Gallus, Stifter des nach ihm benannten berühmten Klosters in der Schweiz, gest. 640, 16. October, 95 Jahre alt. Ihm war die Kirche zu Galmsböll in der Tonderschen Marsch gewidmet. Auf S. Gallen-Tag sind mehrmals zerstörende Wasserfluthen eingetroffen, was wohl zu seiner besonderen Anrufung in der Marsch mag Veranlassung gegeben haben.

S. Georgius oder, wie er insgemein genannt wurde, Sanct-Jürgen, der Ritter und Märtyrer, einer der allerberühmtesten Heiligen hiesiger Lande. Sein Fest war am 23. April. Die älteste Legende von ihm ist die von seiner Enthauptung unter Diocletian; schon Kaiser Constantin d. Gr. ließ ihm zu Ehren eine Kirche in Constantinopel bauen, und im Orient ward er schon lange hoch verehrt, bis durch die Kreuzzüge im zwölften und dreizehnten Jahrhundert seine Verehrung sich nun auch im Abendlande weit verbreitete, da er als Patron der Ritter galt, und man ihm die Siege zuschrieb. Nun kam auch die Sage von seinem Kampf mit dem Drachen auf, wie